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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Zugäbe.
Kombt und besitzt daß Reich der Herrlichkeit mit Gott/
Jch wil euch ewiglich für eure Gutthat lohnen.
Jhr habet mich getröst/ und bey euch lassen wohnen/
Jhr habet mich gespeist/ getränkt/ besucht in Noth/
Bekleidet und bedekt nach meinem Liebsgeboth/
Nu solt jhr auch mit mir besitzen eure Thronen/
Und ewig triumphirn. Jhr sollet euch nu freun
Für eure Trew und Müh/ und jmmer bey mir sein.
Denn was jhr habt gethan dem kleinsten auf der Erden/
Dasselb' ist mir geschehn/ und sol in Ewigkeit/ (den.
Mit allem was jhr nur euch wüntscht vergolten wer-
Kombt und geniest mich selbst und alle Seeligkeit.


Daß Neundte.
Uberschrifft der Seeligkeit.
Hier ist es jmmer Tag/ hier scheint die Ewge Sonne/
Hier weiß man nichts von Weh/ von Kummer Angst
und Leid:
Man lebt in gantzer Lust und gantzer Seeligkeit.
Man siht und höret nichts als lauter Frewd und
Wonne.(Bronne.
Man trinkt sich satt und Voll beym süssen JEsus-
Man sitzt in stoltzer Ruh/ man dänkt an keine Zeit/
Man leget niemals ab daß Kleid der Herrlichkeit.
Hier rauschet wie ein Strom was vor nur tropffweiß
ronne.
Hier schaut man Gottesglantz und süsses Angesicht/
Hier wird man überformt mit seiner GOttheit Licht.
Hier senkt man sich in Jhn/ und giebt jhm tausendküsse.
Man liebt und wird geliebt/ man schmekt jhn wie er ist.
Man singt sein Lob und alls worzu man ist erkiest.
Ach JEsu hilff mir doch damit auch ichs geniesse!


Daß Zehende.
Der Abgeleibte Seelige.
O GOtt wiewol ist mir! mein Leiden ist verschwunden
Die
J 3
Zugaͤbe.
Kombt uñ beſitzt daß Reich der Herꝛlichkeit mit Gott/
Jch wil euch ewiglich fuͤr eure Gutthat lohnen.
Jhr habet mich getroͤſt/ und bey euch laſſen wohnen/
Jhr habet mich geſpeiſt/ getraͤnkt/ beſucht in Noth/
Bekleidet und bedekt nach meinem Liebsgeboth/
Nu ſolt jhr auch mit mir beſitzen eure Thronen/
Und ewig triumphirn. Jhr ſollet euch nu freun
Fuͤr eure Trew und Muͤh/ und jmmer bey mir ſein.
Deñ was jhr habt gethan dem kleinſten auf der Erdẽ/
Daſſelb’ iſt mir geſchehn/ und ſol in Ewigkeit/ (den.
Mit allem was jhr nur euch wuͤntſcht vergolten wer-
Kombt und genieſt mich ſelbſt und alle Seeligkeit.


Daß Neundte.
Uberſchrifft der Seeligkeit.
Hier iſt es jmmer Tag/ hier ſcheint die Ewge Sonne/
Hier weiß man nichts von Weh/ von Kum̃er Angſt
und Leid:
Man lebt in gantzer Luſt und gantzer Seeligkeit.
Man ſiht und hoͤret nichts als lauter Frewd und
Wonne.(Bronne.
Man trinkt ſich ſatt und Voll beym ſuͤſſen JEſus-
Man ſitzt in ſtoltzer Ruh/ man daͤnkt an keine Zeit/
Man leget niemals ab daß Kleid der Herꝛlichkeit.
Hier rauſchet wie ein Strom was vor nur tropffweiß
ronne.
Hier ſchaut man Gottesglantz und ſuͤſſes Angeſicht/
Hier wird man uͤberformt mit ſeiner GOttheit Licht.
Hier ſenkt man ſich in Jhn/ uñ giebt jhm tauſendkuͤſſe.
Man liebt uñ wird geliebt/ man ſchmekt jhn wie er iſt.
Man ſingt ſein Lob und alls worzu man iſt erkieſt.
Ach JEſu hilff mir doch damit auch ichs genieſſe!


Daß Zehende.
Der Abgeleibte Seelige.
O GOtt wiewol iſt mir! mein Leiden iſt verſchwundẽ
Die
J 3
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[197[194]/0201] Zugaͤbe. Kombt uñ beſitzt daß Reich der Herꝛlichkeit mit Gott/ Jch wil euch ewiglich fuͤr eure Gutthat lohnen. Jhr habet mich getroͤſt/ und bey euch laſſen wohnen/ Jhr habet mich geſpeiſt/ getraͤnkt/ beſucht in Noth/ Bekleidet und bedekt nach meinem Liebsgeboth/ Nu ſolt jhr auch mit mir beſitzen eure Thronen/ Und ewig triumphirn. Jhr ſollet euch nu freun Fuͤr eure Trew und Muͤh/ und jmmer bey mir ſein. Deñ was jhr habt gethan dem kleinſten auf der Erdẽ/ Daſſelb’ iſt mir geſchehn/ und ſol in Ewigkeit/ (den. Mit allem was jhr nur euch wuͤntſcht vergolten wer- Kombt und genieſt mich ſelbſt und alle Seeligkeit. Daß Neundte. Uberſchrifft der Seeligkeit. Hier iſt es jmmer Tag/ hier ſcheint die Ewge Sonne/ Hier weiß man nichts von Weh/ von Kum̃er Angſt und Leid: Man lebt in gantzer Luſt und gantzer Seeligkeit. Man ſiht und hoͤret nichts als lauter Frewd und Wonne.(Bronne. Man trinkt ſich ſatt und Voll beym ſuͤſſen JEſus- Man ſitzt in ſtoltzer Ruh/ man daͤnkt an keine Zeit/ Man leget niemals ab daß Kleid der Herꝛlichkeit. Hier rauſchet wie ein Strom was vor nur tropffweiß ronne. Hier ſchaut man Gottesglantz und ſuͤſſes Angeſicht/ Hier wird man uͤberformt mit ſeiner GOttheit Licht. Hier ſenkt man ſich in Jhn/ uñ giebt jhm tauſendkuͤſſe. Man liebt uñ wird geliebt/ man ſchmekt jhn wie er iſt. Man ſingt ſein Lob und alls worzu man iſt erkieſt. Ach JEſu hilff mir doch damit auch ichs genieſſe! Daß Zehende. Der Abgeleibte Seelige. O GOtt wiewol iſt mir! mein Leiden iſt verſchwundẽ Die J 3

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 197[194]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/201>, abgerufen am 03.12.2024.