Spee, Friedrich von: Gewissens-Buch: Von Processen Gegen die Hexen. Bremen, 1647.2. Vnd gleichwoll procediret man/ allersei- 3. Man kan fast nicht finden/ daß fama in 4. Wann fama legitime probiret würde/ 5. Es mag niemandt die Richter des vnrech- Die 35. Streit-rede. Ob nit bey so beschaffenen sachen: der Obrigkeit gebühre/ sich gegen die verleumbder vnd Calumnianten mit ernst vnd der ex- ecution zu legen? ICh sage ja: aus vhrsachen 1. weil dises käm- * p. 237.
2. Vnd gleichwoll procediret man/ allerſei- 3. Man kan faſt nicht finden/ daß fama in 4. Wann fama legitimè probiret wuͤrde/ 5. Es mag niemandt die Richter des vnrech- Die 35. Streit-rede. Ob nit bey ſo beſchaffenen ſachen: der Obrigkeit gebuͤhre/ ſich gegen die verleumbder vnd Calumnianten mit ernſt vnd der ex- ecution zu legen? ICh ſage ja: aus vhrſachen 1. weil diſes kaͤm- * p. 237.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0134" n="114"/> <p>2. Vnd gleichwoll <hi rendition="#aq">proced</hi>iret man/ allerſei-<lb/> tig <hi rendition="#aq">ex indicio famæ/</hi> gegen die Hexerey in<lb/> Teutſchland.</p><lb/> <p>3. Man kan faſt nicht finden/ daß <hi rendition="#aq">fama</hi> in<lb/> dieſen <hi rendition="#aq">proceſſen</hi> jemal ſey <hi rendition="#aq">legitimè probiret</hi><lb/> worden.</p><lb/> <p>4. Wann <hi rendition="#aq">fama legitimè probiret</hi> wuͤrde/<lb/> ſo koͤndten die Richter nit <hi rendition="#aq">procediren.</hi></p><lb/> <p>5. Es mag niemandt die Richter des vnrech-<lb/> tens halber/ wenns ſchon waar iſt/ ſtraffen: Man<lb/> muß woll glauben/ daß alles richtig zu gegangen:<lb/> die fuͤr ein Hexe erklaͤret worden/ die iſt vnd bleibt<lb/> ein Hexe: wers anderſt redt/ iſt ſelbs ein Hexen-<lb/> meiſter: wer anders erweiſet: kommet in ver-<lb/> dacht/ vnd muß gewertig ſein/ daß man auch mit<lb/> jhm ſpielt/ wie oben in der 24. Streitred/ vnnd<lb/> ſonſten anßgefuͤhrt: waß ſoll man den thun? <note place="foot" n="*"><hi rendition="#aq">p.</hi> 237.</note></p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Die 35. Streit-rede.<lb/> Ob nit bey ſo beſchaffenen ſachen: der</hi><lb/> Obrigkeit gebuͤhre/ ſich gegen die verleumbder<lb/> vnd <hi rendition="#aq">Calumnianten</hi> mit ernſt vnd der <hi rendition="#aq">ex-<lb/> ecution</hi> zu legen?</head><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>Ch ſage ja: aus vhrſachen 1. weil diſes<lb/> vnchriſtliche laſter allzuweit eingeriſſen/<lb/> ſo gar/ daß etliche nunmehr lieber in der<lb/> Thurkey wohnen wolten/ weil man ge-<lb/> gen die leut alſo <hi rendition="#aq">ex puncto famæ procediret.<lb/> NB</hi> Ohnlaͤngſt ward ein Staͤttrechner/ oder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kaͤm-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [114/0134]
2. Vnd gleichwoll procediret man/ allerſei-
tig ex indicio famæ/ gegen die Hexerey in
Teutſchland.
3. Man kan faſt nicht finden/ daß fama in
dieſen proceſſen jemal ſey legitimè probiret
worden.
4. Wann fama legitimè probiret wuͤrde/
ſo koͤndten die Richter nit procediren.
5. Es mag niemandt die Richter des vnrech-
tens halber/ wenns ſchon waar iſt/ ſtraffen: Man
muß woll glauben/ daß alles richtig zu gegangen:
die fuͤr ein Hexe erklaͤret worden/ die iſt vnd bleibt
ein Hexe: wers anderſt redt/ iſt ſelbs ein Hexen-
meiſter: wer anders erweiſet: kommet in ver-
dacht/ vnd muß gewertig ſein/ daß man auch mit
jhm ſpielt/ wie oben in der 24. Streitred/ vnnd
ſonſten anßgefuͤhrt: waß ſoll man den thun? *
Die 35. Streit-rede.
Ob nit bey ſo beſchaffenen ſachen: der
Obrigkeit gebuͤhre/ ſich gegen die verleumbder
vnd Calumnianten mit ernſt vnd der ex-
ecution zu legen?
ICh ſage ja: aus vhrſachen 1. weil diſes
vnchriſtliche laſter allzuweit eingeriſſen/
ſo gar/ daß etliche nunmehr lieber in der
Thurkey wohnen wolten/ weil man ge-
gen die leut alſo ex puncto famæ procediret.
NB Ohnlaͤngſt ward ein Staͤttrechner/ oder
kaͤm-
* p. 237.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |