Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.Achtes Kapitel. Als Oswald am nächsten Morgen unter den Pa¬ So eben erhalte ich eine Nachricht, die mich Achtes Kapitel. Als Oswald am nächſten Morgen unter den Pa¬ So eben erhalte ich eine Nachricht, die mich <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0146" n="[136]"/> <div n="1"> <head>Achtes Kapitel.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Als Oswald am nächſten Morgen unter den Pa¬<lb/> pieren auf ſeinem Schreibtiſch kramte, fiel ihm ein<lb/> Briefchen in die Hände, das er geſtern Abend über¬<lb/> ſehen hatte. Er erkannte ſogleich die Handſchrift,<lb/> welche mit ihren bald kühnen und großartigen, bald<lb/> kritzlich verworrenen Zügen ſo problematiſch war, wie<lb/> der Charakter des Schreibers. Das Billet war von<lb/> Oldenburg und lautete:</p><lb/> <p>So eben erhalte ich eine Nachricht, die mich<lb/> nöthigt, ſofort eine größere Reiſe anzutreten, von der<lb/> ich nicht zu beſtimmen vermag, wie lange ſie dauern<lb/> wird. Unter acht Tagen ſchwerlich. Ich ſchreibe<lb/> dieſen Brief, um ihn auf Grenwitz abzugeben, im<lb/> Falle ich Sie nicht perſönlich ſprechen ſollte, was mir<lb/> ſehr leid thun würde, da ich Ihnen Vieles zu ſagen<lb/> hätte. Unſere Czika nehme ich mit, da mir die So¬<lb/> litüde während meiner Abweſenheit kein ſicherer Auf¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[136]/0146]
Achtes Kapitel.
Als Oswald am nächſten Morgen unter den Pa¬
pieren auf ſeinem Schreibtiſch kramte, fiel ihm ein
Briefchen in die Hände, das er geſtern Abend über¬
ſehen hatte. Er erkannte ſogleich die Handſchrift,
welche mit ihren bald kühnen und großartigen, bald
kritzlich verworrenen Zügen ſo problematiſch war, wie
der Charakter des Schreibers. Das Billet war von
Oldenburg und lautete:
So eben erhalte ich eine Nachricht, die mich
nöthigt, ſofort eine größere Reiſe anzutreten, von der
ich nicht zu beſtimmen vermag, wie lange ſie dauern
wird. Unter acht Tagen ſchwerlich. Ich ſchreibe
dieſen Brief, um ihn auf Grenwitz abzugeben, im
Falle ich Sie nicht perſönlich ſprechen ſollte, was mir
ſehr leid thun würde, da ich Ihnen Vieles zu ſagen
hätte. Unſere Czika nehme ich mit, da mir die So¬
litüde während meiner Abweſenheit kein ſicherer Auf¬
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