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Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.

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Vaccinium.
Auch habe ich an denen Pflanzen, von welchen ich sogleich reden
werde, bemerkt, daß verschiedene Blumen des Morgens aufbra-
chen. Daß andere erst um die Mittagszeit aufbrachen, kam ver-
muthlich daher, daß der Blumentopf, in welchem sie sich befan-
den, auf einem der Mittagssonne ausgesetzten Fenster stand, und
die Sonnenstrahlen erst um 10 Uhr Vormittags auf die Blumen
zu fallen anfingen.

5. Ich hatte nemlich im Herbst eine Anzahl Pflanzen nebst
dem Sumpfmoos (Sphagnum palustre), zwischen welchem sie
sich befanden, abgeschnitten. Diese setzte ich in einen Blumen-
topf, stellte denselben auf ein Flutfenster, durch welches die Mit-
tagssonne schien, und begoß die Pflanzen zuweilen. Am 26. April
des folgenden Jahres Morgens um 8 Uhr sahe ich, daß Eine
Blume aufgebrochen war. Ich begab mich an diesem Tage zu
dem Torfmoor hin, aus welchem ich die Pflanzen geholt hatte.
Hier fand ich ganz kleine Blumenknospen, welche noch keinen
Stiel hatten. Den 20. May ging ich wieder dahin, und fand,
daß die Blumenknospen etwa noch eine halbe Woche vom Auf-
brechen entfernt waren. Ich hatte also durch diese Durchwinte-
rung die Blumen um beynahe Einen Monath früher zum Blühen
gebracht. Die erste Blume blühete noch am 13. May, und ver-
welkte am 14. Die Blume blühet also 18 Tage. Wegen dieser
außerordentlich langen Blühezeit, welche ich noch bey keiner an-
deren, selbst bey keiner dichogamischen Blume bemerkt habe,
glaube ich, daß die Blume entweder von einem etwas seltenen
Insekt befruchtet werde, oder von einem solchen, welches nicht
gewohnt ist, sich auf Sümpfe hinzubegeben, und daß folglich
durch diese ungewöhnlich lange Dauer der Blühezeit der Gefahr
vorgebeugt werde, daß die Blume unbesucht und unbefruchtet
bleibe. Vielleicht sind die Bienen zur Befruchtung derselben be-
stimmt. Dies vermuthe ich wegen der Gestalt der Kronenblätter,
welche aufwärts gekrümmt sind, und insofern eine Aehnlichkeit
mit den Kelchausschnitten des Ribes Grossularia haben, an wel-
chen die Bienen sich wohl festzuhalten wissen. Wenn man die
Blume durch einen Stoß erschüttert, so fällt aus der Röhre,
welche die Staubgefäße bilden, eine Menge Staubes heraus.
Wann also die Bienen ihren Saugerüssel in diese Röhre hinein-
stecken, so fällt ihnen der Staub auf den Kopf, und da sie mit
diesem das Stigma berühren, so bestäuben sie dasselbe. Daß
aber die Befruchtung durch dieses, oder ein anderes Insekt, kei-
nesweges aber auf eine mechanische Art geschehe, folgt aus eben
dem Grunde, welchen ich beym Symphytum und beym Galan-
thus
angezeigt habe.

Vaccinium Myrtillus. Heidelbeere. Tab. XXII.
19--22. 28.

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Vaccinium. Erica.

21. Die vergrösserte Blume in natürlicher Stellung.

19. Dieselbe, nachdem die Krone abgelöset worden. Inner-
halb der Filamente sieht man die (punktirte) Saftdrüse.

22. Dieselbe, von unten gesehen, nachdem auch die Staub-
gefäße abgelöset worden. In der Mitte die Saftdrüse.

20. Ein Staubgefäß von der Seite.

28. Dasselbe von innen.

1. 2. Die Saftdrüse ist weißlich. Sie ist zugleich der Saft-
halter.

