Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Sey still sonst will ich dir schon ander Ding
beweisen,
Weist du, Herr Livio, du must alleine reisen.
Anton.
Auf Morgen müst ihr fort.
Livio.
Ach! das ich wandern soll!
Peter.
Vergeßt die Gelder nicht, reißt glücklich, lebet
wohl.

Peter gehet aus dem Gefängniß, und mit Antonin ab,
die hintre Cordine fält zu.
SCENA VI.
Alphonso, Eleonore.
Alphonso.
Geliebte Base! Euer Schmertz,
Rührt auch mein redlich treues Hertz,
Wahr ists, ihr habt zu viel verlohren.
Eleonore.
Gedencket nicht an Leonoren,
Da mich die Götter hart betrübt.
Alphonso.
Der Himmel schläget, weil er liebt.
Eleon.
Bey mir schwebt Furcht, Angst, und Entsetzen,
Alph.
Die Götter können auch ergötzen.
Eleonore.
Ach wolte doch das Schicksal so!
Alph.
Vielleicht kommt bald Cardenio.
Ele-
Theatraliſcher Anhang.
Sey ſtill ſonſt will ich dir ſchon ander Ding
beweiſen,
Weiſt du, Herr Livio, du muſt alleine reiſen.
Anton.
Auf Morgen muͤſt ihr fort.
Livio.
Ach! das ich wandern ſoll!
Peter.
Vergeßt die Gelder nicht, reißt gluͤcklich, lebet
wohl.

Peter gehet aus dem Gefaͤngniß, und mit Antonin ab,
die hintre Cordine faͤlt zu.
SCENA VI.
Alphonſo, Eleonore.
Alphonſo.
Geliebte Baſe! Euer Schmertz,
Ruͤhrt auch mein redlich treues Hertz,
Wahr iſts, ihr habt zu viel verlohren.
Eleonore.
Gedencket nicht an Leonoren,
Da mich die Goͤtter hart betruͤbt.
Alphonſo.
Der Himmel ſchlaͤget, weil er liebt.
Eleon.
Bey mir ſchwebt Furcht, Angſt, und Entſetzen,
Alph.
Die Goͤtter koͤnnen auch ergoͤtzen.
Eleonore.
Ach wolte doch das Schickſal ſo!
Alph.
Vielleicht kommt bald Cardenio.
Ele-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#PET">
              <p><pb facs="#f0228" n="198"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi></fw><lb/>
Sey &#x017F;till &#x017F;on&#x017F;t will ich dir &#x017F;chon ander Ding<lb/><hi rendition="#et">bewei&#x017F;en,</hi><lb/>
Wei&#x017F;t du, Herr <hi rendition="#aq">Livio,</hi> du mu&#x017F;t alleine rei&#x017F;en.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ANT">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Anton.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Auf Morgen mu&#x0364;&#x017F;t ihr fort.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ach! das ich wandern &#x017F;oll!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#PET">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Vergeßt die Gelder nicht, reißt glu&#x0364;cklich, lebet<lb/><hi rendition="#et">wohl.</hi></p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Peter</hi> gehet aus dem Gefa&#x0364;ngniß, und mit <hi rendition="#aq">Antonin</hi> ab,<lb/>
die hintre <hi rendition="#aq">Cordine</hi> fa&#x0364;lt zu.</hi> </stage>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCENA</hi> VI.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#aq">Alphon&#x017F;o, Eleonore.</hi> </stage><lb/>
            <sp who="#ALP">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Alphon&#x017F;o.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#in">G</hi>eliebte Ba&#x017F;e! Euer Schmertz,<lb/>
Ru&#x0364;hrt auch mein redlich treues Hertz,<lb/>
Wahr i&#x017F;ts, ihr habt zu viel verlohren.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Gedencket nicht an Leonoren,<lb/>
Da mich die Go&#x0364;tter hart betru&#x0364;bt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ALP">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Alphon&#x017F;o.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Der Himmel &#x017F;chla&#x0364;get, weil er liebt.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleon.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Bey mir &#x017F;chwebt Furcht, Ang&#x017F;t, und Ent&#x017F;etzen,</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ALP">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Alph.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Die Go&#x0364;tter ko&#x0364;nnen auch ergo&#x0364;tzen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ach wolte doch das Schick&#x017F;al &#x017F;o!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ALP">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Alph.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Vielleicht kommt bald <hi rendition="#aq">Cardenio.</hi></p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Ele-</hi> </hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0228] Theatraliſcher Anhang. Sey ſtill ſonſt will ich dir ſchon ander Ding beweiſen, Weiſt du, Herr Livio, du muſt alleine reiſen. Anton. Auf Morgen muͤſt ihr fort. Livio. Ach! das ich wandern ſoll! Peter. Vergeßt die Gelder nicht, reißt gluͤcklich, lebet wohl. Peter gehet aus dem Gefaͤngniß, und mit Antonin ab, die hintre Cordine faͤlt zu. SCENA VI. Alphonſo, Eleonore. Alphonſo. Geliebte Baſe! Euer Schmertz, Ruͤhrt auch mein redlich treues Hertz, Wahr iſts, ihr habt zu viel verlohren. Eleonore. Gedencket nicht an Leonoren, Da mich die Goͤtter hart betruͤbt. Alphonſo. Der Himmel ſchlaͤget, weil er liebt. Eleon. Bey mir ſchwebt Furcht, Angſt, und Entſetzen, Alph. Die Goͤtter koͤnnen auch ergoͤtzen. Eleonore. Ach wolte doch das Schickſal ſo! Alph. Vielleicht kommt bald Cardenio. Ele-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/228
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/228>, abgerufen am 30.12.2024.