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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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darinnen der HERR/ so uns so freund-
lich darinnen tractiret/ uns seines friedens
versichert/ wir aber in dem frieden des
hertzlichen vertrauens und liebe gestärcket
werden.

§. 19.

Das 5. mittel setze ich nun/ das
andächtige gebet. Es ist dieser friede ei-
ne theure gabe GOttes/ daher derselbe
auch wol würdig/ daß wo wir sie von ihm
verlangen/ wir auch ihn darum hertzlich
und inständig anruffen. Zwar ist der
HERR auch ehe wir bitten/ das jenige
uns zugeben bereitwillig/ was uns gut ist/
wie er uns soviel unzehliche güter ungebe-
[t]en gibet/ aber es ist doch das gebet ein
stück der Göttlichen ordnung/ die von uns
erfordert wird/ daß wir mit erkantnuß
unserer dürfftigkeit/ weil wir von ihm alles
haben müssen/ und seines unerschöpffli-
chen reichthums/ darauß er uns alles ge-
ben kan/ so dann unverbundener freyheit/
da er uns zugeben nichts schuldig ist/ viel-
mehr von uns als bettlern flehentlich ange-
langet werden muß/ ihn preisen: damit
wir zwar abermal nichts verdienen/ jedoch
seiner gnade fähig werden. So müssen
wir dann zu diesem Vatter des liechts/

von

darinnen der HERR/ ſo uns ſo freund-
lich darinnen tractiret/ uns ſeines friedens
verſichert/ wir aber in dem frieden des
hertzlichen vertrauens und liebe geſtaͤrcket
werden.

§. 19.

Das 5. mittel ſetze ich nun/ das
andaͤchtige gebet. Es iſt dieſer friede ei-
ne theure gabe GOttes/ daher derſelbe
auch wol wuͤrdig/ daß wo wir ſie von ihm
verlangen/ wir auch ihn darum hertzlich
und inſtaͤndig anruffen. Zwar iſt der
HERR auch ehe wir bitten/ das jenige
uns zugeben bereitwillig/ was uns gut iſt/
wie er uns ſoviel unzehliche guͤter ungebe-
[t]en gibet/ aber es iſt doch das gebet ein
ſtuͤck der Goͤttlichen ordnung/ die von uns
erfordert wird/ daß wir mit erkantnuß
unſerer duͤrfftigkeit/ weil wir von ihm alles
haben muͤſſen/ und ſeines unerſchoͤpffli-
chen reichthums/ darauß er uns alles ge-
ben kan/ ſo dann unverbundener freyheit/
da er uns zugeben nichts ſchuldig iſt/ viel-
mehr von uns als bettlern flehentlich ange-
langet werden muß/ ihn preiſen: damit
wir zwar abermal nichts verdienen/ jedoch
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[80/0092] darinnen der HERR/ ſo uns ſo freund- lich darinnen tractiret/ uns ſeines friedens verſichert/ wir aber in dem frieden des hertzlichen vertrauens und liebe geſtaͤrcket werden. §. 19. Das 5. mittel ſetze ich nun/ das andaͤchtige gebet. Es iſt dieſer friede ei- ne theure gabe GOttes/ daher derſelbe auch wol wuͤrdig/ daß wo wir ſie von ihm verlangen/ wir auch ihn darum hertzlich und inſtaͤndig anruffen. Zwar iſt der HERR auch ehe wir bitten/ das jenige uns zugeben bereitwillig/ was uns gut iſt/ wie er uns ſoviel unzehliche guͤter ungebe- ten gibet/ aber es iſt doch das gebet ein ſtuͤck der Goͤttlichen ordnung/ die von uns erfordert wird/ daß wir mit erkantnuß unſerer duͤrfftigkeit/ weil wir von ihm alles haben muͤſſen/ und ſeines unerſchoͤpffli- chen reichthums/ darauß er uns alles ge- ben kan/ ſo dann unverbundener freyheit/ da er uns zugeben nichts ſchuldig iſt/ viel- mehr von uns als bettlern flehentlich ange- langet werden muß/ ihn preiſen: damit wir zwar abermal nichts verdienen/ jedoch ſeiner gnade faͤhig werden. So muͤſſen wir dann zu dieſem Vatter des liechts/ von

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/92>, abgerufen am 21.11.2024.