Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Peter. Jch liebe dich. Celinde. Meine Brust kan dich nicht lieben, Denn sie brennt von andrer Glut; Drum bezwinge dein Betrüben, Drum bezwinge deinen Muth. Heinrich, Heinrich, liebe mich! Dieser Diener ist vor mich, Darum geh, du dummer Ygel, Nimm die mitgetheilten Prügel, Denn ich bin dir gar nicht gut, Mein Hertz brennt von Heinrichs Glut. (Peter und Celinde gehen ab.) SCENA VIII. Eleonore, Heinrich. Eleonore. Nun Heinrich, ach dein Herr Beschwert mich sehr, Jch will auf dein Verschweigen bauen, Und dir das, was er that, vertrauen: Er hat mir bald die Hand entzwey gedrückt, Er hat mir bald die Backen eingezwickt. Du scheinst mir weit vernünfftiger, Als selbst dein Herr. Heinrich. Ja, Schönste, ach was ist zu machen, Cardenio ist auszulachen. O! wäre ich in seinem Stand, Jch wolt ein solches Liebes-Pfand Mit
Theatraliſcher Anhang. Peter. Jch liebe dich. Celinde. Meine Bruſt kan dich nicht lieben, Denn ſie brennt von andrer Glut; Drum bezwinge dein Betruͤben, Drum bezwinge deinen Muth. Heinrich, Heinrich, liebe mich! Dieſer Diener iſt vor mich, Darum geh, du dummer Ygel, Nimm die mitgetheilten Pruͤgel, Denn ich bin dir gar nicht gut, Mein Hertz brennt von Heinrichs Glut. (Peter und Celinde gehen ab.) SCENA VIII. Eleonore, Heinrich. Eleonore. Nun Heinrich, ach dein Herr Beſchwert mich ſehr, Jch will auf dein Verſchweigen bauen, Und dir das, was er that, vertrauen: Er hat mir bald die Hand entzwey gedruͤckt, Er hat mir bald die Backen eingezwickt. Du ſcheinſt mir weit vernuͤnfftiger, Als ſelbſt dein Herr. Heinrich. Ja, Schoͤnſte, ach was iſt zu machen, Cardenio iſt auszulachen. O! waͤre ich in ſeinem Stand, Jch wolt ein ſolches Liebes-Pfand Mit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0250" n="220"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Theatraliſcher Anhang.</hi> </fw><lb/> <sp who="#PET"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Jch liebe dich.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#CEL"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Meine Bruſt kan dich nicht lieben,<lb/> Denn ſie brennt von andrer Glut;<lb/> Drum bezwinge dein Betruͤben,<lb/> Drum bezwinge deinen Muth.<lb/> Heinrich, Heinrich, liebe mich!<lb/> Dieſer Diener iſt vor mich,<lb/> Darum geh, du dummer Ygel,<lb/> Nimm die mitgetheilten Pruͤgel,<lb/> Denn ich bin dir gar nicht gut,<lb/> Mein Hertz brennt von Heinrichs Glut.</p> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(<hi rendition="#aq">Peter</hi> und <hi rendition="#aq">Celinde</hi> gehen ab.)</hi> </stage> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCENA</hi> VIII.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Eleonore, Heinrich.</hi> </stage><lb/> <sp who="#ELE"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>un Heinrich, ach dein Herr<lb/> Beſchwert mich ſehr,<lb/> Jch will auf dein Verſchweigen bauen,<lb/> Und dir das, was er that, vertrauen:<lb/> Er hat mir bald die Hand entzwey gedruͤckt,<lb/> Er hat mir bald die Backen eingezwickt.<lb/> Du ſcheinſt mir weit vernuͤnfftiger,<lb/> Als ſelbſt dein Herr.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinrich.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, Schoͤnſte, ach was iſt zu machen,<lb/><hi rendition="#aq">Cardenio</hi> iſt auszulachen.<lb/> O! waͤre ich in ſeinem Stand,<lb/> Jch wolt ein ſolches Liebes-Pfand<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Mit</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [220/0250]
Theatraliſcher Anhang.
Peter.
Jch liebe dich.
Celinde.
Meine Bruſt kan dich nicht lieben,
Denn ſie brennt von andrer Glut;
Drum bezwinge dein Betruͤben,
Drum bezwinge deinen Muth.
Heinrich, Heinrich, liebe mich!
Dieſer Diener iſt vor mich,
Darum geh, du dummer Ygel,
Nimm die mitgetheilten Pruͤgel,
Denn ich bin dir gar nicht gut,
Mein Hertz brennt von Heinrichs Glut.
(Peter und Celinde gehen ab.)
SCENA VIII.
Eleonore, Heinrich.
Eleonore.
Nun Heinrich, ach dein Herr
Beſchwert mich ſehr,
Jch will auf dein Verſchweigen bauen,
Und dir das, was er that, vertrauen:
Er hat mir bald die Hand entzwey gedruͤckt,
Er hat mir bald die Backen eingezwickt.
Du ſcheinſt mir weit vernuͤnfftiger,
Als ſelbſt dein Herr.
Heinrich.
Ja, Schoͤnſte, ach was iſt zu machen,
Cardenio iſt auszulachen.
O! waͤre ich in ſeinem Stand,
Jch wolt ein ſolches Liebes-Pfand
Mit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |