Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Natur.
an andere zwey Schiffe kam es/ darüber diese so
in denselben gewesen/ aus Schrecken auf das
Land entflohen sind. Ameri. XVIII. Theil.

Das II. Capitel.
Wunder-Geschöpffe GOttes/
im Meer/ und fliessenden
Wassern.
In Europa.

JN dem schon öffters angeregten Buche
Hiobs am 41. Cap. wird eines gar besondern
Wunder-Geschöpffes gedacht/ und von GOtt
selbsten wie er beschaffen/ abgebildet/ da er also zu
Hiob redet: Kanstu den Leviathan ziehen mit
dem Hamen/ und seine Zunge mit einem Strick
fassen? Kanstu ihm einen Angel an die Nase le-
gen/ und mit einer Stachel ihm die Backen
durch-boren? Meinestu er werde dir viel Fle-
hens machen/ oder dir heucheln? Und ferner:
Meinestu die Gesellschafften werden ihn zer-
schneiden/ daß er unter die Kauff-Leute zertheilet
werde? Kanstu das Netze füllen mit seiner
Haut/ und die Fisch-reuse mit seinem Kopff?
Wenn du deine Hand an ihn legest/ so gedencke/
daß ein Streit sey/ den du nicht ausführen kanst.
Niemand ist so kühn der ihn reitzen darff. Dar-
zu mus ich nun sagen/ wie groß/ wie mächtig/
wie wol geschaffen er ist. Wer kan ihm sein

Kleid

Von der Natur.
an andere zwey Schiffe kam es/ darüber dieſe ſo
in denſelben geweſen/ aus Schrecken auf das
Land entflohen ſind. Ameri. XVIII. Theil.

Das II. Capitel.
Wunder-Geſchöpffe GOttes/
im Meer/ und flieſſenden
Waſſern.
In Europa.

JN dem ſchon öffters angeregten Buche
Hiobs am 41. Cap. wird eines gar beſondern
Wunder-Geſchöpffes gedacht/ und von GOtt
ſelbſten wie er beſchaffen/ abgebildet/ da er alſo zu
Hiob redet: Kanſtu den Leviathan ziehen mit
dem Hamen/ und ſeine Zunge mit einem Strick
faſſen? Kanſtu ihm einen Angel an die Naſe le-
gen/ und mit einer Stachel ihm die Backen
durch-boren? Meineſtu er werde dir viel Fle-
hens machen/ oder dir heucheln? Und ferner:
Meineſtu die Geſellſchafften werden ihn zer-
ſchneiden/ daß er unter die Kauff-Leute zertheilet
werde? Kanſtu das Netze füllen mit ſeiner
Haut/ und die Fiſch-reuſe mit ſeinem Kopff?
Wenn du deine Hand an ihn legeſt/ ſo gedencke/
daß ein Streit ſey/ den du nicht ausführen kanſt.
Niemand iſt ſo kühn der ihn reitzen darff. Dar-
zu mus ich nun ſagen/ wie groß/ wie mächtig/
wie wol geſchaffen er iſt. Wer kan ihm ſein

Kleid
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0695" n="559"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Natur.</hi></fw><lb/>
an andere zwey Schiffe kam es/ darüber die&#x017F;e &#x017F;o<lb/>
in den&#x017F;elben gewe&#x017F;en/ aus Schrecken auf das<lb/>
Land entflohen &#x017F;ind. <hi rendition="#aq">Ameri. XVIII.</hi> Theil.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">Capitel.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wunder-Ge&#x017F;chöpffe GOttes/</hi><lb/>
im Meer/ und flie&#x017F;&#x017F;enden<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ern.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">In Europa.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>N dem &#x017F;chon öffters angeregten Buche<lb/>
Hiobs am 41. Cap. wird eines gar be&#x017F;ondern<lb/>
Wunder-Ge&#x017F;chöpffes gedacht/ und von GOtt<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten wie er be&#x017F;chaffen/ abgebildet/ da er al&#x017F;o zu<lb/>
Hiob redet: Kan&#x017F;tu den Leviathan ziehen mit<lb/>
dem Hamen/ und &#x017F;eine Zunge mit einem Strick<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;en? Kan&#x017F;tu ihm einen Angel an die Na&#x017F;e le-<lb/>
gen/ und mit einer Stachel ihm die Backen<lb/>
durch-boren? Meine&#x017F;tu er werde dir viel Fle-<lb/>
hens machen/ oder dir heucheln? Und ferner:<lb/>
Meine&#x017F;tu die Ge&#x017F;ell&#x017F;chafften werden ihn zer-<lb/>
&#x017F;chneiden/ daß er unter die Kauff-Leute zertheilet<lb/>
werde? Kan&#x017F;tu das Netze füllen mit &#x017F;einer<lb/>
Haut/ und die Fi&#x017F;ch-reu&#x017F;e mit &#x017F;einem Kopff?<lb/>
Wenn du deine Hand an ihn lege&#x017F;t/ &#x017F;o gedencke/<lb/>
daß ein Streit &#x017F;ey/ den du nicht ausführen kan&#x017F;t.<lb/>
Niemand i&#x017F;t &#x017F;o kühn der ihn reitzen darff. Dar-<lb/>
zu mus ich nun &#x017F;agen/ wie groß/ wie mächtig/<lb/>
wie wol ge&#x017F;chaffen er i&#x017F;t. Wer kan ihm &#x017F;ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Kleid</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[559/0695] Von der Natur. an andere zwey Schiffe kam es/ darüber dieſe ſo in denſelben geweſen/ aus Schrecken auf das Land entflohen ſind. Ameri. XVIII. Theil. Das II. Capitel. Wunder-Geſchöpffe GOttes/ im Meer/ und flieſſenden Waſſern. In Europa. JN dem ſchon öffters angeregten Buche Hiobs am 41. Cap. wird eines gar beſondern Wunder-Geſchöpffes gedacht/ und von GOtt ſelbſten wie er beſchaffen/ abgebildet/ da er alſo zu Hiob redet: Kanſtu den Leviathan ziehen mit dem Hamen/ und ſeine Zunge mit einem Strick faſſen? Kanſtu ihm einen Angel an die Naſe le- gen/ und mit einer Stachel ihm die Backen durch-boren? Meineſtu er werde dir viel Fle- hens machen/ oder dir heucheln? Und ferner: Meineſtu die Geſellſchafften werden ihn zer- ſchneiden/ daß er unter die Kauff-Leute zertheilet werde? Kanſtu das Netze füllen mit ſeiner Haut/ und die Fiſch-reuſe mit ſeinem Kopff? Wenn du deine Hand an ihn legeſt/ ſo gedencke/ daß ein Streit ſey/ den du nicht ausführen kanſt. Niemand iſt ſo kühn der ihn reitzen darff. Dar- zu mus ich nun ſagen/ wie groß/ wie mächtig/ wie wol geſchaffen er iſt. Wer kan ihm ſein Kleid

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/695
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 559. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/695>, abgerufen am 21.12.2024.