Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.

Bild:
<< vorherige Seite
Informat-Urthel

Welches Wir zu Dero Information unter Un-
serm Insiegel hiermit berichten wollen.


(L. S.)
Decanus, Senior, und andere Do-
ctores
und Assessores der Medici-
n
ischen Facultät allhier.
An die löbliche Medicinische Facultät der
Universität Jehna.

P. P.

DEnselben gebe ich hiermit freundlichen zu vernehmen/ was
Gestalt Sempronius, ein Chirurgus allhier/ wider eine/ sonst
ihrer guten Erfahrung und Geschicklichkeit halben weit und
breit belobte Heb-Amme/ die wir Titiam nennen wollen/ bey
dem Churfürstl. Sächß. Mir gnädigst-anvertraueten Ober-
Hoff-Marschall-Ambte allhier/ vor etlicher Zeit denunciando
eingekommen/ und zwar wegen folgender dreyen Excessen/ die
sie zu begehen pflegen sol/ Als:

I. Pflege sie durch unzuläßliche Zuwartung vor der Zeit
durch den Mutter-Halß und innern Muttermund (per vaginam
& osculum uteri internum
) in die cavität oder Höhle des Grundes
der Mutter ein zudringen/ und allda etliche gewisse innere Mutter-A-
dern zu öffnen/ oder wenigstens zu versuchen/ ob im Eingange der
Mutter durch den Mutter-Halß durch/ bis an den innern Mutter-
Mund einige Adern zu finden/ die man eröffnen könte/ um da-
durch
Informat-Urthel

Welches Wir zu Dero Information unter Un-
ſerm Inſiegel hiermit berichten wollen.


(L. S.)
Decanus, Senior, und andere Do-
ctores
und Aſſeſſores der Medici-
n
iſchen Facultaͤt allhier.
An die loͤbliche Mediciniſche Facultaͤt der
Univerſitaͤt Jehna.

P. P.

DEnſelben gebe ich hiermit freundlichen zu vernehmen/ was
Geſtalt Sempronius, ein Chirurgus allhier/ wider eine/ ſonſt
ihrer guten Erfahrung und Geſchicklichkeit halben weit und
breit belobte Heb-Amme/ die wir Titiam nennen wollen/ bey
dem Churfuͤrſtl. Saͤchß. Mir gnaͤdigſt-anvertraueten Ober-
Hoff-Marſchall-Ambte allhier/ vor etlicher Zeit denunciando
eingekommen/ und zwar wegen folgender dreyen Exceſſen/ die
ſie zu begehen pflegen ſol/ Als:

