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Soemmerring, Samuel Thomas von: Über einen elektrischen Telegraphen. In: Denkschriften der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Classe der Mathematik und Physik. 1809/1810 (1811), S. 401-414.

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Bemerkungen über die elektrische Säule.

Tafel V.

Was die elektrische Säule oder den Elektromotor betrifft,
so ist deren Einrichtung und Handhabung so allgemein bekannt,
dass ich nichts zu bemerken wüsste, als dass zum telegraphischen
Gebrauche jede Einrichtung derselben dienlich ist, welche nur
eine mehrere Monate lang andauernde Wirkung zusichert. Breit-
plattig braucht eine solche Säule wenigstens nicht zu seyn, weil mir
mein Gasometer bewies, dass sechs meiner gewöhnlichen Glieder
(deren jedes aus einem Brabanterthaler, Filz, und einem 52 Gran
leichtern Zinkscheibchen besteht), schon mehr Gas zu entbinden
vermochten, als fünf Glieder der grossen, sechs und dreyssig qua-
dratzolligen Batterie unserer Akademie.

Allgemeine Bemerkungen über die Vorzüge ei-
nes elektrischen Telegraphen vor den bis-
her gewöhnlichen
.
1) Hängt ein solcher elektrischer Telegraph nicht lediglich
vom Tageslichte und vom heiteren Himmel ab, sondern kann be-
ständig, Nachts eben so gut, als beym Tage, kurz, in jedem be-
liebigen Augenblicke gebraucht werden. In dieser Hinsicht allein
leistet er schon doppelt so viel, als ein gewöhnlicher Telegraph,
welcher bekanntlich nur bey Tage zu gebrauchen steht.
2) Stört die Wirkung eines elektrischen Telegraphen keine
Dämmerung, keine trübe Witterung, kein wolkiger Himmel, kein
Nebel, kein Regen, Schnee, Rauch, kein Staub oder Wind. Rech-
net man für unsere Gegenden nur 121 oder ein Drittheil des Jah-
res für trüb, d. i., für den gewöhnlichen Telegraphen unbrauch-
bare Tage, so kann er zusammengenommen mit der vorhin bemerk-
ten nächtlichen Anwendung weit mehr, als noch einmal so viel
leisten.
3)
Bemerkungen über die elektrische Säule.

Tafel V.

Was die elektrische Säule oder den Elektromotor betrifft,
so ist deren Einrichtung und Handhabung so allgemein bekannt,
daſs ich nichts zu bemerken wüſste, als daſs zum telegraphischen
Gebrauche jede Einrichtung derselben dienlich ist, welche nur
eine mehrere Monate lang andauernde Wirkung zusichert. Breit-
plattig braucht eine solche Säule wenigstens nicht zu seyn, weil mir
mein Gasometer bewies, daſs sechs meiner gewöhnlichen Glieder
(deren jedes aus einem Brabanterthaler, Filz, und einem 52 Gran
leichtern Zinkscheibchen besteht), schon mehr Gas zu entbinden
vermochten, als fünf Glieder der groſsen, sechs und dreyſsig qua-
dratzolligen Batterie unserer Akademie.

Allgemeine Bemerkungen über die Vorzüge ei-
nes elektrischen Telegraphen vor den bis-
her gewöhnlichen
.
1) Hängt ein solcher elektrischer Telegraph nicht lediglich
vom Tageslichte und vom heiteren Himmel ab, sondern kann be-
ständig, Nachts eben so gut, als beym Tage, kurz, in jedem be-
liebigen Augenblicke gebraucht werden. In dieser Hinsicht allein
leistet er schon doppelt so viel, als ein gewöhnlicher Telegraph,
welcher bekanntlich nur bey Tage zu gebrauchen steht.
2) Stört die Wirkung eines elektrischen Telegraphen keine
Dämmerung, keine trübe Witterung, kein wolkiger Himmel, kein
Nebel, kein Regen, Schnee, Rauch, kein Staub oder Wind. Rech-
net man für unsere Gegenden nur 121 oder ein Drittheil des Jah-
res für trüb, d. i., für den gewöhnlichen Telegraphen unbrauch-
bare Tage, so kann er zusammengenommen mit der vorhin bemerk-
ten nächtlichen Anwendung weit mehr, als noch einmal so viel
leisten.
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[412/0024] Bemerkungen über die elektrische Säule. Tafel V. Was die elektrische Säule oder den Elektromotor betrifft, so ist deren Einrichtung und Handhabung so allgemein bekannt, daſs ich nichts zu bemerken wüſste, als daſs zum telegraphischen Gebrauche jede Einrichtung derselben dienlich ist, welche nur eine mehrere Monate lang andauernde Wirkung zusichert. Breit- plattig braucht eine solche Säule wenigstens nicht zu seyn, weil mir mein Gasometer bewies, daſs sechs meiner gewöhnlichen Glieder (deren jedes aus einem Brabanterthaler, Filz, und einem 52 Gran leichtern Zinkscheibchen besteht), schon mehr Gas zu entbinden vermochten, als fünf Glieder der groſsen, sechs und dreyſsig qua- dratzolligen Batterie unserer Akademie. Allgemeine Bemerkungen über die Vorzüge ei- nes elektrischen Telegraphen vor den bis- her gewöhnlichen. 1) Hängt ein solcher elektrischer Telegraph nicht lediglich vom Tageslichte und vom heiteren Himmel ab, sondern kann be- ständig, Nachts eben so gut, als beym Tage, kurz, in jedem be- liebigen Augenblicke gebraucht werden. In dieser Hinsicht allein leistet er schon doppelt so viel, als ein gewöhnlicher Telegraph, welcher bekanntlich nur bey Tage zu gebrauchen steht. 2) Stört die Wirkung eines elektrischen Telegraphen keine Dämmerung, keine trübe Witterung, kein wolkiger Himmel, kein Nebel, kein Regen, Schnee, Rauch, kein Staub oder Wind. Rech- net man für unsere Gegenden nur 121 oder ein Drittheil des Jah- res für trüb, d. i., für den gewöhnlichen Telegraphen unbrauch- bare Tage, so kann er zusammengenommen mit der vorhin bemerk- ten nächtlichen Anwendung weit mehr, als noch einmal so viel leisten. 3)

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Zitationshilfe: Soemmerring, Samuel Thomas von: Über einen elektrischen Telegraphen. In: Denkschriften der Königlichen Akademie der Wissenschaften. Classe der Mathematik und Physik. 1809/1810 (1811), S. 401-414, hier S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/soemmerring_telegraphen_1811/24>, abgerufen am 21.11.2024.