Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. II. SECT. V. SECTIO V. An Chur-Sachsen antwort-schreiben zu Göttliche Gnade/ krafft/ fried und segen von unserm glorwür- Durchlauchtister Chur-Fürst/ Gnädigster Chur-Fürst und Herr/ DAs von E. Churfürstl. Durchl. gnädigst obgelassene vocations-schreiben Chur- Ssss 2
ARTIC. II. SECT. V. SECTIO V. An Chur-Sachſen antwort-ſchreiben zu Goͤttliche Gnade/ krafft/ fried und ſegen von unſerm glorwuͤr- Durchlauchtiſter Chur-Fuͤrſt/ Gnaͤdigſter Chur-Fuͤrſt und Herr/ DAs von E. Churfuͤrſtl. Durchl. gnaͤdigſt obgelaſſene vocations-ſchreiben Chur- Ssss 2
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ARTIC. II. SECT. V.
SECTIO V.
An Chur-Sachſen antwort-ſchreiben zu
acceptation der vocation.
Goͤttliche Gnade/ krafft/ fried und ſegen von unſerm glorwuͤr-
digſten Heyland JEſu Chriſto zu allem hohen wohlweſen
und begluͤckter Landes-Regierung!
Durchlauchtiſter Chur-Fuͤrſt/
Gnaͤdigſter Chur-Fuͤrſt und Herr/
DAs von E. Churfuͤrſtl. Durchl. gnaͤdigſt obgelaſſene vocations-ſchreiben
habe ich den juͤngſten 11. Martii mit unterthaͤnigſter reverentz empfangen/
und aus deſſen ableſung dero gnaͤdigſte intention uͤber meine wenigkeit
verſtanden. Jch habe zum foͤrderſten mit nicht geringer beſtuͤrtzung mich uͤber
die wunderbahre regierung des weiſeſten GOttes in ſchuldiger demuth verwun-
dern muͤſſen/ daß dieſelbe E. Churfuͤrſtlichen Durchl. hertz dahin gelencket/ bey ſo
anſehnlicher anzahl wohl qvalificirter perſonen einen an einer geringern ſtelle der
kirch dienenden prediger zu ihro zu verlangen/ und mich von meinem platz/ der
ohne das hoch genug vor mich/ zu einer hoͤhern verrichtung zu beruffen; muͤſte al-
alſo auch in ſolchem fall erkennen/ wie GOttes gedancken ſo gar anders als die
unſerige waͤren. Nechſt dem hatte auch E. Churfuͤrſtl. Durchl. daraus gegen
mich unverdient vorieuchtende hohe gnade/ mit unterthaͤniger demuth zu veneri-
ren/ und ob mich wohl derſelben unwuͤrdig erkenne/ gehorſamſten danck daruͤber
zu erſtatten. Weil ich aber auch zugleich die hohe wichtigkeit der ſache und gnaͤ-
digſt antragender ſtelle billich vor dem angeſicht GOttes mir zu hertzen zu ziehen
hatte/ und meiu bereits einige mahl/ da mein gemuͤth erforſchet worden/ von her-
tzen eingewandtes unvermoͤgen mir allzu ſtarck in die augen leuchtete/ laͤugne ich
nicht/ daß ich des Goͤttlichen willens voͤllige verſicherung bey mir nicht ſo bald
finden koͤnnen/ ſondern geſorget/ ob der groſſe und wunderbare GOtt mir ſolches
zur verſuchung geſchehen lieſſe/ ob ich mich zu etwas/ ſo uͤber mein vermoͤgen/ ver-
ſtehen/ oder meine ſchwachheit gebuͤhrend erkennen wuͤrde. Dieſes iſt auch die
urſach/ warum meine unterthaͤnigſte reſolution und antwort ſpaͤter/ als ſonſten
geziemete/ einſchicke. Jch trage aber das unterthaͤnigſte vertrauen/ daß E.
Chur-
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