Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.Johannis Angeli 249. Die dreyerley Geburt. Maria die gebiehrt den Sohn GOtts äusserlich: Jch jnner mir im Geist: GOtt Vatter ewiglich. 250. Die geistliche und Ewge Geburt sind eines. Die geistliche Geburt/ die sich in mir eräugt/ (zeugt. Jst eins mit der/ durch die den Sohn GOtt Vatter 251. Die Geburt GOttes wehret jmmer. GOtt zeuget seinen Sohn/ und weil es ausser Zeit/ So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit. 252. Der Sohn GOttes wird in dir ge- bohren. Mensch schikstu dich darzu/ so zeugt GOtt seinen Sohn All' Augenblik in dir/ gleich wie in seinem Thron. 153. Jedes ist in seinem Ursprung am besten. Daß Wasser in dem Brunn/ die Ros' auf jhrem stamm: Am besten ist die Seel in GOtt/ im Feur die Flamm. 254. Die Seel ohne GOtt. Ein Hirtenloses Schaf/ ein Cörper welcher Todt/ Ein Brunnen ohne qual/ diß ist die Seel ohn GOtt. 255. Auf wehthun folgt wolthun. Der Krieg gewinnt dir Fried/ mit Streit erlangstu Freüd: Verdamnuß deiner selbst bringt dir die Seeligkeit. 256. Zurükke sehn ist wieder Verlohren werden. Wenn du auß Sodom gehst/ und dem Gericht ent- fliehest/(siehest. So steht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts 257. Daß
Johannis Angeli 249. Die dreyerley Geburt. Maria die gebiehrt den Sohn GOtts aͤuſſerlich: Jch jnner mir im Geiſt: GOtt Vatter ewiglich. 250. Die geiſtliche und Ewge Geburt ſind eines. Die geiſtliche Geburt/ die ſich in mir eraͤugt/ (zeugt. Jſt eins mit der/ durch die den Sohn GOtt Vatter 251. Die Geburt GOttes wehret jm̃er. GOtt zeuget ſeinen Sohn/ und weil es auſſer Zeit/ So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit. 252. Der Sohn GOttes wird in dir ge- bohren. Menſch ſchikſtu dich darzu/ ſo zeugt GOtt ſeinen Sohn All’ Augenblik in dir/ gleich wie in ſeinem Thron. 153. Jedes iſt in ſeinem Urſprung am beſten. Daß Waſſer in dem Brunn/ die Roſ’ auf jhrem ſtam̃: Am beſten iſt die Seel in GOtt/ im Feur die Flam̃. 254. Die Seel ohne GOtt. Ein Hirtenloſes Schaf/ ein Coͤrper welcher Todt/ Ein Brunnen ohne qual/ diß iſt die Seel ohn GOtt. 255. Auf wehthun folgt wolthun. Der Krieg gewinnt dir Fried/ mit Streit erlangſtu Freüd: Verdamnuß deiner ſelbſt bringt dir die Seeligkeit. 256. Zuruͤkke ſehn iſt wieder Verlohren werden. Wenn du auß Sodom gehſt/ und dem Gericht ent- flieheſt/(ſieheſt. So ſteht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts 257. Daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0182" n="178[175]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Johannis Angeli</hi> </fw><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">249. Die dreyerley Geburt.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Maria die gebiehrt den Sohn GOtts aͤuſſerlich:</l><lb/> <l>Jch jnner mir im Geiſt: GOtt Vatter ewiglich.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">250. Die geiſtliche und Ewge Geburt<lb/> ſind eines.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Die geiſtliche Geburt/ die ſich in mir eraͤugt/ (zeugt.</l><lb/> <l>Jſt eins mit der/ durch die den Sohn GOtt Vatter</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">251. Die Geburt GOttes wehret jm̃er.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>GOtt zeuget ſeinen Sohn/ und weil es auſſer Zeit/</l><lb/> <l>So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">252. Der Sohn GOttes wird in dir ge-<lb/> bohren.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Menſch ſchikſtu dich darzu/ ſo zeugt GOtt ſeinen Sohn</l><lb/> <l>All’ Augenblik in dir/ gleich wie in ſeinem Thron.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">153. Jedes iſt in ſeinem Urſprung am<lb/> beſten.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Daß Waſſer in dem Brunn/ die Roſ’ auf jhrem ſtam̃:</l><lb/> <l>Am beſten iſt die Seel in GOtt/ im Feur die Flam̃.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">254. Die Seel ohne GOtt.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Ein Hirtenloſes Schaf/ ein Coͤrper welcher Todt/</l><lb/> <l>Ein Brunnen ohne qual/ diß iſt die Seel ohn GOtt.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">255. Auf wehthun folgt wolthun.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Der Krieg gewinnt dir Fried/ mit Streit erlangſtu</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Freüd:</hi> </l><lb/> <l>Verdamnuß deiner ſelbſt bringt dir die Seeligkeit.</l> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">256. Zuruͤkke ſehn iſt wieder Verlohren<lb/> werden.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l>Wenn du auß Sodom gehſt/ und dem Gericht ent-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">flieheſt/(ſieheſt.</hi> </l><lb/> <l>So ſteht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts</l> </lg> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">257. Daß</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [178[175]/0182]
Johannis Angeli
249. Die dreyerley Geburt.
Maria die gebiehrt den Sohn GOtts aͤuſſerlich:
Jch jnner mir im Geiſt: GOtt Vatter ewiglich.
250. Die geiſtliche und Ewge Geburt
ſind eines.
Die geiſtliche Geburt/ die ſich in mir eraͤugt/ (zeugt.
Jſt eins mit der/ durch die den Sohn GOtt Vatter
251. Die Geburt GOttes wehret jm̃er.
GOtt zeuget ſeinen Sohn/ und weil es auſſer Zeit/
So wehret die Geburt auch biß in Ewigkeit.
252. Der Sohn GOttes wird in dir ge-
bohren.
Menſch ſchikſtu dich darzu/ ſo zeugt GOtt ſeinen Sohn
All’ Augenblik in dir/ gleich wie in ſeinem Thron.
153. Jedes iſt in ſeinem Urſprung am
beſten.
Daß Waſſer in dem Brunn/ die Roſ’ auf jhrem ſtam̃:
Am beſten iſt die Seel in GOtt/ im Feur die Flam̃.
254. Die Seel ohne GOtt.
Ein Hirtenloſes Schaf/ ein Coͤrper welcher Todt/
Ein Brunnen ohne qual/ diß iſt die Seel ohn GOtt.
255. Auf wehthun folgt wolthun.
Der Krieg gewinnt dir Fried/ mit Streit erlangſtu
Freüd:
Verdamnuß deiner ſelbſt bringt dir die Seeligkeit.
256. Zuruͤkke ſehn iſt wieder Verlohren
werden.
Wenn du auß Sodom gehſt/ und dem Gericht ent-
flieheſt/(ſieheſt.
So ſteht dein Heil darauf daß du nicht rukwerts
257. Daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk erschien 1675 in einer zweiten, um ei… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |