Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugnisse
einige Klage über sie zu führen nicht habe/ vielmehr
ihr nechst GOtt/ ihres eintzigen Kindes Leben/ bis die-
se Stunde/ zu dancken hätte. etc.

Tantum.

III.

Frau Barbara Jentschin/ gehohrne Geiß-
lerin/ George Jentsches
/ Bürgers und Büttners
Ehe-Wirthin/ berichtet/ Sie könne mit gutem Gewis-
sen sagen/ daß die nechsten zwey Geburten/ Fr. Justi-
na/ in ihrem Kreißen/ ihren Kindern nechst GOtt das
Leben erhalten hätte. Denn nach dem sie bey der an-
dern Geburt in damahligem langwierigem Kreißen und
unrechter verkehrter Geburt durch Muttersenckung ih-
re Gesundheit verlohren/ wäre sie verursachet worden/
zur Dritten Geburt Fr. Justinen sich zu vertrauen. Da
sie dann/ wie sie bey bereit großen Wehen zum Kreißen
sie ersuchen lassen/ und in Erinnerung der ersten Geburt
zu wissen verlanget/ ob auch das Kind dismahl zu rech-
ter Geburt stünde? Darauf Fr. Justina geantwortet:
Sie dörffe sich nicht Kummer machen/ es stünde alles
auf rechtem Wege. Darauf wäre Fr. Justina zur
Fr. D. Volckmannin/ weggeruffen worden/ auch auf
eine eintzige Viertelstunde mit Zeugin ihrem Willen
hingegangen. Nachdem sie aber zurücke kommen/
und die Fr. Justina sie unter ihre Hand aufs Kreiß-
Bette gebracht/ hätte sie bey der Bewartung befunden/
daß sich das Kind unter dieser einigen Viertelstunde aus-

ge-

Zeugniſſe
einige Klage uͤber ſie zu fuͤhren nicht habe/ vielmehr
ihr nechſt GOtt/ ihres eintzigen Kindes Leben/ bis die-
ſe Stunde/ zu dancken haͤtte. ꝛc.

Tantum.

III.

Frau Barbara Jentſchin/ gehohrne Geiß-
lerin/ George Jentſches
/ Buͤrgers und Buͤttners
Ehe-Wirthin/ berichtet/ Sie koͤnne mit gutem Gewiſ-
ſen ſagen/ daß die nechſten zwey Geburten/ Fr. Juſti-
na/ in ihrem Kreißen/ ihren Kindern nechſt GOtt das
Leben erhalten haͤtte. Denn nach dem ſie bey der an-
dern Geburt in damahligem langwierigem Kreißen und
unrechter verkehrter Geburt durch Mutterſenckung ih-
re Geſundheit verlohren/ waͤre ſie verurſachet worden/
zur Dritten Geburt Fr. Juſtinen ſich zu vertrauen. Da
ſie dann/ wie ſie bey bereit großen Wehen zum Kreißen
ſie erſuchen laſſen/ und in Erinnerung der erſten Geburt
zu wiſſen verlanget/ ob auch das Kind dismahl zu rech-
ter Geburt ſtuͤnde? Darauf Fr. Juſtina geantwortet:
Sie doͤrffe ſich nicht Kummer machen/ es ſtuͤnde alles
auf rechtem Wege. Darauf waͤre Fr. Juſtina zur
Fr. D. Volckmannin/ weggeruffen worden/ auch auf
eine eintzige Viertelſtunde mit Zeugin ihrem Willen
hingegangen. Nachdem ſie aber zuruͤcke kommen/
und die Fr. Juſtina ſie unter ihre Hand aufs Kreiß-
Bette gebracht/ haͤtte ſie bey der Bewartung befunden/
daß ſich das Kind unter dieſer einigen Viertelſtunde aus-

ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0287" n="160"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Zeugni&#x017F;&#x017F;e</hi></fw><lb/>
einige Klage u&#x0364;ber &#x017F;ie zu fu&#x0364;hren nicht habe/ vielmehr<lb/>
ihr nech&#x017F;t GOtt/ ihres eintzigen Kindes Leben/ bis die-<lb/>
&#x017F;e Stunde/ zu dancken ha&#x0364;tte. &#xA75B;c.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Tantum.</hi> </hi> </p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">III.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Frau Barbara Jent&#x017F;chin</hi>/ gehohrne <hi rendition="#fr">Geiß-<lb/>
lerin/ George Jent&#x017F;ches</hi>/ Bu&#x0364;rgers und Bu&#x0364;ttners<lb/>
Ehe-Wirthin/ berichtet/ Sie ko&#x0364;nne mit gutem Gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;agen/ daß die nech&#x017F;ten zwey Geburten/ Fr. Ju&#x017F;ti-<lb/>
na/ in ihrem Kreißen/ ihren Kindern nech&#x017F;t GOtt das<lb/>
Leben erhalten ha&#x0364;tte. Denn nach dem &#x017F;ie bey der an-<lb/>
dern Geburt in damahligem langwierigem Kreißen und<lb/>
unrechter verkehrter Geburt durch Mutter&#x017F;enckung ih-<lb/>
re Ge&#x017F;undheit verlohren/ wa&#x0364;re &#x017F;ie verur&#x017F;achet worden/<lb/>
zur Dritten Geburt Fr. Ju&#x017F;tinen &#x017F;ich zu vertrauen. Da<lb/>
&#x017F;ie dann/ wie &#x017F;ie bey bereit großen Wehen zum Kreißen<lb/>
&#x017F;ie er&#x017F;uchen la&#x017F;&#x017F;en/ und in Erinnerung der er&#x017F;ten Geburt<lb/>
zu wi&#x017F;&#x017F;en verlanget/ ob auch das Kind dismahl zu rech-<lb/>
ter Geburt &#x017F;tu&#x0364;nde? Darauf Fr. Ju&#x017F;tina geantwortet:<lb/>
Sie do&#x0364;rffe &#x017F;ich nicht Kummer machen/ es &#x017F;tu&#x0364;nde alles<lb/>
auf rechtem Wege. Darauf wa&#x0364;re Fr. Ju&#x017F;tina zur<lb/>
Fr. <hi rendition="#aq">D.</hi> Volckmannin/ weggeruffen worden/ auch auf<lb/>
eine eintzige Viertel&#x017F;tunde mit Zeugin ihrem Willen<lb/>
hingegangen. Nachdem &#x017F;ie aber zuru&#x0364;cke kommen/<lb/>
und die Fr. Ju&#x017F;tina &#x017F;ie unter ihre Hand aufs Kreiß-<lb/>
Bette gebracht/ ha&#x0364;tte &#x017F;ie bey der Bewartung befunden/<lb/>
daß &#x017F;ich das Kind unter die&#x017F;er einigen Viertel&#x017F;tunde aus-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0287] Zeugniſſe einige Klage uͤber ſie zu fuͤhren nicht habe/ vielmehr ihr nechſt GOtt/ ihres eintzigen Kindes Leben/ bis die- ſe Stunde/ zu dancken haͤtte. ꝛc. Tantum. III. Frau Barbara Jentſchin/ gehohrne Geiß- lerin/ George Jentſches/ Buͤrgers und Buͤttners Ehe-Wirthin/ berichtet/ Sie koͤnne mit gutem Gewiſ- ſen ſagen/ daß die nechſten zwey Geburten/ Fr. Juſti- na/ in ihrem Kreißen/ ihren Kindern nechſt GOtt das Leben erhalten haͤtte. Denn nach dem ſie bey der an- dern Geburt in damahligem langwierigem Kreißen und unrechter verkehrter Geburt durch Mutterſenckung ih- re Geſundheit verlohren/ waͤre ſie verurſachet worden/ zur Dritten Geburt Fr. Juſtinen ſich zu vertrauen. Da ſie dann/ wie ſie bey bereit großen Wehen zum Kreißen ſie erſuchen laſſen/ und in Erinnerung der erſten Geburt zu wiſſen verlanget/ ob auch das Kind dismahl zu rech- ter Geburt ſtuͤnde? Darauf Fr. Juſtina geantwortet: Sie doͤrffe ſich nicht Kummer machen/ es ſtuͤnde alles auf rechtem Wege. Darauf waͤre Fr. Juſtina zur Fr. D. Volckmannin/ weggeruffen worden/ auch auf eine eintzige Viertelſtunde mit Zeugin ihrem Willen hingegangen. Nachdem ſie aber zuruͤcke kommen/ und die Fr. Juſtina ſie unter ihre Hand aufs Kreiß- Bette gebracht/ haͤtte ſie bey der Bewartung befunden/ daß ſich das Kind unter dieſer einigen Viertelſtunde aus- ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/287
Zitationshilfe: Siegemund, Justine: Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter. Cölln (Spree), 1690, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegemund_unterricht_1690/287>, abgerufen am 21.11.2024.