Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701.ARTIC. IV. SECTIO te/ so dann daß er solches Geistes wirckungen bey sich platz gebe/ hinkünfftigsich anders anzuschicken/ daß GOttes nahme nicht seinetwegen gelästert/ sondern gepriesen/ der nechste erbauet/ und er selbs erhalten werde. Grös- sere liebe weiß vor dißmal ihm nicht zu thun/ als mit solchem eiffrigem gebet. ARTICULUS IV. Pflichten eines Christen gegen sich selbs und seinen beruff. SECTIO 1. DAß man die befindung seiner unvollkommenheit sich nicht nieder- schlagen lassen solle. Examina catechetica. Ob man etwas ü- brig haben könne? Wie weit sich das maaß der gutthätigkeit er- strecken solle? 2. Von der art des glaubens/ sonderlich aus welchem alle wercke herkommen müssen: Ob man simuliren oder dissimuliren dürffe? Ob man einen beruff anzunehmen/ dazu man sich untüchtig achtet? Vom innern be- ruff/ und insgesamt/ woran man den göttlichen beruff zu erkennen habe. 3. Verleugnung sein selbs und der welt: besuchung andrer religion kirchen/ und gebet darinnen. Transplantation der kranckheiten. Jacob Böhme. D. Carpzov. 4. Bereitung des hertzens zu williger verleugnung alles zeitlichen/ aus ge- legenheit der übergab der stadt Straßburg. 5. Verlangen nach dem himmlischen vaterland. 6. JEsus den Christen alles. Art des rechten verlangens nach der aufflö- sung. Heiliger saame unter hohem stand. Geistliche stiffter. 7. An eine hohe standes-person über gefühlte ungemeine geistliche freude/ wie man sich darein zu schicken. 8. Schuldige danckbarkeit einer aus leib- und geistlicher noth befreyter stan- des-person. 9. Einsamkeit und stille ein gutes hülffsmittel zur heiligung. An eine vor- nehme Adeliche Fräulin. 10. Hertzens-angst. Verlangen nach stillem leben. 11. Einige lebens-regeln von den beruffs-wercken; sanfftmuth gegen böse; enthaltung des richtens. 12. Uber das verlangen eines politici die welt-geschäffte mit ruhigerem le- ben zu verwechseln. 13. Ge- B b b 2
ARTIC. IV. SECTIO te/ ſo dann daß er ſolches Geiſtes wirckungen bey ſich platz gebe/ hinkuͤnfftigſich anders anzuſchicken/ daß GOttes nahme nicht ſeinetwegen gelaͤſtert/ ſondern geprieſen/ der nechſte erbauet/ und er ſelbs erhalten werde. Groͤſ- ſere liebe weiß vor dißmal ihm nicht zu thun/ als mit ſolchem eiffrigem gebet. ARTICULUS IV. Pflichten eines Chriſten gegen ſich ſelbs und ſeinen beruff. SECTIO 1. DAß man die befindung ſeiner unvollkommenheit ſich nicht nieder- ſchlagen laſſen ſolle. Examina catechetica. Ob man etwas uͤ- brig haben koͤnne? Wie weit ſich das maaß der gutthaͤtigkeit er- ſtrecken ſolle? 2. Von der art des glaubens/ ſonderlich aus welchem alle wercke herkommen muͤſſen: Ob man ſimuliren oder diſſimuliren duͤrffe? Ob man einen beruff anzunehmen/ dazu man ſich untuͤchtig achtet? Vom innern be- ruff/ und insgeſamt/ woran man den goͤttlichen beruff zu erkennen habe. 3. Verleugnung ſein ſelbs und der welt: beſuchung andrer religion kirchen/ und gebet darinnen. Transplantation der kranckheiten. Jacob Boͤhme. D. Carpzov. 4. Bereitung des hertzens zu williger verleugnung alles zeitlichen/ aus ge- legenheit der uͤbergab der ſtadt Straßburg. 5. Verlangen nach dem himmliſchen vaterland. 6. JEſus den Chriſten alles. Art des rechten verlangens nach der auffloͤ- ſung. Heiliger ſaame unter hohem ſtand. Geiſtliche ſtiffter. 7. An eine hohe ſtandes-perſon uͤber gefuͤhlte ungemeine geiſtliche freude/ wie man ſich darein zu ſchicken. 8. Schuldige danckbarkeit einer aus leib- und geiſtlicher noth befreyter ſtan- des-perſon. 9. Einſamkeit und ſtille ein gutes huͤlffsmittel zur heiligung. An eine vor- nehme Adeliche Fraͤulin. 10. Hertzens-angſt. Verlangen nach ſtillem leben. 11. Einige lebens-regeln von den beruffs-wercken; ſanfftmuth gegen boͤſe; enthaltung des richtens. 12. Uber das verlangen eines politici die welt-geſchaͤffte mit ruhigerem le- ben zu verwechſeln. 13. Ge- B b b 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0387" n="379"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">ARTIC. IV. <hi rendition="#g">SECTIO</hi></hi></hi></fw><lb/> te/ ſo dann daß er ſolches Geiſtes wirckungen bey ſich platz gebe/ hinkuͤnfftig<lb/> ſich anders anzuſchicken/ daß GOttes nahme nicht ſeinetwegen gelaͤſtert/<lb/> ſondern geprieſen/ der nechſte erbauet/ und er ſelbs erhalten werde. Groͤſ-<lb/> ſere liebe weiß vor dißmal ihm nicht zu thun/ als mit ſolchem eiffrigem<lb/> gebet.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ARTICULUS</hi> IV.</hi><lb/> Pflichten eines Chriſten gegen ſich ſelbs und<lb/> ſeinen beruff.