Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Alphonso.
O! das hat gar nicht viel zu sagen, Prosit die Mahl-
zeit Herr Musge!

(Gehen ab.)
SCENA IV.
Livio und Celinde.
Livio.
Sie wird, sie soll, sie muß,
Jch bin vor Leonoren,
Jch bin vor sie gebohren!
Das bleibet mein Entschluß.
Es muß mir doch gelingen,
Jch will sie schon erzwingen,
Jch bin ein Edelmann,
Der andren trotzen kan,
Da ich viel gutes bey mir finde;
Doch stille, Livio, da kommt Celinde.
Celinde. kommt.
Herr! mit Trotzen und mit Murren,
Herr! mit Purren und mit Schnurren
Wird kein zartes Hertz erweicht,
Betteln! betteln! ist die Probe,
Die ich bey der Sehnsucht lobe,
Da man sich submiss erzeigt.
Denn mit Murren,
Denn mit Schnurren
Wird kein zartes Hertz erweicht.
Livio.
Das hab ich warlich längst gethan.
Celinde.
Mein Herr! das ich nicht wissen kan.
Livio.
Theatraliſcher Anhang.
Alphonſo.
O! das hat gar nicht viel zu ſagen, Proſit die Mahl-
zeit Herr Muſge!

(Gehen ab.)
SCENA IV.
Livio und Celinde.
Livio.
Sie wird, ſie ſoll, ſie muß,
Jch bin vor Leonoren,
Jch bin vor ſie gebohren!
Das bleibet mein Entſchluß.
Es muß mir doch gelingen,
Jch will ſie ſchon erzwingen,
Jch bin ein Edelmann,
Der andren trotzen kan,
Da ich viel gutes bey mir finde;
Doch ſtille, Livio, da kommt Celinde.
Celinde. kommt.
Herr! mit Trotzen und mit Murren,
Herr! mit Purren und mit Schnurren
Wird kein zartes Hertz erweicht,
Betteln! betteln! iſt die Probe,
Die ich bey der Sehnſucht lobe,
Da man ſich ſubmiſs erzeigt.
Denn mit Murren,
Denn mit Schnurren
Wird kein zartes Hertz erweicht.
Livio.
Das hab ich warlich laͤngſt gethan.
Celinde.
Mein Herr! das ich nicht wiſſen kan.
Livio.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0199" n="171"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi> </fw><lb/>
            <sp who="#ALP">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Alphon&#x017F;o.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>O! das hat gar nicht viel zu &#x017F;agen, <hi rendition="#aq">Pro&#x017F;it</hi> die Mahl-<lb/><hi rendition="#et">zeit Herr Mu&#x017F;ge!</hi></p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#et">(Gehen ab.)</hi> </stage>
            </sp>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">SCENA IV.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage><hi rendition="#aq">Livio</hi> und <hi rendition="#aq">Celinde.</hi></stage><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#in">S</hi>ie wird, &#x017F;ie &#x017F;oll, &#x017F;ie muß,<lb/>
Jch bin vor Leonoren,<lb/>
Jch bin vor &#x017F;ie gebohren!<lb/>
Das bleibet mein Ent&#x017F;chluß.<lb/>
Es muß mir doch gelingen,<lb/>
Jch will &#x017F;ie &#x017F;chon erzwingen,<lb/>
Jch bin ein Edelmann,<lb/>
Der andren trotzen kan,<lb/>
Da ich viel gutes bey mir finde;<lb/>
Doch &#x017F;tille, <hi rendition="#aq">Livio,</hi> da kommt <hi rendition="#aq">Celinde.</hi></p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CEL">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker>
              <stage>kommt.</stage><lb/>
              <p>Herr! mit Trotzen und mit Murren,<lb/>
Herr! mit Purren und mit Schnurren<lb/>
Wird kein zartes Hertz erweicht,<lb/>
Betteln! betteln! i&#x017F;t die Probe,<lb/>
Die ich bey der Sehn&#x017F;ucht lobe,<lb/>
Da man &#x017F;ich <hi rendition="#aq">&#x017F;ubmi&#x017F;s</hi> erzeigt.<lb/>
Denn mit Murren,<lb/>
Denn mit Schnurren<lb/>
Wird kein zartes Hertz erweicht.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#LIV">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Das hab ich warlich la&#x0364;ng&#x017F;t gethan.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CEL">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Mein Herr! das ich nicht wi&#x017F;&#x017F;en kan.</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Livio.</hi> </hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0199] Theatraliſcher Anhang. Alphonſo. O! das hat gar nicht viel zu ſagen, Proſit die Mahl- zeit Herr Muſge! (Gehen ab.) SCENA IV. Livio und Celinde. Livio. Sie wird, ſie ſoll, ſie muß, Jch bin vor Leonoren, Jch bin vor ſie gebohren! Das bleibet mein Entſchluß. Es muß mir doch gelingen, Jch will ſie ſchon erzwingen, Jch bin ein Edelmann, Der andren trotzen kan, Da ich viel gutes bey mir finde; Doch ſtille, Livio, da kommt Celinde. Celinde. kommt. Herr! mit Trotzen und mit Murren, Herr! mit Purren und mit Schnurren Wird kein zartes Hertz erweicht, Betteln! betteln! iſt die Probe, Die ich bey der Sehnſucht lobe, Da man ſich ſubmiſs erzeigt. Denn mit Murren, Denn mit Schnurren Wird kein zartes Hertz erweicht. Livio. Das hab ich warlich laͤngſt gethan. Celinde. Mein Herr! das ich nicht wiſſen kan. Livio.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/199
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/199>, abgerufen am 21.11.2024.