3. Damit kein Regentropfen zum Saft dringen könne, so
ist die Blume 1) grade der Erde zugekehrt, 2) hat die Krone eine
sehr enge Oeffnung. Sollte demungeachtet ein Regentropfen in
die Krone kommen, so halten ihn 3) die Ansätze, mit welchen
die Antheren versehen sind, ab, weiter zu dringen.

4. Die Blume wird von einer großen Art von Hummeln
besucht.

In Ansehung dieser Blume äußern Gleditsch und Krü-
nitz
, jener S. 151., dieser S. 664., ganz entgegengesetzte Mei-
nungen. Jener glaubt, daß dieselbe den Bienen keinen sonderli-
chen Vorrath liefere; dieser hingegen will aus der Erfahrung be-
weisen, daß dieselbe außerordentlich vielen Saft enthalte. Dem
Vaccinium Vitis Jdaca hingegen schreibt Gleditsch Saft zu
S. 156.

Erica.

Erica vulgaris. Gemeine Heide. Tab. XIII. 18. 22.

22. Die vergrösserte Blume, von oben gesehen.

18. Dieselbe, nachdem die äußeren Kronenblätter abgerissen
worden.

Daß die Blumen der Heide den Bienen viel Stoff zum Ho-
nig liefern, ist bekannt. Dennoch meldet Linne nichts vom
Nectario.

1. Die Saftdrüse ist ohne Zweifel der Fruchtknoten.

2. Der Safthalter ist der Grund der Krone.

3. Die beiden Ansätze, welche jede Anthere hat, dienen zur
Beschützung des Safts vor dem Regen. Der Safthalter ist
oberwärts enger, als unterwärts. Dlese engere Oeffnung dessel-
ben wird durch die sechszehn Ansätze der acht Antheren meist aus-
gefüllt, und dadurch den Regentropfen das Eindringen in densel-
ben verwehrt.

4. Linne sagt, die Blume habe einen doppelten Kelch; sie
hat aber eine doppelte Krone. Denn die vier Blätter, welche er
den inneren Kelch nennt, sind von eben der Substanz, Grösse
und Farbe, als die eigentliche Krone, und die Natur hat diese
mit denselben bloß deswegen vermehrt, damit die Blume dests

P 2

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Vaccinium.
Auch habe ich an denen Pflanzen, von welchen ich ſogleich reden
werde, bemerkt, daß verſchiedene Blumen des Morgens aufbra-
chen. Daß andere erſt um die Mittagszeit aufbrachen, kam ver-
muthlich daher, daß der Blumentopf, in welchem ſie ſich befan-
den, auf einem der Mittagsſonne ausgeſetzten Fenſter ſtand, und
die Sonnenſtrahlen erſt um 10 Uhr Vormittags auf die Blumen
zu fallen anfingen.

