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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Andertes Buch.
95. Daß Lamm und auch der Löw.
Wer alles untertritt/ und alles dultet fein/
Der muß ein Lamm und Löw in einem wesen seyn.
96. Der Geist ist eine Taube.
Warumb daß GOttes Geist wie eine Taub' erscheint?
Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint.
97. Der Heilgen Tauben näst
Wenn du ein Täublein bist/ und keine Galle hast/
So findestu mein Christ im Hertzen JEsu rast.
98. Am sichersten am besten.
Fleuch meine Taube fleuch/ und rast' in Christi Seelen/
Wo wiltu dich sonst hin verbergen und verhölen?
99. Die Wiedergültige Täubelein.
O wunder! GOtt ist mir/ ich Jhm ein Täubelein:
Schau doch wie alle Zwey ein ander Eines seyn!
100. Gib Ruh/ so ruhstu wieder.
Wenn GOttes Taube kan in deinem Hertzen ruhn/
Wird sie dir widerumb daß Hertze GOtts aufthun.
101. Die geheime Vberschattung.
Jch muß GOtts Schwanger sein: sein Geist muß
ob mir schweben/
Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben.
102. Daß außre tröst mich nicht.
Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam
grüst
Wenn du nicht auch bey mir derselbe Botte bist!
103. Die geistliche Geburt.
Berührt dich GOttes Geist mit seiner wesenheit/
So wirdt in dir gebohren daß Kind der Ewigkeit.
104. Die
Andertes Buch.
95. Daß Lam̃ und auch der Loͤw.
Wer alles untertritt/ und alles dultet fein/
Der muß ein Lam̃ und Loͤw in einem weſen ſeyn.
96. Der Geiſt iſt eine Taube.
Warumb daß GOttes Geiſt wie eine Taub’ erſcheint?
Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint.
97. Der Heilgen Tauben naͤſt
Wenn du ein Taͤublein biſt/ und keine Galle haſt/
So findeſtu mein Chriſt im Hertzen JEſu raſt.
98. Am ſicherſten am beſten.
Fleuch meine Taube fleuch/ uñ raſt’ in Chriſti Seelen/
Wo wiltu dich ſonſt hin verbergen und verhoͤlen?
99. Die Wiederguͤltige Taͤubelein.
O wunder! GOtt iſt mir/ ich Jhm ein Taͤubelein:
Schau doch wie alle Zwey ein ander Eines ſeyn!
100. Gib Ruh/ ſo ruhſtu wieder.
Wenn GOttes Taube kan in deinem Hertzen ruhn/
Wird ſie dir widerumb daß Hertze GOtts aufthun.
101. Die geheime Vberſchattung.
Jch muß GOtts Schwanger ſein: ſein Geiſt muß
ob mir ſchweben/
Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben.
102. Daß außre troͤſt mich nicht.
Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam
grüſt
Wenn du nicht auch bey mir derſelbe Botte biſt!
103. Die geiſtliche Geburt.
Beruͤhrt dich GOttes Geiſt mit ſeiner weſenheit/
So wirdt in dir gebohren daß Kind der Ewigkeit.
104. Die
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[69[67]/0073] Andertes Buch. 95. Daß Lam̃ und auch der Loͤw. Wer alles untertritt/ und alles dultet fein/ Der muß ein Lam̃ und Loͤw in einem weſen ſeyn. 96. Der Geiſt iſt eine Taube. Warumb daß GOttes Geiſt wie eine Taub’ erſcheint? Er thuts/ weil Er/ mein Kind dich zu erkeucheln meint. 97. Der Heilgen Tauben naͤſt Wenn du ein Taͤublein biſt/ und keine Galle haſt/ So findeſtu mein Chriſt im Hertzen JEſu raſt. 98. Am ſicherſten am beſten. Fleuch meine Taube fleuch/ uñ raſt’ in Chriſti Seelen/ Wo wiltu dich ſonſt hin verbergen und verhoͤlen? 99. Die Wiederguͤltige Taͤubelein. O wunder! GOtt iſt mir/ ich Jhm ein Taͤubelein: Schau doch wie alle Zwey ein ander Eines ſeyn! 100. Gib Ruh/ ſo ruhſtu wieder. Wenn GOttes Taube kan in deinem Hertzen ruhn/ Wird ſie dir widerumb daß Hertze GOtts aufthun. 101. Die geheime Vberſchattung. Jch muß GOtts Schwanger ſein: ſein Geiſt muß ob mir ſchweben/ Und GOtt in meiner Seel wahrhafftig machen leben. 102. Daß außre troͤſt mich nicht. Was hilfft michs Gabriel/ daß du Mariam grüſt Wenn du nicht auch bey mir derſelbe Botte biſt! 103. Die geiſtliche Geburt. Beruͤhrt dich GOttes Geiſt mit ſeiner weſenheit/ So wirdt in dir gebohren daß Kind der Ewigkeit. 104. Die

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 69[67]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/73>, abgerufen am 21.11.2024.