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Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.

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Gattung: Barbus.
2. Art. B. Petenyi Heck. Semling.

Syn. u. Citate.

Leonhard: Lehrhuch zur Beförderung der Kenntniss von Siebenbürgen. Hermannstadt,
1818. pag. 191.

Heckel: Die Fische Ungarns, in Haidinger's Berichte über die Mittheilungen von Freunden
der Naturwissenschaften in Wien. Bd. III. 1848. pag. 194, und Nr. 11 h: pag. 29.
Barbus Petenyi.

Bielz: Uebersicht der lebenden Fische Siebenbürgens, in den Verhandlungen und Mitthei-
lungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, Jahr-
gang IV. 1853. pag. 173 u. 179. Taf. 3. Fig. 1, ferner dessen Fauna der Wirbelthiere
Siebenbürgens, Hermannstadt, 1856. pag. 173, Pseudobarbus Leonhardi, Semling.

Heckel und Kner Nr. 13: pag. 78. Fig. 41. Barbus Petenyi1).

Artcharakter: Lippen mässig wulstig, Bartfäden nicht sehr dick;
Körper gestreckt und cylindrisch, Augenklein, Knochen-
strahl der Rückenflosse ungesägt.

D. 3/8, P. 1/14, V. 2/8, A. 3/5, C. 19, Squ. 12/58--60/10.

Diese Barbenart, welche in Siebenbürgen den Namen "Semling" erhalten
hat, scheint den aus den Karpathen entspringenden Gewässern ausschliess-
lich anzugehören. Da dieser Fisch auch bei Krakau in der Weichsel und bei
Teschen in der Olsa, einem von den Karpathen entspringenden Seitenflüss-
chen der Oder vorkömmt, so habe ich diese Art als ein Glied der mitteleuro-
päischen Fischfauna hier nicht übergehen wollen.

Ich kenne diesen Fisch nur aus dem kaiserlichen Naturalien-Cabinete zu
Wien, und weiss daher nur weniges von demselben zu berichten.

Derselbe steht der gemeinen Barbe sehr nahe, bleibt aber um vieles
kleiner als diese, indem er nur die Länge von 7 bis 10 Zoll erreicht. Ausser
den oben angeführten Artcharakteren ist der Semling noch dadurch kenntlich,
dass sein Körper mit grösseren und schwärzeren Flecken besetzt ist und seine
Flossen, mit Ausnahme der Bauchflossen, welche stets ungefleckt sind, deut-
lichere schwarze Flecken an sich tragen als die der gemeinen Barbe. Seine
Afterflosse ist länger gestreckt, und reicht zurückgeschlagen bis zur Basis
der Schwanzflosse, was bei dem Zurückschlagen der kürzeren Afterflosse
der gemeinen Barbe nicht stattfindet.


1) Da Dybowski (Cyprinoiden Livlands a. a. O. pag. 78) den Bielz'schen Namen für den
Semling festhalten möchte, muss ich bemerken, dass zwar Bielz diesen Fisch als B. Leon-
hardi
zuerst genauer beschrieben hat, dass aber dennoch Heckel's B. Petenyi als der ältere
Name vorgezogen werden muss, indem Heckel unter diesem Namen ein Jahr früher als
Bielz den Semling mit Angabe einer kurzen Diagnose in den Verhandlungen des zoolog.
botanisch. Vereins (Nr. 11 h) bekannt gemacht hat.
Gattung: Barbus.
2. Art. B. Petenyi Heck. Semling.

Syn. u. Citate.

Leonhard: Lehrhuch zur Beförderung der Kenntniss von Siebenbürgen. Hermannstadt,
1818. pag. 191.

Heckel: Die Fische Ungarns, in Haidinger’s Berichte über die Mittheilungen von Freunden
der Naturwissenschaften in Wien. Bd. III. 1848. pag. 194, und Nr. 11 h: pag. 29.
Barbus Petenyi.

Bielz: Uebersicht der lebenden Fische Siebenbürgens, in den Verhandlungen und Mitthei-
lungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, Jahr-
gang IV. 1853. pag. 173 u. 179. Taf. 3. Fig. 1, ferner dessen Fauna der Wirbelthiere
Siebenbürgens, Hermannstadt, 1856. pag. 173, Pseudobarbus Leonhardi, Semling.

Heckel und Kner Nr. 13: pag. 78. Fig. 41. Barbus Petenyi1).

Artcharakter: Lippen mässig wulstig, Bartfäden nicht sehr dick;
Körper gestreckt und cylindrisch, Augenklein, Knochen-
strahl der Rückenflosse ungesägt.

D. 3/8, P. 1/14, V. 2/8, A. 3/5, C. 19, Squ. 12/58—60/10.

Diese Barbenart, welche in Siebenbürgen den Namen »Semling« erhalten
hat, scheint den aus den Karpathen entspringenden Gewässern ausschliess-
lich anzugehören. Da dieser Fisch auch bei Krakau in der Weichsel und bei
Teschen in der Olsa, einem von den Karpathen entspringenden Seitenflüss-
chen der Oder vorkömmt, so habe ich diese Art als ein Glied der mitteleuro-
päischen Fischfauna hier nicht übergehen wollen.

Ich kenne diesen Fisch nur aus dem kaiserlichen Naturalien-Cabinete zu
Wien, und weiss daher nur weniges von demselben zu berichten.

Derselbe steht der gemeinen Barbe sehr nahe, bleibt aber um vieles
kleiner als diese, indem er nur die Länge von 7 bis 10 Zoll erreicht. Ausser
den oben angeführten Artcharakteren ist der Semling noch dadurch kenntlich,
dass sein Körper mit grösseren und schwärzeren Flecken besetzt ist und seine
Flossen, mit Ausnahme der Bauchflossen, welche stets ungefleckt sind, deut-
lichere schwarze Flecken an sich tragen als die der gemeinen Barbe. Seine
Afterflosse ist länger gestreckt, und reicht zurückgeschlagen bis zur Basis
der Schwanzflosse, was bei dem Zurückschlagen der kürzeren Afterflosse
der gemeinen Barbe nicht stattfindet.


1) Da Dybowski (Cyprinoiden Livlands a. a. O. pag. 78) den Bielz’schen Namen für den
Semling festhalten möchte, muss ich bemerken, dass zwar Bielz diesen Fisch als B. Leon-
hardi
zuerst genauer beschrieben hat, dass aber dennoch Heckel’s B. Petenyi als der ältere
Name vorgezogen werden muss, indem Heckel unter diesem Namen ein Jahr früher als
Bielz den Semling mit Angabe einer kurzen Diagnose in den Verhandlungen des zoolog.
botanisch. Vereins (Nr. 11 h) bekannt gemacht hat.
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[111/0124] Gattung: Barbus. 2. Art. B. Petenyi Heck. Semling. Syn. u. Citate. Leonhard: Lehrhuch zur Beförderung der Kenntniss von Siebenbürgen. Hermannstadt, 1818. pag. 191. Heckel: Die Fische Ungarns, in Haidinger’s Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien. Bd. III. 1848. pag. 194, und Nr. 11 h: pag. 29. Barbus Petenyi. Bielz: Uebersicht der lebenden Fische Siebenbürgens, in den Verhandlungen und Mitthei- lungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, Jahr- gang IV. 1853. pag. 173 u. 179. Taf. 3. Fig. 1, ferner dessen Fauna der Wirbelthiere Siebenbürgens, Hermannstadt, 1856. pag. 173, Pseudobarbus Leonhardi, Semling. Heckel und Kner Nr. 13: pag. 78. Fig. 41. Barbus Petenyi 1). Artcharakter: Lippen mässig wulstig, Bartfäden nicht sehr dick; Körper gestreckt und cylindrisch, Augenklein, Knochen- strahl der Rückenflosse ungesägt. D. 3/8, P. 1/14, V. 2/8, A. 3/5, C. 19, Squ. 12/58—60/10. Diese Barbenart, welche in Siebenbürgen den Namen »Semling« erhalten hat, scheint den aus den Karpathen entspringenden Gewässern ausschliess- lich anzugehören. Da dieser Fisch auch bei Krakau in der Weichsel und bei Teschen in der Olsa, einem von den Karpathen entspringenden Seitenflüss- chen der Oder vorkömmt, so habe ich diese Art als ein Glied der mitteleuro- päischen Fischfauna hier nicht übergehen wollen. Ich kenne diesen Fisch nur aus dem kaiserlichen Naturalien-Cabinete zu Wien, und weiss daher nur weniges von demselben zu berichten. Derselbe steht der gemeinen Barbe sehr nahe, bleibt aber um vieles kleiner als diese, indem er nur die Länge von 7 bis 10 Zoll erreicht. Ausser den oben angeführten Artcharakteren ist der Semling noch dadurch kenntlich, dass sein Körper mit grösseren und schwärzeren Flecken besetzt ist und seine Flossen, mit Ausnahme der Bauchflossen, welche stets ungefleckt sind, deut- lichere schwarze Flecken an sich tragen als die der gemeinen Barbe. Seine Afterflosse ist länger gestreckt, und reicht zurückgeschlagen bis zur Basis der Schwanzflosse, was bei dem Zurückschlagen der kürzeren Afterflosse der gemeinen Barbe nicht stattfindet. 1) Da Dybowski (Cyprinoiden Livlands a. a. O. pag. 78) den Bielz’schen Namen für den Semling festhalten möchte, muss ich bemerken, dass zwar Bielz diesen Fisch als B. Leon- hardi zuerst genauer beschrieben hat, dass aber dennoch Heckel’s B. Petenyi als der ältere Name vorgezogen werden muss, indem Heckel unter diesem Namen ein Jahr früher als Bielz den Semling mit Angabe einer kurzen Diagnose in den Verhandlungen des zoolog. botanisch. Vereins (Nr. 11 h) bekannt gemacht hat.

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Zitationshilfe: Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/124>, abgerufen am 28.12.2024.