5. Ich hatte nemlich im Herbſt eine Anzahl Pflanzen nebſt
dem Sumpfmoos (Sphagnum paluſtre), zwiſchen welchem ſie
ſich befanden, abgeſchnitten. Dieſe ſetzte ich in einen Blumen-
topf, ſtellte denſelben auf ein Flutfenſter, durch welches die Mit-
tagsſonne ſchien, und begoß die Pflanzen zuweilen. Am 26. April
des folgenden Jahres Morgens um 8 Uhr ſahe ich, daß Eine
Blume aufgebrochen war. Ich begab mich an dieſem Tage zu
dem Torfmoor hin, aus welchem ich die Pflanzen geholt hatte.
Hier fand ich ganz kleine Blumenknospen, welche noch keinen
Stiel hatten. Den 20. May ging ich wieder dahin, und fand,
daß die Blumenknospen etwa noch eine halbe Woche vom Auf-
brechen entfernt waren. Ich hatte alſo durch dieſe Durchwinte-
rung die Blumen um beynahe Einen Monath fruͤher zum Bluͤhen
gebracht. Die erſte Blume bluͤhete noch am 13. May, und ver-
welkte am 14. Die Blume bluͤhet alſo 18 Tage. Wegen dieſer
außerordentlich langen Bluͤhezeit, welche ich noch bey keiner an-
deren, ſelbſt bey keiner dichogamiſchen Blume bemerkt habe,
glaube ich, daß die Blume entweder von einem etwas ſeltenen
Inſekt befruchtet werde, oder von einem ſolchen, welches nicht
gewohnt iſt, ſich auf Suͤmpfe hinzubegeben, und daß folglich
durch dieſe ungewoͤhnlich lange Dauer der Bluͤhezeit der Gefahr
vorgebeugt werde, daß die Blume unbeſucht und unbefruchtet
bleibe. Vielleicht ſind die Bienen zur Befruchtung derſelben be-
ſtimmt. Dies vermuthe ich wegen der Geſtalt der Kronenblaͤtter,
welche aufwaͤrts gekruͤmmt ſind, und inſofern eine Aehnlichkeit
mit den Kelchausſchnitten des Ribes Groſſularia haben, an wel-
chen die Bienen ſich wohl feſtzuhalten wiſſen. Wenn man die
Blume durch einen Stoß erſchuͤttert, ſo faͤllt aus der Roͤhre,
welche die Staubgefaͤße bilden, eine Menge Staubes heraus.
Wann alſo die Bienen ihren Saugeruͤſſel in dieſe Roͤhre hinein-
ſtecken, ſo faͤllt ihnen der Staub auf den Kopf, und da ſie mit
dieſem das Stigma beruͤhren, ſo beſtaͤuben ſie daſſelbe. Daß
aber die Befruchtung durch dieſes, oder ein anderes Inſekt, kei-
nesweges aber auf eine mechaniſche Art geſchehe, folgt aus eben
dem Grunde, welchen ich beym Symphytum und beym Galan-
thus
angezeigt habe.

Vaccinium Myrtillus. Heidelbeere. Tab. XXII.
19—22. 28.

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Vaccinium. Erica.

21. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung.

19. Dieſelbe, nachdem die Krone abgeloͤſet worden. Inner-
halb der Filamente ſieht man die (punktirte) Saftdruͤſe.

22. Dieſelbe, von unten geſehen, nachdem auch die Staub-
gefaͤße abgeloͤſet worden. In der Mitte die Saftdruͤſe.

20. Ein Staubgefaͤß von der Seite.

28. Daſſelbe von innen.

1. 2. Die Saftdruͤſe iſt weißlich. Sie iſt zugleich der Saft-
halter.

3. Damit kein Regentropfen zum Saft dringen koͤnne, ſo
iſt die Blume 1) grade der Erde zugekehrt, 2) hat die Krone eine
ſehr enge Oeffnung. Sollte demungeachtet ein Regentropfen in
die Krone kommen, ſo halten ihn 3) die Anſaͤtze, mit welchen
die Antheren verſehen ſind, ab, weiter zu dringen.

4. Die Blume wird von einer großen Art von Hummeln
beſucht.

In Anſehung dieſer Blume aͤußern Gleditſch und Kruͤ-
nitz
, jener S. 151., dieſer S. 664., ganz entgegengeſetzte Mei-
nungen. Jener glaubt, daß dieſelbe den Bienen keinen ſonderli-
chen Vorrath liefere; dieſer hingegen will aus der Erfahrung be-
weiſen, daß dieſelbe außerordentlich vielen Saft enthalte. Dem
Vaccinium Vitis Jdaca hingegen ſchreibt Gleditſch Saft zu
S. 156.

Erica.

Erica vulgaris. Gemeine Heide. Tab. XIII. 18. 22.

22. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen.

18. Dieſelbe, nachdem die aͤußeren Kronenblaͤtter abgeriſſen
worden.

Daß die Blumen der Heide den Bienen viel Stoff zum Ho-
nig liefern, iſt bekannt. Dennoch meldet Linné nichts vom
Nectario.

