Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.Das sechste Capitel. publication aber meinem hochgeehrten Herrn wenig ehre und freude gebenwürde. Ach der HErr erfülle sein hertz auch hierinnen mit seiner gnade/ daß er sich SECTIO XIV. Erinnerung an einen wegen edirten Saty- JCh habe dessen beliebtes zurechter zeit wohl erhalten/ und mit freuden Wie viel schwehrere rechnung muß es dann seyn/ der gleichen Satyrische fast
Das ſechſte Capitel. publication aber meinem hochgeehrten Herrn wenig ehre und freude gebenwuͤrde. Ach der HErr erfuͤlle ſein hertz auch hierinnen mit ſeiner gnade/ daß er ſich SECTIO XIV. Erinnerung an einen wegen edirten Saty- JCh habe deſſen beliebtes zurechter zeit wohl erhalten/ und mit freuden Wie viel ſchwehrere rechnung muß es dann ſeyn/ der gleichen Satyriſche faſt
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Das ſechſte Capitel.
publication aber meinem hochgeehrten Herrn wenig ehre und freude geben
wuͤrde.
Ach der HErr erfuͤlle ſein hertz auch hierinnen mit ſeiner gnade/ daß er ſich
nicht ſchaͤme/ das unrecht zu erkennen/ ſo er damahl (ob wohl nicht ohne anderer
mitanſtifftung/ von denen mir auch einiges wiſſend worden/ einige auch bereits
von GOTT abgefordert ſind) gegen mir und meine lehr gethan/ und ja mit be-
harrung darauff nicht fortgeſetzet werden ſolte. Deſſen guͤte erfuͤlle ihn auch ſon-
ſten mit allen noͤthigen der heiligung und amts-gaben und laſſe auch das angetre-
tene jahr ſeine gnade uͤber ihn und ſeine gemeinde neu auffgehen. 1683. 27.
Jan.
SECTIO XIV.
Erinnerung an einen wegen edirten Saty-
riſchen ſchrifften.
JCh habe deſſen beliebtes zurechter zeit wohl erhalten/ und mit freuden
daraus erſehen/ daß mein voriges nicht unangenehm geweſen. Jn deſſen
kan ich nicht leugnen/ und hoffe auch derſelbe werde es nicht verlangen/ daß
etwas verhaͤhle/ daß mir die mitgeſandte gedruckte unterredung und uͤbrige ſa-
chen betruͤbnuͤß gemacht. Jch weiß auf dieſe ſtunde von allen particularitaͤten/
wohin geſehen werde/ und was vorgegangen ſeye/ dadurch die anlaß gemachet o-
der gegeben worden nichtes aber die gedruckte ſachen ſelbſt/ weil ich ſie vor deſſelben
arbeit achte/ nachdem ſie mir geſand/ kommen mir ſo vor/ daß ich daruͤber ſeufftze.
Unſer Heyiand hat uns andeuten laſſen/ daß wir von jeglichen unnuͤtzen wort ſollen
rechenſchafft geben/ da doch ſolches etwa aus unbedacht oder uͤbereylung geſche-
hen mag.
Wie viel ſchwehrere rechnung muß es dann ſeyn/ der gleichen Satyriſche
und niemand nichts nutzende dinge mit bedacht drucken zulaſſen/ und damit ihm
ſelbs in dem aufſatz als anderen vielen/ die der gleichen leſen/ die edle zeit veꝛder-
ben? So weiß ich auch nicht/ ob ich dergleichen ſchreib-art anders anſehen moͤ-
ge/ als daß ſie mit durch das verbot Eph. 5/ 4. der narren theidung und unziem-
liche ſchertze/ den Chriſten verboten ſeynd. Uns die wir von GOTT zu wichti-
gen dingen geſetzet ſind/ und alſo nichts reden noch ſchreiben ſollen/ als was im
geiſtlichen oder leiblichen noth/ nuͤtzlich und erbaulich iſt/ will einmahl nicht ge-
ziehmen/ dergleichen dinge zu reden oder zu ſchreiben/ welche etwa ein und andere
Heyden ihrer gravitaͤt entgegen zu ſeyen geachtet haͤtten. Alſo auch wofern/ wie
faſt
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