</hi> </head><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">SECTIO</hi> </hi> </hi> </head><lb/> <list> <item>1. <hi rendition="#in">D</hi>Aß man die befindung ſeiner unvollkommenheit ſich nicht nieder-<lb/> ſchlagen laſſen ſolle. <hi rendition="#aq">Examina catechetica.</hi> Ob man etwas uͤ-<lb/> brig haben koͤnne? Wie weit ſich das maaß der gutthaͤtigkeit er-<lb/> ſtrecken ſolle?</item><lb/> <item>2. Von der art des glaubens/ ſonderlich aus welchem alle wercke herkommen<lb/> muͤſſen: Ob man <hi rendition="#aq">ſimuli</hi>ren oder <hi rendition="#aq">diſſimuli</hi>ren duͤrffe? Ob man einen<lb/> beruff anzunehmen/ dazu man ſich untuͤchtig achtet? Vom innern be-<lb/> ruff/ und insgeſamt/ woran man den goͤttlichen beruff zu erkennen<lb/> habe.</item><lb/> <item>3. Verleugnung ſein ſelbs und der welt: beſuchung andrer <hi rendition="#aq">religion</hi> kirchen/<lb/> und gebet darinnen. <hi rendition="#aq">Transplantation</hi> der kranckheiten. Jacob Boͤhme.<lb/><hi rendition="#aq">D. Carpzov.</hi></item><lb/> <item>4. Bereitung des hertzens zu williger verleugnung alles zeitlichen/ aus ge-<lb/> legenheit der uͤbergab der ſtadt Straßburg.</item><lb/> <item>5. Verlangen nach dem himmliſchen vaterland.</item><lb/> <item>6. JEſus den Chriſten alles. Art des rechten verlangens nach der auffloͤ-<lb/> ſung. Heiliger ſaame unter hohem ſtand. Geiſtliche ſtiffter.</item><lb/> <item>7. An eine hohe ſtandes-perſon uͤber gefuͤhlte ungemeine geiſtliche freude/<lb/> wie man ſich darein zu ſchicken.</item><lb/> <item>8. Schuldige danckbarkeit einer aus leib- und geiſtlicher noth befreyter ſtan-<lb/> des-perſon.</item><lb/> <item>9. Einſamkeit und ſtille ein gutes huͤlffsmittel zur heiligung. An eine vor-<lb/> nehme Adeliche Fraͤulin.</item><lb/> <item>10. Hertzens-angſt. Verlangen nach ſtillem leben.</item><lb/> <item>11. Einige lebens-regeln von den beruffs-wercken; ſanfftmuth gegen boͤſe;<lb/> enthaltung des richtens.</item><lb/> <item>12. Uber das verlangen eines <hi rendition="#aq">politici</hi> die welt-geſchaͤffte mit ruhigerem le-<lb/> ben zu verwechſeln.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B b b 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">13. Ge-</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [379/0387]
ARTIC. IV. SECTIO
te/ ſo dann daß er ſolches Geiſtes wirckungen bey ſich platz gebe/ hinkuͤnfftig
ſich anders anzuſchicken/ daß GOttes nahme nicht ſeinetwegen gelaͤſtert/
ſondern geprieſen/ der nechſte erbauet/ und er ſelbs erhalten werde. Groͤſ-
ſere liebe weiß vor dißmal ihm nicht zu thun/ als mit ſolchem eiffrigem
gebet.
ARTICULUS IV.
Pflichten eines Chriſten gegen ſich ſelbs und
ſeinen beruff.
SECTIO
1. DAß man die befindung ſeiner unvollkommenheit ſich nicht nieder-
ſchlagen laſſen ſolle. Examina catechetica. Ob man etwas uͤ-
brig haben koͤnne? Wie weit ſich das maaß der gutthaͤtigkeit er-
ſtrecken ſolle?
2. Von der art des glaubens/ ſonderlich aus welchem alle wercke herkommen
muͤſſen: Ob man ſimuliren oder diſſimuliren duͤrffe? Ob man einen
beruff anzunehmen/ dazu man ſich untuͤchtig achtet? Vom innern be-
ruff/ und insgeſamt/ woran man den goͤttlichen beruff zu erkennen
habe.
3. Verleugnung ſein ſelbs und der welt: beſuchung andrer religion kirchen/
und gebet darinnen. Transplantation der kranckheiten. Jacob Boͤhme.
D. Carpzov.
4. Bereitung des hertzens zu williger verleugnung alles zeitlichen/ aus ge-
legenheit der uͤbergab der ſtadt Straßburg.
5. Verlangen nach dem himmliſchen vaterland.
6. JEſus den Chriſten alles. Art des rechten verlangens nach der auffloͤ-
ſung. Heiliger ſaame unter hohem ſtand. Geiſtliche ſtiffter.
7. An eine hohe ſtandes-perſon uͤber gefuͤhlte ungemeine geiſtliche freude/
wie man ſich darein zu ſchicken.
8. Schuldige danckbarkeit einer aus leib- und geiſtlicher noth befreyter ſtan-
des-perſon.
9. Einſamkeit und ſtille ein gutes huͤlffsmittel zur heiligung. An eine vor-
nehme Adeliche Fraͤulin.
10. Hertzens-angſt. Verlangen nach ſtillem leben.
11. Einige lebens-regeln von den beruffs-wercken; ſanfftmuth gegen boͤſe;
enthaltung des richtens.
12. Uber das verlangen eines politici die welt-geſchaͤffte mit ruhigerem le-
ben zu verwechſeln.
13. Ge-
B b b 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken02_1701 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken02_1701/387 |
Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 2. Halle (Saale), 1701, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken02_1701/387>, abgerufen am 22.02.2025. |