1. Die Saftdruͤſe iſt ohne Zweifel der Fruchtknoten.

2. Der Safthalter iſt der Grund der Krone.

3. Die beiden Anſaͤtze, welche jede Anthere hat, dienen zur
Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. Der Safthalter iſt
oberwaͤrts enger, als unterwaͤrts. Dleſe engere Oeffnung deſſel-
ben wird durch die ſechszehn Anſaͤtze der acht Antheren meiſt aus-
gefuͤllt, und dadurch den Regentropfen das Eindringen in denſel-
ben verwehrt.

4. Linné ſagt, die Blume habe einen doppelten Kelch; ſie
hat aber eine doppelte Krone. Denn die vier Blaͤtter, welche er
den inneren Kelch nennt, ſind von eben der Subſtanz, Groͤſſe
und Farbe, als die eigentliche Krone, und die Natur hat dieſe
mit denſelben bloß deswegen vermehrt, damit die Blume deſts

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[[127]/0127] Vaccinium. Vaccinium. Erica. Auch habe ich an denen Pflanzen, von welchen ich ſogleich reden werde, bemerkt, daß verſchiedene Blumen des Morgens aufbra- chen. Daß andere erſt um die Mittagszeit aufbrachen, kam ver- muthlich daher, daß der Blumentopf, in welchem ſie ſich befan- den, auf einem der Mittagsſonne ausgeſetzten Fenſter ſtand, und die Sonnenſtrahlen erſt um 10 Uhr Vormittags auf die Blumen zu fallen anfingen. 5. Ich hatte nemlich im Herbſt eine Anzahl Pflanzen nebſt dem Sumpfmoos (Sphagnum paluſtre), zwiſchen welchem ſie ſich befanden, abgeſchnitten. Dieſe ſetzte ich in einen Blumen- topf, ſtellte denſelben auf ein Flutfenſter, durch welches die Mit- tagsſonne ſchien, und begoß die Pflanzen zuweilen. Am 26. April des folgenden Jahres Morgens um 8 Uhr ſahe ich, daß Eine Blume aufgebrochen war. Ich begab mich an dieſem Tage zu dem Torfmoor hin, aus welchem ich die Pflanzen geholt hatte. Hier fand ich ganz kleine Blumenknospen, welche noch keinen Stiel hatten. Den 20. May ging ich wieder dahin, und fand, daß die Blumenknospen etwa noch eine halbe Woche vom Auf- brechen entfernt waren. Ich hatte alſo durch dieſe Durchwinte- rung die Blumen um beynahe Einen Monath fruͤher zum Bluͤhen gebracht. Die erſte Blume bluͤhete noch am 13. May, und ver- welkte am 14. Die Blume bluͤhet alſo 18 Tage. Wegen dieſer außerordentlich langen Bluͤhezeit, welche ich noch bey keiner an- deren, ſelbſt bey keiner dichogamiſchen Blume bemerkt habe, glaube ich, daß die Blume entweder von einem etwas ſeltenen Inſekt befruchtet werde, oder von einem ſolchen, welches nicht gewohnt iſt, ſich auf Suͤmpfe hinzubegeben, und daß folglich durch dieſe ungewoͤhnlich lange Dauer der Bluͤhezeit der Gefahr vorgebeugt werde, daß die Blume unbeſucht und unbefruchtet bleibe. Vielleicht ſind die Bienen zur Befruchtung derſelben be- ſtimmt. Dies vermuthe ich wegen der Geſtalt der Kronenblaͤtter, welche aufwaͤrts gekruͤmmt ſind, und inſofern eine Aehnlichkeit mit den Kelchausſchnitten des Ribes Groſſularia haben, an wel- chen die Bienen ſich wohl feſtzuhalten wiſſen. Wenn man die Blume durch einen Stoß erſchuͤttert, ſo