Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Siebentes Kapitel. "Hat Dir das Schläfchen gut gethan, lieber Gren¬ "Ich danke, liebe Anna-Maria, recht gut," er¬ Es war in der Nachmittagsstunde des Tages nach Siebentes Kapitel. „Hat Dir das Schläfchen gut gethan, lieber Gren¬ „Ich danke, liebe Anna-Maria, recht gut,“ er¬ Es war in der Nachmittagsſtunde des Tages nach <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0143" n="[133]"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#b">Siebentes Kapitel</hi>.<lb/></head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>„Hat Dir das Schläfchen gut gethan, lieber Gren¬<lb/> witz?“ fragte die Baronin.</p><lb/> <p>„Ich danke, liebe Anna-Maria, recht gut,“ er¬<lb/> wiederte der alte Baron.</p><lb/> <p>Es war in der Nachmittagsſtunde des Tages nach<lb/> dem ereignungsreichen Balle in Barnewitz; die Re¬<lb/> denden befanden ſich in demſelben, nach dem Garten<lb/> hinaus liegenden Zimmer des Schloſſes, in welchem<lb/> vor ungefähr acht Tagen die Unterredung zwiſchen<lb/> der Baronin und Melitta ſtattgefunden hatte. Die<lb/> Baronin ſaß wieder, wie damals, in der Nähe der<lb/> geöffneten Flügelthür, die nach dem großen Raſenplatz<lb/> führte, auf welchem Melitta's Augen Oswald zum<lb/> erſten Male erblickten, und wieder nähte die muſter¬<lb/> haft fleißige Frau emſig und unverdroſſen, als müßte<lb/> ſie ſich ihr tägliches Brod mit der Nadel verdienen.<lb/> Der Baron ſaß ihr gegenüber in demſelben Schaukel¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[133]/0143]
Siebentes Kapitel.
„Hat Dir das Schläfchen gut gethan, lieber Gren¬
witz?“ fragte die Baronin.
„Ich danke, liebe Anna-Maria, recht gut,“ er¬
wiederte der alte Baron.
Es war in der Nachmittagsſtunde des Tages nach
dem ereignungsreichen Balle in Barnewitz; die Re¬
denden befanden ſich in demſelben, nach dem Garten
hinaus liegenden Zimmer des Schloſſes, in welchem
vor ungefähr acht Tagen die Unterredung zwiſchen
der Baronin und Melitta ſtattgefunden hatte. Die
Baronin ſaß wieder, wie damals, in der Nähe der
geöffneten Flügelthür, die nach dem großen Raſenplatz
führte, auf welchem Melitta's Augen Oswald zum
erſten Male erblickten, und wieder nähte die muſter¬
haft fleißige Frau emſig und unverdroſſen, als müßte
ſie ſich ihr tägliches Brod mit der Nadel verdienen.
Der Baron ſaß ihr gegenüber in demſelben Schaukel¬
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