Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.Das andere Buch. macht/ gieng aufrecht/ lernete endlich auch reden:Hatte aber keine Vernunfft/ schrie öffters wie ein Rehe/ oder Ziege/ schämete sich auch nicht/ sondern risse mehrmalen/ wann es in der Brunst war/ die Frauen nieder. Zeilerus. Praetorius. In Asia. 12. Jn dem Königreich Gnai, an den ret.
Das andere Buch. macht/ gieng aufrecht/ lernete endlich auch reden:Hatte aber keine Vernunfft/ ſchrie öffters wie ein Rehe/ oder Ziege/ ſchämete ſich auch nicht/ ſondern riſſe mehrmalen/ wann es in der Brunſt war/ die Frauen nieder. Zeilerus. Prætorius. In Aſia. 12. Jn dem Königreich Gnai, an den ret.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0740" n="594"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/> macht/ gieng aufrecht/ lernete endlich auch reden:<lb/> Hatte aber keine Vernunfft/ ſchrie öffters wie<lb/> ein Rehe/ oder Ziege/ ſchämete ſich auch nicht/<lb/> ſondern riſſe mehrmalen/ wann es in der Brunſt<lb/> war/ die Frauen nieder. <hi rendition="#aq">Zeilerus. Prætorius.</hi></p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">In Aſia.</hi> </hi> </head><lb/> <p>12. Jn dem Königreich <hi rendition="#aq">Gnai,</hi> an den<lb/> Grentzen <hi rendition="#aq">Chinæ,</hi> in groſſen wüſten Wäldern/<lb/> wird ein Thier gefunden/ welches die Sineſer<lb/><hi rendition="#aq">Ye Hiam,</hi> das iſt: einen wolriechenden Hir-<lb/> ſchen nennen. Der Geſtalt nach/ ſiehet es faſt<lb/> wie ein Rehe/ deme der Gröſſe nach/ es auch<lb/> gleich kompt. Dem Kopffe nach hat es ein An-<lb/> ſehen wie ein Wolff/ nur daß ihme aus dem<lb/> Munde zween ſtarcker Hau-Zähne/ wie an den<lb/> wilden Schweinen zuſehen/ hervor ſtehen; von<lb/> Haaren fället es etwas dunckeler als ein Hirſch:<lb/> Eines gar faulen Gang und Lauffs; übrigens<lb/> auch alſo thöricht und alber/ daß die Jäger keine<lb/> andere Mühe haben/ als nur daſſelbe/ wo es ſei-<lb/> nen Stand und Lager/ aus zu kundſchafften/ denn<lb/> ſo balden ſie es begangen/ ſtehet es ſtill/ und läſſet<lb/> ſich ohne den geringſten Widerſtand umbringen.<lb/> Von dieſem Thiere nun/ kompt der Biſam/ der<lb/> in <hi rendition="#aq">Europa</hi> ſo theuer geachtet iſt; dieſer wird fol-<lb/> gender geſtalt zu bereitet: So bald dieſes Thier<lb/> gefangen/ entziehet man ihme alles Geblüt/ ſo<lb/> viel immer ſeyn kan; und diß wird fleiſſig bewah-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ret.</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [594/0740]
Das andere Buch.
macht/ gieng aufrecht/ lernete endlich auch reden:
Hatte aber keine Vernunfft/ ſchrie öffters wie
ein Rehe/ oder Ziege/ ſchämete ſich auch nicht/
ſondern riſſe mehrmalen/ wann es in der Brunſt
war/ die Frauen nieder. Zeilerus. Prætorius.
In Aſia.
12. Jn dem Königreich Gnai, an den
Grentzen Chinæ, in groſſen wüſten Wäldern/
wird ein Thier gefunden/ welches die Sineſer
Ye Hiam, das iſt: einen wolriechenden Hir-
ſchen nennen. Der Geſtalt nach/ ſiehet es faſt
wie ein Rehe/ deme der Gröſſe nach/ es auch
gleich kompt. Dem Kopffe nach hat es ein An-
ſehen wie ein Wolff/ nur daß ihme aus dem
Munde zween ſtarcker Hau-Zähne/ wie an den
wilden Schweinen zuſehen/ hervor ſtehen; von
Haaren fället es etwas dunckeler als ein Hirſch:
Eines gar faulen Gang und Lauffs; übrigens
auch alſo thöricht und alber/ daß die Jäger keine
andere Mühe haben/ als nur daſſelbe/ wo es ſei-
nen Stand und Lager/ aus zu kundſchafften/ denn
ſo balden ſie es begangen/ ſtehet es ſtill/ und läſſet
ſich ohne den geringſten Widerſtand umbringen.
Von dieſem Thiere nun/ kompt der Biſam/ der
in Europa ſo theuer geachtet iſt; dieſer wird fol-
gender geſtalt zu bereitet: So bald dieſes Thier
gefangen/ entziehet man ihme alles Geblüt/ ſo
viel immer ſeyn kan; und diß wird fleiſſig bewah-
ret.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |