Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Sechstes Kapitel. Die Pferde zogen im Galopp an, der leichte Hol¬ Sechstes Kapitel. Die Pferde zogen im Galopp an, der leichte Hol¬ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0122" n="[112]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Sechstes Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Pferde zogen im Galopp an, der leichte Hol¬<lb/> ſteiner-Wagen raſſelte über den etwas holprigen Damm<lb/> des Hofes. Im Nu lag das Schloß mit ſeinen noch<lb/> immer lichterhellten Fenſtern, die dunklen Scheunen<lb/> und Ställe, die kleinen Häuslerwohnungen hinter ihnen,<lb/> und ſie befanden ſich draußen zwiſchen den nickenden<lb/> Kornfeldern und den nebelverhüllten Wieſen. Die<lb/> kurze Sommernacht ging zu Ende. Im Oſten ver¬<lb/> kündete ein hellerer Streifen den neuen Tag; die<lb/> Dämmerung breitete über Alles gleichmäßig ihren<lb/> grauen Schleier. Gerade vor ihnen nach Norden<lb/> wetterleuchtete es von Zeit zu Zeit aus den trüben,<lb/> dichten Dunſtmaſſen. Alles war noch ſtill auf den<lb/> weiten Feldern, ſelbſt die Lerche, die Tagverkünderin,<lb/> ſäumte noch. Oswald hatte ſich in ſeine Ecke zurück¬<lb/> gelehnt, und ſah träumend in die Dämmerung hinaus,<lb/> nur manchmal, wenn der Dampf von des Barons<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[112]/0122]
Sechstes Kapitel.
Die Pferde zogen im Galopp an, der leichte Hol¬
ſteiner-Wagen raſſelte über den etwas holprigen Damm
des Hofes. Im Nu lag das Schloß mit ſeinen noch
immer lichterhellten Fenſtern, die dunklen Scheunen
und Ställe, die kleinen Häuslerwohnungen hinter ihnen,
und ſie befanden ſich draußen zwiſchen den nickenden
Kornfeldern und den nebelverhüllten Wieſen. Die
kurze Sommernacht ging zu Ende. Im Oſten ver¬
kündete ein hellerer Streifen den neuen Tag; die
Dämmerung breitete über Alles gleichmäßig ihren
grauen Schleier. Gerade vor ihnen nach Norden
wetterleuchtete es von Zeit zu Zeit aus den trüben,
dichten Dunſtmaſſen. Alles war noch ſtill auf den
weiten Feldern, ſelbſt die Lerche, die Tagverkünderin,
ſäumte noch. Oswald hatte ſich in ſeine Ecke zurück¬
gelehnt, und ſah träumend in die Dämmerung hinaus,
nur manchmal, wenn der Dampf von des Barons
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |