Capitel IX. Der Hausherr hört Allerlei in seinem Hause, das er noch nicht gehört hat.
Einige Tage nach diesen Ereignissen war im Hause Sesemann große Lebendigkeit und ein eifriges Treppauf- und Treppab-Rennen, denn eben war der Hausherr von seiner Reise zurückgekehrt, und aus dem bepackten Wagen wurde von Sebastian und Tinette eine Last nach der an¬ dern hinaufgetragen, denn Herr Sesemann brachte immer eine Menge schöner Sachen mit nach Haus.
Er selbst war vor Allem in das Zimmer seiner Tochter eingetreten, um sie zu begrüßen. Heidi saß bei ihr, denn es war die Zeit des spätern Nachmittags, da die Beiden immer zusammen waren. Klara begrüßte ihren Vater mit großer Zärtlichkeit, denn sie liebte ihn sehr, und der gute Papa grüßte sein Klärchen nicht weniger liebevoll. Dann streckte er seine Hand dem Heidi entgegen, das sich leise in eine Ecke zurückgezogen hatte, und sagte freundlich: "Und
Capitel IX. Der Hausherr hört Allerlei in ſeinem Hauſe, das er noch nicht gehört hat.
Einige Tage nach dieſen Ereigniſſen war im Hauſe Seſemann große Lebendigkeit und ein eifriges Treppauf- und Treppab-Rennen, denn eben war der Hausherr von ſeiner Reiſe zurückgekehrt, und aus dem bepackten Wagen wurde von Sebaſtian und Tinette eine Laſt nach der an¬ dern hinaufgetragen, denn Herr Seſemann brachte immer eine Menge ſchöner Sachen mit nach Haus.
Er ſelbſt war vor Allem in das Zimmer ſeiner Tochter eingetreten, um ſie zu begrüßen. Heidi ſaß bei ihr, denn es war die Zeit des ſpätern Nachmittags, da die Beiden immer zuſammen waren. Klara begrüßte ihren Vater mit großer Zärtlichkeit, denn ſie liebte ihn ſehr, und der gute Papa grüßte ſein Klärchen nicht weniger liebevoll. Dann ſtreckte er ſeine Hand dem Heidi entgegen, das ſich leiſe in eine Ecke zurückgezogen hatte, und ſagte freundlich: „Und
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[0150]
Capitel IX.
Der Hausherr hört Allerlei in ſeinem Hauſe, das er noch
nicht gehört hat.
Einige Tage nach dieſen Ereigniſſen war im Hauſe
Seſemann große Lebendigkeit und ein eifriges Treppauf-
und Treppab-Rennen, denn eben war der Hausherr von
ſeiner Reiſe zurückgekehrt, und aus dem bepackten Wagen
wurde von Sebaſtian und Tinette eine Laſt nach der an¬
dern hinaufgetragen, denn Herr Seſemann brachte immer
eine Menge ſchöner Sachen mit nach Haus.
Er ſelbſt war vor Allem in das Zimmer ſeiner Tochter
eingetreten, um ſie zu begrüßen. Heidi ſaß bei ihr, denn
es war die Zeit des ſpätern Nachmittags, da die Beiden
immer zuſammen waren. Klara begrüßte ihren Vater mit
großer Zärtlichkeit, denn ſie liebte ihn ſehr, und der gute
Papa grüßte ſein Klärchen nicht weniger liebevoll. Dann
ſtreckte er ſeine Hand dem Heidi entgegen, das ſich leiſe in
eine Ecke zurückgezogen hatte, und ſagte freundlich: „Und
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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/150>, abgerufen am 24.02.2025.
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