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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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Die dritte/ sein kleyn wie mücken/ dise binen alle haben jren
honig in holen beumen / vnd ich hab offtmals mit den Wilden
honig auß gehawen/ von alle den dreien arten/ das wir ge-
meynlich bessern honig bei den kleynesten funden/ dann bei
den andern/ sie stechen auch nit so hart wie die bienen hie zu
lande/ dann ich offtmals gesehen hab/ die wilden honig langen
das die bienen auff sie flogen/ vnd sie genugsam abzustreichen
hatten von dem nacketem leibe/ auch hab ich selbs den honig
nacket gelanget/ aber ich muste das erstemal/ von grossem
wehe zu eynem wasser lauffen/ vnd sie darinne abwaschen/
solte ich jrer loß werden von dem leibe.

Von vogeln des landes. Cap. 36

ES seind auch vil seltzamer vöggel daselbst/ eyn art ge-
nant / VWara Pirange/ die haben jre füdderungen bei
dem meer/ nisten auff den klippen/ welche leigen hart bei dem
lande/ ist bei nahe so groß wie eyn huen/ hat eyn lange schnip-
pen / beyne wie eyn reyger/ doch nicht so lang/ hat die natur/
die ersten feddern/ so den jungen außspriessen sein weis graw
Darnach wen sie flück werden/ sein sie schwartz graw / darmit
fliegen sie dann bekant eyn jar/ dann verwandeln sich dieselbi-
gen feddern vnd der gantze Vogel/ wird so rod/ als eynige
rote farbe sein mag/ so bleibt er dann/ seine feddern sein groß
geacht von den Wilden.

Bericht etlicher beume des landes.

Caput xxxvij.

ES sein da beume welche die wilden Junipappeeywanen
nen/ auff denselbigen baumen wechst eyn frucht eynem

Die dꝛitte/ ſein kleyn wie muͤcken/ diſe binen alle haben jren
honig in holen beumen / vñ ich hab offtmals mit den Wilden
honig auß gehawen/ von alle den dꝛeien arten/ das wir ge-
meynlich beſſern honig bei den kleyneſten funden/ dann bei
den andern/ ſie ſtechen auch nit ſo hart wie die bienen hie zů
lande/ dañ ich offtmals geſehen hab/ die wilden honig langẽ
das die bienen auff ſie flogen/ vnd ſie genugſam abzuſtreichen
hatten von dem nacketem leibe/ auch hab ich ſelbs den honig
nacket gelanget/ aber ich muſte das erſtemal/ von groſſem
wehe zů eynem waſſer lauffen/ vnd ſie darinne abwaſchen/
ſolte ich jrer loß werden von dem leibe.

Von vogeln des landes. Cap. 36

ES ſeind auch vil ſeltzamer voͤggel daſelbst/ eyn art ge-
nant / VWara Pirange/ die haben jre fuͤdderungen bei
dem meer/ niſten auff den klippen/ welche leigen hart bei dem
lande/ iſt bei nahe ſo groß wie eyn huen/ hat eyn lange ſchnip-
pen / beyne wie eyn reyger/ doch nicht ſo lang/ hat die natur/
die erſten feddern/ ſo den jungen außſpꝛiessen ſein weis graw
Darnach wen ſie fluͤck werdẽ/ ſein ſie ſchwartz graw / darmit
fliegen ſie dann bekant eyn jar/ dañ verwandeln ſich dieſelbi-
gen feddern vnd der gantze Vogel/ wird ſo rod/ als eynige
rote farbe ſein mag/ ſo bleibt er dann/ ſeine feddern ſein groß
geacht von den Wilden.

Bericht etlicher beume des landes.

Caput xxxvij.

ES ſein da beume welche die wilden Junipappeeywanen
nen/ auff denſelbigen baumen wechſt eyn frucht eynem

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/173>, abgerufen am 03.12.2024.