Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.eine tieffe deß reichthums beyde der §. 12 Diesen bereits erzehlten mögen felt/
eine tieffe deß reichthums beyde der §. 12 Dieſen bereits erzehlten moͤgen felt/
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eine tieffe deß reichthums beyde der
weißheit und erkaͤntnuͤß GOttes:
Wie gar unbegreifflich ſind ſeine
gerichte/ und unerforſchlich ſeine
wege: So ſehen wir auß allem/ daß der
rechte gebrauch Goͤttlichen worts friede
bringe/ geſchihet das gegentheil/ ſo iſts deſ-
ſen mißbrauch.
§. 12 Dieſen bereits erzehlten moͤgen
wir noch eine ſechſte hindernuͤß beyſetzen/
die da iſt die unwiſſenheit Goͤttlichen
willens/ was wir zu thun haben/
ſonderlich in mittel-dingen. Wo wir
im gewiſſen verſichert ſind/ dieſes und je-
nes/ was wir thun oder thun wollen/ ſeye
GOtt gefaͤllig/ ſo bleibet das hertz in ruhe:
Jſt aber zweiffel da/ ſo verunruhiget ſol-
cher/ und ob man daruͤber eine ſache thut/
wird der frieden deſtomehr verſtoͤhret. Ja/
welcher in den jenigen dingen/ die gantz frey
ſind/ er aber etwas gewiſſes vor ſuͤnde haͤlt/
ohnerachtet deſſelben es gleichwol thut/
verliehret nicht nur den frieden mit GOtt/
durch die verletzung ſeines gewiſſens/ ſon-
dern er mag wol gar den frieden GOttes
mit ſich verliehren: wie Paulus uns lehret
Rom 14/ 23. Wer aber daruͤber zweif-
felt/
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