I. Pflege ſie durch unzulaͤßliche Zuwartung vor der Zeit
durch den Mutter-Halß und innern Muttermund (per vaginam
& oſculum uteri internum
) in die cavitaͤt oder Hoͤhle des Grundes
der Mutter ein zudꝛingen/ und allda etliche gewiſſe iñere Mutter-A-
dern zu oͤffnen/ oder wenigſtens zu verſuchen/ ob im Eingange der
Mutter durch den Mutter-Halß durch/ bis an den innern Mutter-
Mund einige Adern zu finden/ die man eroͤffnen koͤnte/ um da-
durch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <floatingText>
            <body>
              <div type="letter">
                <pb facs="#f0325" n="198"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Informat-</hi> <hi rendition="#fr">Urthel</hi> </fw><lb/>
                <p>Welches Wir zu Dero <hi rendition="#aq">Information</hi> unter Un-<lb/>
&#x017F;erm In&#x017F;iegel hiermit berichten wollen.</p>
                <closer>
                  <dateline>Leipzig den<lb/>
23. <hi rendition="#aq">Septembr.</hi> 1682.</dateline><lb/>
                  <salute>(<hi rendition="#aq">L. S.</hi>)<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Decanus, Senior,</hi><hi rendition="#fr">und andere</hi><hi rendition="#aq">Do-<lb/>
ctores</hi> und <hi rendition="#aq">A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ores</hi> der <hi rendition="#aq">Medici-<lb/>
n</hi>i&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Facult</hi>a&#x0364;t allhier.</hi></salute>
                </closer>
              </div>
            </body>
          </floatingText><lb/>
          <floatingText>
            <body>
              <div type="letter">
                <salute><hi rendition="#b">An die lo&#x0364;bliche</hi><hi rendition="#aq">Medicini</hi><hi rendition="#b">&#x017F;che</hi><hi rendition="#aq">Facult</hi><hi rendition="#b">a&#x0364;t der</hi><lb/><hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;t Jehna.</salute><lb/>
                <p> <hi rendition="#aq">P. P.</hi> </p><lb/>
                <p><hi rendition="#in">D</hi>En&#x017F;elben gebe ich hiermit freundlichen zu vernehmen/ was<lb/>
Ge&#x017F;talt <hi rendition="#aq">Sempronius,</hi> ein <hi rendition="#aq">Chirurgus</hi> allhier/ wider eine/ &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
ihrer guten Erfahrung und Ge&#x017F;chicklichkeit halben weit und<lb/>
breit belobte Heb-Amme/ die wir <hi rendition="#aq">Titiam</hi> nennen wollen/ bey<lb/>
dem Churfu&#x0364;r&#x017F;tl. Sa&#x0364;chß. Mir gna&#x0364;dig&#x017F;t-anvertraueten Ober-<lb/>
Hoff-Mar&#x017F;chall-Ambte allhier/ vor etlicher Zeit <hi rendition="#aq">denunciando</hi><lb/>
eingekommen/ und zwar wegen folgender dreyen <hi rendition="#aq">Exce&#x017F;&#x017F;</hi>en/ die<lb/>
&#x017F;ie zu begehen pflegen &#x017F;ol/ Als:</p><lb/>
                <list>
                  <item><hi rendition="#aq">I.</hi> Pflege &#x017F;ie durch unzula&#x0364;ßliche Zuwartung vor der Zeit<lb/>
durch den Mutter-Halß und innern Muttermund (<hi rendition="#aq">per vaginam<lb/>
&amp; o&#x017F;culum uteri internum</hi>) in die <hi rendition="#aq">cavit</hi>a&#x0364;t oder Ho&#x0364;hle des Grundes<lb/>
der Mutter ein zud&#xA75B;ingen/ und allda etliche gewi&#x017F;&#x017F;e in&#x0303;ere Mutter-A-<lb/>
dern zu o&#x0364;ffnen/ oder wenig&#x017F;tens zu ver&#x017F;uchen/ ob im Eingange der<lb/>
Mutter durch den Mutter-Halß durch/ bis an den innern Mutter-<lb/>
Mund einige Adern zu finden/ die man ero&#x0364;ffnen ko&#x0364;nte/ um da-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">durch</fw><lb/></item>
                </list>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[198/0325] Informat-Urthel Welches Wir zu Dero Information unter Un- ſerm Inſiegel hiermit berichten wollen. Leipzig den 23. Septembr. 1682. (L. S.) Decanus, Senior, und andere Do- ctores und Aſſeſſores der Medici- niſchen Facultaͤt allhier. An die loͤbliche Mediciniſche Facultaͤt der Univerſitaͤt Jehna. P. P. DEnſelben gebe ich hiermit freundlichen zu vernehmen/ was Geſtalt Sempronius, ein Chirurgus allhier/ wider eine/ ſonſt ihrer guten Erfahrung und Geſchicklichkeit halben weit und breit belobte Heb-Amme/ die wir Titiam nennen wollen/ bey dem Churfuͤrſtl. Saͤchß. Mir gnaͤdigſt-anvertraueten Ober- Hoff-Marſchall-Ambte allhier/ vor etlicher Zeit denunciando eingekommen/ und zwar wegen folgender dreyen Exceſſen/ die ſie zu begehen pflegen ſol/ Als: I. Pflege ſie durch unzulaͤßliche Zuwartung vor der Zeit durch den Mutter-Halß und innern Muttermund (per vaginam & oſculum uteri internum) in die cavitaͤt oder Hoͤhle des Grundes der Mutter ein zudꝛingen/ und allda etliche gewiſſe iñere Mutter-A- dern zu oͤffnen/ oder wenigſtens zu verſuchen/ ob im Eingange der Mutter durch den Mutter-Halß durch/ bis an den innern Mutter- Mund einige Adern zu finden/ die man eroͤffnen koͤnte/ um da- durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/325
Zitationshilfe: Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/325>, abgerufen am 21.11.2024.