Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Mein nun erblaster Schatz, mein treuster Bräu-tigam! Silvio. Ach Tochter! zwinge dich, du machst mir lau- ter Kräncken. Eleonore. Herr Vater! Heirath will ein reifliches Be- dencken. Silvio. Don Livio ist fort, nun geht er in der Flucht. Eleonore. Das ist der Falschheit Lohn, das ist der Boß- heit Frucht. Silvio. Verdorrt ein Hoffnungszweig, es giebt noch viele Bäume. Eleonora. Ja Vater! offt betrügt der Schatten eitler Träu- me. Silv. Du machst dir alles schwer; was hilfft die Ei- telkeit? Sey lustig, ändre dich, Eleonora. Herr Vater! mit der Zeit. (Gehen ab.) SCENA X. Peter, hernach Celinde. Peter. March, March ins weite Feld, Was soll ich mich lang sperren? Jch
Theatraliſcher Anhang. Mein nun erblaſter Schatz, mein treuſter Braͤu-tigam! Silvio. Ach Tochter! zwinge dich, du machſt mir lau- ter Kraͤncken. Eleonore. Herr Vater! Heirath will ein reifliches Be- dencken. Silvio. Don Livio iſt fort, nun geht er in der Flucht. Eleonore. Das iſt der Falſchheit Lohn, das iſt der Boß- heit Frucht. Silvio. Verdorrt ein Hoffnungszweig, es giebt noch viele Baͤume. Eleonora. Ja Vater! offt betruͤgt der Schatten eitler Traͤu- me. Silv. Du machſt dir alles ſchwer; was hilfft die Ei- telkeit? Sey luſtig, aͤndre dich, Eleonora. Herr Vater! mit der Zeit. (Gehen ab.) SCENA X. Peter, hernach Celinde. Peter. March, March ins weite Feld, Was ſoll ich mich lang ſperren? Jch
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Theatraliſcher Anhang.
Mein nun erblaſter Schatz, mein treuſter Braͤu-
tigam!
Silvio.
Ach Tochter! zwinge dich, du machſt mir lau-
ter Kraͤncken.
Eleonore.
Herr Vater! Heirath will ein reifliches Be-
dencken.
Silvio.
Don Livio iſt fort, nun geht er in der Flucht.
Eleonore.
Das iſt der Falſchheit Lohn, das iſt der Boß-
heit Frucht.
Silvio.
Verdorrt ein Hoffnungszweig, es giebt noch
viele Baͤume.
Eleonora.
Ja Vater! offt betruͤgt der Schatten eitler Traͤu-
me.
Silv.
Du machſt dir alles ſchwer; was hilfft die Ei-
telkeit?
Sey luſtig, aͤndre dich,
Eleonora.
Herr Vater! mit der Zeit.
(Gehen ab.)
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Peter, hernach Celinde.
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Was ſoll ich mich lang ſperren?
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