Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XLIII. SECTIO XLIII. Göttlicher gütiger rath/ der mich durch Dilfel- SEine liebe wird mir nicht in üblen auffnehmen/ daß nun unterschiedliche jah- mehrer
ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XLIII. SECTIO XLIII. Goͤttlicher guͤtiger rath/ der mich durch Dilfel- SEine liebe wird mir nicht in uͤblen auffnehmen/ daß nun unterſchiedliche jah- mehrer
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ARTIC. I. DISTINCTIO III. SECTIO XLIII.
SECTIO XLIII.
Goͤttlicher guͤtiger rath/ der mich durch Dilfel-
den angegriffen werden laſſen/ und die antwort geſegnet.
Rettung meiner lehr von ver dacht. Verlangen/ in der that
GOttesgelehrte zu haben: Da keine andere in den verfol-
gungen beſtehen werden. Erinnerung da man Ja-
cob Boͤhmens buͤcher wider trucken laſſen
wollen.
SEine liebe wird mir nicht in uͤblen auffnehmen/ daß nun unterſchiedliche jah-
re geſchwiegen/ ob wohl derſelbe mir aus meiner gedaͤchtnuͤß nicht/ gekom̃en
noch ich auffgehret habe mehrmahls den HErrn anzuflehen/ der ihn fuͤhre
auff richtiger bahn durch ſeinen heiligen Geiſt. Es hat aber gleichwohl endlich
der liebe nothdurfft geſchienen zu erfordern/ daß einmahl wieder die feder anſetzte/
und ſonderlich vor diejenige freundliche auffmunterung danckte/ da derſelbe ſein
Cchriſtlich vergnuͤgen uͤber meine gegen Dilfelden heraus gegebene vertheidigung
bezeuget hat. Dem HErrn ſeye danck/ der ſolches arme/ jedoch in ſeiner furcht/
ausgefertigte Scriptum der maſſen geſegnet/ daß der widerſacher bißher ob wohl
ſich nicht gegeben/ noch der wahrheit gewichen/ gleichwohl mit oͤffentlicher antwort
geſchwiegen undſich damit befriediget hat/ daß er/ wie ich hoͤre/ etwas geſchriebe-
nes/ ſo gleichwohl noch niemahls erlangen koͤnnen zu ſeiner verantwortung unter-
ſchiedlichen Theologis zu geſendet hat/ deren aber mehrere ihr mißfallen ſollen
daruͤber bezeuget haben/ daher die publication wohl unterbleiben doͤrffte; ſo ich
in die hand des HErrn empfehle/ damit auch zu thun oder zu verhaͤngen nach ſei-
nem wohlgefallen und heiligen rath; jedoch hertzlich ſeine guͤte anflehe/ dem wider-
ſprecher ſelbſt die augen zu oͤffnen/ daß er ſich nicht weiter verſuͤndige/ vielmehr
vor ihm demuͤthige/ und hinkuͤnfftig ein ſo viel tuͤchtigers werckzeug Goͤttlicher gna-
den werde/ als er die wahrheit vorhin widerfochten. Jch erkenne auch ſamt an-
dern mit demuͤthigſten danck die guͤte GOttes/ der dieſen angriff/ welcher dahin an-
geſehen war/ mich hinkuͤnfftig zu allem werck des HErrn untuͤchtig zu machen/ zu
gegeben/ aber gantz weißlich dahin alſo gefuͤget hat/ daß es nicht nur eine gelegen-
heit ſeyn muſte/ mich vor der gantzen Evangeliſchen kirchen zu purgiren/ und damit
meine lehr von denen ſchon laͤngſten durch andere bey ihr vielen verurſachten und
eingedruckten verdachten und ſeltzamen concepten zu liberiren/ wie ich die zeug-
nuͤſſen derjenigen in zimlicher zahl in haͤnden habe/ wie viele Theologi gantz anders
von mir als vorhero/ nach dieſer ſchrifft geurtheilet/ ſondern auch/ welches von
mehrer
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