Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. II. SECT. XXXII. ung dienliches nach müglichkeit zu befördern bereit seyen/ sondern aus fleischlichenabsichten dasselbe hinderten/ kräfftiglich gerettet. 8. GOttes gerechter und wegen vieler sünde leider allzusehr auff uns liegen- 9. Dessen segen durch beförderung der erkäntnüß der wahrheit und übung Wo diese absichten nicht aus den augen gesetzt/ und nach denselben alle deli- Nach dem also vor Ew. Churfürstlichen Durchlauchtigkeit nach meinem ver- SECTIO XXXII. Nochmahliges bedencken über gleichen punct/ als Göttliche gnade/ friede und heil in CHRJSTO JESU zu allem hohen wohlwesen und gesegneter regierung! Durch- Jiiii 3
ARTIC. II. SECT. XXXII. ung dienliches nach muͤglichkeit zu befoͤrdern bereit ſeyen/ ſondern aus fleiſchlichenabſichten daſſelbe hinderten/ kraͤfftiglich gerettet. 8. GOttes gerechter und wegen vieler ſuͤnde leider allzuſehr auff uns liegen- 9. Deſſen ſegen durch befoͤrderung der erkaͤntnuͤß der wahrheit und uͤbung Wo dieſe abſichten nicht aus den augen geſetzt/ und nach denſelben alle deli- Nach dem alſo vor Ew. Churfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit nach meinem ver- SECTIO XXXII. Nochmahliges bedencken uͤber gleichen punct/ als Goͤttliche gnade/ friede und heil in CHRJSTO JESU zu allem hohen wohlweſen und geſegneter regierung! Durch- Jiiii 3
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ARTIC. II. SECT. XXXII.
ung dienliches nach muͤglichkeit zu befoͤrdern bereit ſeyen/ ſondern aus fleiſchlichen
abſichten daſſelbe hinderten/ kraͤfftiglich gerettet.
8. GOttes gerechter und wegen vieler ſuͤnde leider allzuſehr auff uns liegen-
der zorn/ welcher durch jede hindernuͤß einiges guten/ daran auch die verſaͤumung
einiger ſeelen hangen koͤnte/ allzuſehr vermehret/ und deſſen ausbruch gefaͤhrlich
beſchleunigt werden moͤchte/ abgewendet/ hingegen
9. Deſſen ſegen durch befoͤrderung der erkaͤntnuͤß der wahrheit und uͤbung
der Gottſeligkeit/ auff eiffrige taͤgliche danckſagung frommer ſeelen/ vor das gute
ſo ſie genieſſen/ auffs reichlichſte uͤber dero gantze land/ ja auch eigner hohen perſon
und hauß/ gezogen werde.
Wo dieſe abſichten nicht aus den augen geſetzt/ und nach denſelben alle deli-
berationen angeſtellet/ folglich auch alles/ was man vornimmt/ wie jedes ſonder-
lich denſelben gemaͤß iſt/ in der furcht des HERRN erwogen werden wird/ bin ich
in meiner ſeelen verſichert/ traue auch in den nahmen GOttes zu verſprechen/ daß
niemand/ welcher daran theil habe/ ſich deſſen zeitlich oder ewig gereuen zu laſſen
urſach haben wird.
Nach dem alſo vor Ew. Churfuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit nach meinem ver-
langen mein hertz ausgeſchuͤttet/ und mich alſo der ſonſt beſorgenden verantwor-
tung vor GOTT hiemit entladen habe/ ſo uͤberlaſſe ichs numehr in ſtille und ge-
horſam gleich wie der heiligſten regierung des HERRN/ deſſen ehre ſo vielfach
hierinnen intereſſiret iſt/ alſo auch deroſelben gnaͤdigſten entſcheidung: den him̃-
liſchen Vater demuͤthigſt anruffende/ ſo auch ferner zu thun niemahl unterlaſſen
werde/ welcher ſeine weißheit von oben auch in dieſem ſo wichtigen geſchaͤffte in de-
ro theures hertz/ auch dero treuen Raͤthe und miniſtrorum hertzen reichlich geben/
und ſie ſo zu erkennen/ was wahrhafftig ſeines willens iſt/ als ohne andere fleiſch-
liche abſichten dieſem in allem nachzukommen/ kraͤfftig regieren/ dadurch aber ei-
nen ſolchen ausgang derſelben verleihen wolle/ daß allein boͤſen geſteuret/ und des
Satans liſt zu ſchanden gemacht werde/ hingegen viele ſeelen uͤber ſolche Goͤttliche
gnade/ und dero geſegnete werckzeuge treue denſelben mit freuden in zeit und e-
wigkeit dancken. Womit zu aller hohen wohlfart und in geiſt- und weltlichem
geſegneter regierung inbruͤnſtig in des HERRN HERRN ſtarcke obhut
empfehlende verharre. u. ſ. f.
SECTIO XXXII.
Nochmahliges bedencken uͤber gleichen punct/ als
die uͤbrige volumina actorum darzu gekommen.
Goͤttliche gnade/ friede und heil in CHRJSTO JESU zu allem
hohen wohlweſen und geſegneter regierung!
Durch-
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