faͤllt aus der Roͤhre, welche die Staubgefaͤße bilden, eine Menge Staubes heraus. Wann alſo die Bienen ihren Saugeruͤſſel in dieſe Roͤhre hinein- ſtecken, ſo faͤllt ihnen der Staub auf den Kopf, und da ſie mit dieſem das Stigma beruͤhren, ſo beſtaͤuben ſie daſſelbe. Daß aber die Befruchtung durch dieſes, oder ein anderes Inſekt, kei- nesweges aber auf eine mechaniſche Art geſchehe, folgt aus eben dem Grunde, welchen ich beym Symphytum und beym Galan- thus angezeigt habe. Vaccinium Myrtillus. Heidelbeere. Tab. XXII. 19—22. 28. 21. Die vergroͤſſerte Blume in natuͤrlicher Stellung. 19. Dieſelbe, nachdem die Krone abgeloͤſet worden. Inner- halb der Filamente ſieht man die (punktirte) Saftdruͤſe. 22. Dieſelbe, von unten geſehen, nachdem auch die Staub- gefaͤße abgeloͤſet worden. In der Mitte die Saftdruͤſe. 20. Ein Staubgefaͤß von der Seite. 28. Daſſelbe von innen. 1. 2. Die Saftdruͤſe iſt weißlich. Sie iſt zugleich der Saft- halter. 3. Damit kein Regentropfen zum Saft dringen koͤnne, ſo iſt die Blume 1) grade der Erde zugekehrt, 2) hat die Krone eine ſehr enge Oeffnung. Sollte demungeachtet ein Regentropfen in die Krone kommen, ſo halten ihn 3) die Anſaͤtze, mit welchen die Antheren verſehen ſind, ab, weiter zu dringen. 4. Die Blume wird von einer großen Art von Hummeln beſucht. In Anſehung dieſer Blume aͤußern Gleditſch und Kruͤ- nitz, jener S. 151., dieſer S. 664., ganz entgegengeſetzte Mei- nungen. Jener glaubt, daß dieſelbe den Bienen keinen ſonderli- chen Vorrath liefere; dieſer hingegen will aus der Erfahrung be- weiſen, daß dieſelbe außerordentlich vielen Saft enthalte. Dem Vaccinium Vitis Jdaca hingegen ſchreibt Gleditſch Saft zu S. 156. Erica. Erica vulgaris. Gemeine Heide. Tab. XIII. 18. 22. 22. Die vergroͤſſerte Blume, von oben geſehen. 18. Dieſelbe, nachdem die aͤußeren Kronenblaͤtter abgeriſſen worden. Daß die Blumen der Heide den Bienen viel Stoff zum Ho- nig liefern, iſt bekannt. Dennoch meldet Linné nichts vom Nectario. 1. Die Saftdruͤſe iſt ohne Zweifel der Fruchtknoten. 2. Der Safthalter iſt der Grund der Krone. 3. Die beiden Anſaͤtze, welche jede Anthere hat, dienen zur Beſchuͤtzung des Safts vor dem Regen. Der Safthalter iſt oberwaͤrts enger, als unterwaͤrts. Dleſe engere Oeffnung deſſel- ben wird durch die ſechszehn Anſaͤtze der acht Antheren meiſt aus- gefuͤllt, und dadurch den Regentropfen das Eindringen in denſel- ben verwehrt. 4. Linné ſagt, die Blume habe einen doppelten Kelch; ſie hat aber eine doppelte Krone. Denn die vier Blaͤtter, welche er den inneren Kelch nennt, ſind von eben der Subſtanz, Groͤſſe und Farbe, als die eigentliche Krone, und die Natur hat dieſe mit denſelben bloß deswegen vermehrt, damit die Blume deſts P 2

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Zitationshilfe: Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793, S. [127]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sprengel_blumen_1793/127>, abgerufen am 21.11.2024.