Sprengel, Christian Konrad: Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen. Berlin, 1793.[Spaltenumbruch]
Hyacinthus. Aletris. Hyacinthus comosus. Tab. XII. 19. Der oberste Am 31. May fand ich eine Pflanze mit verblüheten Blu- Aletris. Aletris Capensis. Tab. XII. 20--23. 28. 20. Die Blume in natürlicher Stellung und Grösse. 21. Der Grund der Krone nebst dem Fruchtknoten im 23. Die Blume, von unten gesehen. 28. Die Krone, nachdem die vorderste Hälfte weggeschnitten 22. Das Pistill. 1. Der blaßgelbe Fruchtknoten sondert aus seinen sechs Fur- 2. Wenn man von unten in die Blume hineinsieht, so er- Aletris. Yucca. Hemerocallis. 3. Da die Blume herabhängt, und eine lange röhrenförmige 4. Die schöne aus vielen zusammengedrängten großen blaß- Yucca. Yucca gloriosa. Tab. XII. 24. Die etwas vergrösserte Auch dieser ansehnlichen Blume fehlt es nicht an Saft, ob- 1. 2. Die Saftdrüse ist der Fruchtknoten selbst. Derselbe 3. Weil die Oeffnung der glockenförmigen Blume, deren Hemerocallis. Hemerocallis flaua. 1. Die Saftdrüse ist der Fruchtknoten, oder vielleicht son- 2. Der Safthalter ist die Kronenröhre. 3. Die Blume sitzt auf einem starken Stiel in einer solchen 4. Die Blume hat kein Saftmaal, aber einen angenehmen 5. Im Safthalter habe ich einen todten Blumenkäfer ge- N 3
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Hyacinthus. Aletris. Hyacinthus comoſus. Tab. XII. 19. Der oberſte Am 31. May fand ich eine Pflanze mit verbluͤheten Blu- Aletris. Aletris Capenſis. Tab. XII. 20—23. 28. 20. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe. 21. Der Grund der Krone nebſt dem Fruchtknoten im 23. Die Blume, von unten geſehen. 28. Die Krone, nachdem die vorderſte Haͤlfte weggeſchnitten 22. Das Piſtill. 1. Der blaßgelbe Fruchtknoten ſondert aus ſeinen ſechs Fur- 2. Wenn man von unten in die Blume hineinſieht, ſo er- Aletris. Yucca. Hemerocallis. 3. Da die Blume herabhaͤngt, und eine lange roͤhrenfoͤrmige 4. Die ſchoͤne aus vielen zuſammengedraͤngten großen blaß- Yucca. Yucca glorioſa. Tab. XII. 24. Die etwas vergroͤſſerte Auch dieſer anſehnlichen Blume fehlt es nicht an Saft, ob- 1. 2. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. Derſelbe 3. Weil die Oeffnung der glockenfoͤrmigen Blume, deren Hemerocallis. Hemerocallis flaua. 1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten, oder vielleicht ſon- 2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre. 3. Die Blume ſitzt auf einem ſtarken Stiel in einer ſolchen 4. Die Blume hat kein Saftmaal, aber einen angenehmen 5. Im Safthalter habe ich einen todten Blumenkaͤfer ge- N 3
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Hyacinthus. Aletris.
Aletris. Yucca. Hemerocallis.
Hyacinthus comoſus. Tab. XII. 19. Der oberſte
Theil der uͤber Einen Fuß langen Blumentraube in natuͤrlicher
Groͤſſe, nach einem getrockneten Exemplar gezeichnet. Dieſe Art
koͤmmt mit dem Hyacinthus racemoſus in dem Stuͤck uͤberein,
daß die oberſten Blumen unfruchtbar, und alſo zu eben dem End-
zweck da ſind, welchen ich oben angezeigt habe. Noch iſt merk-
wuͤrdig, daß die fruchtbaren Blumen eine ſehr unanſehnliche Farbe
haben, wie Hyacinthus Muſcari, die unfruchtbaren aber ſchoͤn
blau oder violett gefaͤrbt ſind, und auf langen Stielen ſitzen,
welche, was ganz ungewoͤhnlich iſt, eben ſo gefaͤrbt ſind, als die
Blumen. Eine Einrichtung, welche ſich offenbar auf die Inſek-
ten bezieht. Die Pflanze waͤchſt, wie Pollich meldet, zwi-
ſchen dem Getreide, bluͤhet im May und Juny, und hat einen
Eine Elle langen Schaft. Da alſo die oberſten Blumen den In-
ſekten eher in die Augen fallen, als die unterſten, welche von
den Halmen und Blaͤttern des Getreides mehr verdeckt werden:
ſo mußten auch jene ſchoͤn gefaͤrbt ſeyn, damit ſie von den In-
ſekten deſto leichter bemerkt wuͤrden; dieſe aber konnten ohne
Nachtheil von unanſehnlicher Farbe ſeyn, weil ein Inſekt, wel-
ches den Gipfel der Traube entdeckt, und ſich auf denſelben be-
geben hat, von ſelbſt zu den fruchtbaren Blumen hinabkriecht.
Am 31. May fand ich eine Pflanze mit verbluͤheten Blu-
men, welche ſaͤmtlich unbefruchtet geblieben waren, vermuthlich,
weil ſie von den Inſekten keinen Beſuch erhalten hatten.
Aletris.
Aletris Capenſis. Tab. XII. 20—23. 28.
20. Die Blume in natuͤrlicher Stellung und Groͤſſe.
21. Der Grund der Krone nebſt dem Fruchtknoten im
Durchſchnitt.
23. Die Blume, von unten geſehen.
28. Die Krone, nachdem die vorderſte Haͤlfte weggeſchnitten
und das Piſtill herausgenommen worden.
22. Das Piſtill.
1. Der blaßgelbe Fruchtknoten ſondert aus ſeinen ſechs Fur-
chen den Saft ab.
2. Wenn man von unten in die Blume hineinſieht, ſo er-
blickt man im Grunde derſelben vor dem Fruchtknoten den Saft
in Geſtalt einiger Tropfen, Fig. 23. Die Filamente ſind an die
Krone bis ** Fig. 28. angewachſen. Sie paſſen ſehr genau auf
die Furchen des Fruchtknotens, daß alſo der Zwiſchenraum zwi-
ſchen dieſem und dem Grunde der Krone ſehr enge iſt. Der Saft
muß alſo aus dieſem engen Zwiſchenraum heraustreten, und bleibt
bey der Baſis des Griffels ſtehen.
3. Da die Blume herabhaͤngt, und eine lange roͤhrenfoͤrmige
Geſtalt hat, ſo iſt dadurch der Saft gegen den Regen hinlaͤnglich
geſichert. Daher iſt keine beſondere Saftdecke vorhanden.
4. Die ſchoͤne aus vielen zuſammengedraͤngten großen blaß-
roͤthlichen Blumen beſtehende Aehre, welche von einem einige
Fuß hohen Stengel getragen wird, faͤllt ſchon in großer Entfer-
nung den Inſekten in die Augen. Ein Saftmaal iſt nicht noͤthig.
Denn ſobald ein Inſekt vor die Oeffnung der Krone koͤmmt, ſo
erblickt es ſogleich im Grunde derſelben die Safttropfen, zu wel-
chen es auch bequem gelangen kann. Denn ſowohl der Griffel,
als auch die Filamente, biegen ſich an die innere oder dem Sten-
gel zugekehrte Seite der Krone. Der Geruch fehlt.
Yucca.
Yucca glorioſa. Tab. XII. 24. Die etwas vergroͤſſerte
Blume in natuͤrlicher Stellung, nachdem der groͤßte Theil der
Krone und des vorderſten Filaments weggeſchnitten worden.
Auch dieſer anſehnlichen Blume fehlt es nicht an Saft, ob-
gleich Linné bey dieſer Gattung ſo wenig, als bey der vorher-
gehenden, vom Nectario etwas meldet.
1. 2. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten ſelbſt. Derſelbe
hat drey Furchen. Bey a, wo dieſelben am tiefſten ſind, findet
man in jeder einen Safttropfen.
3. Weil die Oeffnung der glockenfoͤrmigen Blume, deren
Kronenblaͤtter laͤnger ſind, als das Piſtill, der Erde zugekehrt
iſt: ſo ſind die drey Safttropfen, auch ohne eine beſondere Saft-
decke, gegen den Regen hinlaͤnglich geſichert.
Hemerocallis.
Hemerocallis flaua.
1. Die Saftdruͤſe iſt der Fruchtknoten, oder vielleicht ſon-
dern nur die drey weißlichen mit einer Furche verſehenen Stellen
deſſelben den Saft aus.
2. Der Safthalter iſt die Kronenroͤhre.
3. Die Blume ſitzt auf einem ſtarken Stiel in einer ſolchen
Stellung, daß ihre Oeffnung ein wenig der Erde zugekehrt iſt.
Ferner breitet ſich der Kronenſaum nicht ſehr von einander. Es
kann alſo kein Regentropfen in den Safthalter kommen. Die
Filamente und der Griffel biegen ſich eben ſo und zu eben dem
Endzweck, als bey der Aletris Capenſis, an die innere Seite
der Krone.
4. Die Blume hat kein Saftmaal, aber einen angenehmen
Geruch.
5. Im Safthalter habe ich einen todten Blumenkaͤfer ge-
funden.
N 3
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