Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Jhr seid der frechste Schalck,Pfui, geiler Laster-Balg! (Gehet ab.) Card. Lauf hin, du wunderlicher Kopff. Silvio. Ey Herr Cardenio, ihr seyd ein böser Tropff. Alphonso. Denckt doch zurück, ihr soltet euch ja schämen. Card. Was Teuffel! Leonor wird mich in Ewigkeit nicht nehmen. (Gehen ab.) SCENA XII. Eleonora, Celinde, Eleonora. Mißgunst, höre auf zu quälen, Ach was plagst du keusche Seelen! Lasse doch nur einmahl nach, Hemme deine bange Schmach. Laß den ungezähmten Eiffer, Stille deinen Zorn und Geiffer. Denn mein keusch und frommer Trieb Hat den kleinen Heinrich lieb. Celinde. Ach Heinrich, kleiner Narr, Du fesselst mich fürwahr. Wirst du nicht den Wunsch erfüllen, O so reise ich in stillen, Und in gantz gelaßner Ruh, Auf den finstern Kirchhof zu. Ach es ist noch Schad um mich, Erbarme dich, erbarme dich! (Celinde weint.) Eleo- P
Theatraliſcher Anhang. Jhr ſeid der frechſte Schalck,Pfui, geiler Laſter-Balg! (Gehet ab.) Card. Lauf hin, du wunderlicher Kopff. Silvio. Ey Herr Cardenio, ihr ſeyd ein boͤſer Tropff. Alphonſo. Denckt doch zuruͤck, ihr ſoltet euch ja ſchaͤmen. Card. Was Teuffel! Leonor wird mich in Ewigkeit nicht nehmen. (Gehen ab.) SCENA XII. Eleonora, Celinde, Eleonora. Mißgunſt, hoͤre auf zu quaͤlen, Ach was plagſt du keuſche Seelen! Laſſe doch nur einmahl nach, Hemme deine bange Schmach. Laß den ungezaͤhmten Eiffer, Stille deinen Zorn und Geiffer. Denn mein keuſch und frommer Trieb Hat den kleinen Heinrich lieb. Celinde. Ach Heinrich, kleiner Narr, Du feſſelſt mich fuͤrwahr. Wirſt du nicht den Wunſch erfuͤllen, O ſo reiſe ich in ſtillen, Und in gantz gelaßner Ruh, Auf den finſtern Kirchhof zu. Ach es iſt noch Schad um mich, Erbarme dich, erbarme dich! (Celinde weint.) Eleo- P
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Jhr ſeid der frechſte Schalck,
Pfui, geiler Laſter-Balg! (Gehet ab.)
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Lauf hin, du wunderlicher Kopff.
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Ey Herr Cardenio, ihr ſeyd ein boͤſer Tropff.
Alphonſo.
Denckt doch zuruͤck, ihr ſoltet euch ja ſchaͤmen.
Card.
Was Teuffel! Leonor wird mich in Ewigkeit nicht
nehmen. (Gehen ab.)
SCENA XII.
Eleonora, Celinde,
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Mißgunſt, hoͤre auf zu quaͤlen,
Ach was plagſt du keuſche Seelen!
Laſſe doch nur einmahl nach,
Hemme deine bange Schmach.
Laß den ungezaͤhmten Eiffer,
Stille deinen Zorn und Geiffer.
Denn mein keuſch und frommer Trieb
Hat den kleinen Heinrich lieb.
Celinde.
Ach Heinrich, kleiner Narr,
Du feſſelſt mich fuͤrwahr.
Wirſt du nicht den Wunſch erfuͤllen,
O ſo reiſe ich in ſtillen,
Und in gantz gelaßner Ruh,
Auf den finſtern Kirchhof zu.
Ach es iſt noch Schad um mich,
Erbarme dich, erbarme dich!
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