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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Vierdtes Buch.
174. Der Uberfluß der seeligen.
GOtt schenkt den seeligen so über flüssig ein/
Daß sie mehr in dem Trank/ als der in jhnen/ sein.
175. Die wunderbahrlichste Heyrath.
Schaut doch die Heyrath an! der Herr der Herr-
lichkeit
Hat eines Sclaven Magd deß Menschen Seel gefreit!
176. Die Hochzeit deß Lammes.
Wenn ich zu GOtt eingeh/ und küss' jhn mit begier/
Dann iß es daß daß Lamb die Hochzeit hält in mir.
177. Verwunderung über der Gemein-
schafft Gottes.
Es ist erstaunungs voll/ daß ich Staub/ Asch/ und
Koth/
So freundlich und gemein mich machen darf mit Gott[.]
178. Was die Creatur gegen GOtt.
Was ist ein Stäubelein in anfchanung der Welt?
Und was bin ich/ wenn man Gott gegen dir mich hält.
179. Wie GOtt so hertzlich liebet.
GOtt liebt so hertzlich dich: Er würde sich betrüben/
Jm fall es möglich wär/ daß du Jhn nicht wilt lieben.
180. Der Tag und Morgenröth der
Seele.
Der Seelen Morgenröth/ ist GOtt in dieser Zeit:
Jhr Mittag wird er sein im Stand der Herrlichkeit.
181. Vom Seeligen.
Die seelge Seele weiß nichts mehr von Anderheit:
Sie ist ein Licht mit GOtt und eine Herrlichkeit.
182. Gleichnüß der Freude in GOtt.
Freund was der Hönig dir ist gegen Koth und wust:
Daß ist die Freud' in GOtt auch gegen s' Fleisches-
lust.

184. Was
Vierdtes Buch.
174. Der Uberfluß der ſeeligen.
GOtt ſchenkt den ſeeligen ſo uͤber flüſſig ein/
Daß ſie mehr in dem Trank/ als der in jhnen/ ſein.
175. Die wunderbahrlichſte Heyrath.
Schaut doch die Heyrath an! der Herꝛ der Herꝛ-
lichkeit
Hat eines Sclaven Magd deß Menſchen Seel gefreit!
176. Die Hochzeit deß Lammes.
Wenn ich zu GOtt eingeh/ und kuͤſſ’ jhn mit begier/
Dann iß es daß daß Lamb die Hochzeit haͤlt in mir.
177. Verwunderung uͤber der Gemein-
ſchafft Gottes.
Es iſt erſtaunungs voll/ daß ich Staub/ Aſch/ und
Koth/
So freundlich und gemein mich machen darf mit Gott[.]
178. Was die Creatur gegen GOtt.
Was iſt ein Staͤubelein in anfchanung der Welt?
Und was bin ich/ wenn man Gott gegen dir mich haͤlt.
179. Wie GOtt ſo hertzlich liebet.
GOtt liebt ſo hertzlich dich: Er wuͤrde ſich betruͤben/
Jm fall es moͤglich waͤr/ daß du Jhn nicht wilt lieben.
180. Der Tag und Morgenroͤth der
Seele.
Der Seelen Morgenroͤth/ iſt GOtt in dieſer Zeit:
Jhr Mittag wird er ſein im Stand der Herꝛlichkeit.
181. Vom Seeligen.
Die ſeelge Seele weiß nichts mehr von Anderheit:
Sie iſt ein Licht mit GOtt und eine Herꝛlichkeit.
182. Gleichnuͤß der Freude in GOtt.
Freund was der Hoͤnig dir iſt gegen Koth und wuſt:
Daß iſt die Freud’ in GOtt auch gegen s’ Fleiſches-
luſt.

184. Was
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[143[141]/0147] Vierdtes Buch. 174. Der Uberfluß der ſeeligen. GOtt ſchenkt den ſeeligen ſo uͤber flüſſig ein/ Daß ſie mehr in dem Trank/ als der in jhnen/ ſein. 175. Die wunderbahrlichſte Heyrath. Schaut doch die Heyrath an! der Herꝛ der Herꝛ- lichkeit Hat eines Sclaven Magd deß Menſchen Seel gefreit! 176. Die Hochzeit deß Lammes. Wenn ich zu GOtt eingeh/ und kuͤſſ’ jhn mit begier/ Dann iß es daß daß Lamb die Hochzeit haͤlt in mir. 177. Verwunderung uͤber der Gemein- ſchafft Gottes. Es iſt erſtaunungs voll/ daß ich Staub/ Aſch/ und Koth/ So freundlich und gemein mich machen darf mit Gott. 178. Was die Creatur gegen GOtt. Was iſt ein Staͤubelein in anfchanung der Welt? Und was bin ich/ wenn man Gott gegen dir mich haͤlt. 179. Wie GOtt ſo hertzlich liebet. GOtt liebt ſo hertzlich dich: Er wuͤrde ſich betruͤben/ Jm fall es moͤglich waͤr/ daß du Jhn nicht wilt lieben. 180. Der Tag und Morgenroͤth der Seele. Der Seelen Morgenroͤth/ iſt GOtt in dieſer Zeit: Jhr Mittag wird er ſein im Stand der Herꝛlichkeit. 181. Vom Seeligen. Die ſeelge Seele weiß nichts mehr von Anderheit: Sie iſt ein Licht mit GOtt und eine Herꝛlichkeit. 182. Gleichnuͤß der Freude in GOtt. Freund was der Hoͤnig dir iſt gegen Koth und wuſt: Daß iſt die Freud’ in GOtt auch gegen s’ Fleiſches- luſt. 184. Was

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 143[141]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/147>, abgerufen am 23.11.2024.