Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

Bild:
<< vorherige Seite

Das andere Buch.
als sie nach ihrem Todt von den Aertzten geöff-
net worden/ befand man daß dero gantzer untere
Leib und Bauch steinern war. Die Leber/ mit
einem Lappen oder Theil vom Kruspel; das
Miltz Rund; die Blase von Stein; das peri-
tonium,
oder die Haut/ so das Jnngeweid um-
fasset/ also hart/ daß es kaum durch ein Scheer-
Messer hat können geöffnet werden. Jn der
Mutter/ fande man an statt einer vermutheten
steinern Leibs-Frucht/ nichts als ungestalte Stei-
ne. Idem.

In Asia.

8. Auf dem Berge Carmel im heiligen
Land/ oder Palaestina, unweit dem zerfallnen
Kloster des H. Brocardi/ oben auf der Höhe/
siehet man einen gantzen Acker oder Feld/ voller
Melonen/ oder Pfeben/ die zu Stein geworden.
Diß Wunder will dem Propheten Elia zuge-
schrieben werden/ so auf sich beruhet. Hiervon
schreibet F. F. von Troilo, in seiner Orientali-
schen Reise-Beschreibung/ als der noch jüngstes
im Jahr 1666. unter andern auch erst-gedach-
ten Berg Carmel besichtiget/ es habe sich bege-
ben/ daß in Zeiten des Propheten Eliae/ dieser
Gottes-Mann einsten am Berg herum spatzi-
ret/ habe er in einem Garten etliche schöne Melo-
nen liegen sehen/ und den Jnnhaber des Gar-
tens um ein Stuck angesprochen/ dieser aber
hätte ihme vermeldet: Das Gesicht betriege

ihn/

Das andere Buch.
als ſie nach ihrem Todt von den Aertzten geöff-
net worden/ befand man daß dero gantzer untere
Leib und Bauch ſteinern war. Die Leber/ mit
einem Lappen oder Theil vom Kruſpel; das
Miltz Rund; die Blaſe von Stein; das peri-
tonium,
oder die Haut/ ſo das Jnngeweid um-
faſſet/ alſo hart/ daß es kaum durch ein Scheer-
Meſſer hat können geöffnet werden. Jn der
Mutter/ fande man an ſtatt einer vermutheten
ſteinern Leibs-Frucht/ nichts als ungeſtalte Stei-
ne. Idem.

In Aſia.

8. Auf dem Berge Carmel im heiligen
Land/ oder Palæſtina, unweit dem zerfallnen
Kloſter des H. Brocardi/ oben auf der Höhe/
ſiehet man einen gantzen Acker oder Feld/ voller
Melonen/ oder Pfeben/ die zu Stein geworden.
Diß Wunder will dem Propheten Elia zuge-
ſchrieben werden/ ſo auf ſich beruhet. Hiervon
ſchreibet F. F. von Troilo, in ſeiner Orientali-
ſchen Reiſe-Beſchreibung/ als der noch jüngſtes
im Jahr 1666. unter andern auch erſt-gedach-
ten Berg Carmel beſichtiget/ es habe ſich bege-
ben/ daß in Zeiten des Propheten Eliæ/ dieſer
Gottes-Mann einſten am Berg herum ſpatzi-
ret/ habe er in einem Garten etliche ſchöne Melo-
nen liegen ſehen/ und den Jnnhaber des Gar-
tens um ein Stuck angeſprochen/ dieſer aber
hätte ihme vermeldet: Das Geſicht betriege

ihn/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0674" n="540"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das andere Buch.</hi></fw><lb/>
als &#x017F;ie nach ihrem Todt von den Aertzten geöff-<lb/>
net worden/ befand man daß dero gantzer untere<lb/>
Leib und Bauch &#x017F;teinern war. Die Leber/ mit<lb/>
einem Lappen oder Theil vom Kru&#x017F;pel; das<lb/>
Miltz Rund; die Bla&#x017F;e von Stein; das <hi rendition="#aq">peri-<lb/>
tonium,</hi> oder die Haut/ &#x017F;o das Jnngeweid um-<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;et/ al&#x017F;o hart/ daß es kaum durch ein Scheer-<lb/>
Me&#x017F;&#x017F;er hat können geöffnet werden. Jn der<lb/>
Mutter/ fande man an &#x017F;tatt einer vermutheten<lb/>
&#x017F;teinern Leibs-Frucht/ nichts als unge&#x017F;talte Stei-<lb/>
ne. <hi rendition="#aq">Idem.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">In A&#x017F;ia.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>8. Auf dem Berge Carmel im heiligen<lb/>
Land/ oder <hi rendition="#aq">Palæ&#x017F;tina,</hi> unweit dem zerfallnen<lb/>
Klo&#x017F;ter des H. Brocardi/ oben auf der Höhe/<lb/>
&#x017F;iehet man einen gantzen Acker oder Feld/ voller<lb/>
Melonen/ oder Pfeben/ die zu Stein geworden.<lb/>
Diß Wunder will dem Propheten Elia zuge-<lb/>
&#x017F;chrieben werden/ &#x017F;o auf &#x017F;ich beruhet. Hiervon<lb/>
&#x017F;chreibet <hi rendition="#aq">F. F.</hi> von <hi rendition="#aq">Troilo,</hi> in &#x017F;einer Orientali-<lb/>
&#x017F;chen Rei&#x017F;e-Be&#x017F;chreibung/ als der noch jüng&#x017F;tes<lb/>
im Jahr 1666. unter andern auch er&#x017F;t-gedach-<lb/>
ten Berg Carmel be&#x017F;ichtiget/ es habe &#x017F;ich bege-<lb/>
ben/ daß in Zeiten des Propheten Eli<hi rendition="#aq">æ/</hi> die&#x017F;er<lb/>
Gottes-Mann ein&#x017F;ten am Berg herum &#x017F;patzi-<lb/>
ret/ habe er in einem Garten etliche &#x017F;chöne Melo-<lb/>
nen liegen &#x017F;ehen/ und den Jnnhaber des Gar-<lb/>
tens um ein Stuck ange&#x017F;prochen/ die&#x017F;er aber<lb/>
hätte ihme vermeldet: Das Ge&#x017F;icht betriege<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ihn/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[540/0674] Das andere Buch. als ſie nach ihrem Todt von den Aertzten geöff- net worden/ befand man daß dero gantzer untere Leib und Bauch ſteinern war. Die Leber/ mit einem Lappen oder Theil vom Kruſpel; das Miltz Rund; die Blaſe von Stein; das peri- tonium, oder die Haut/ ſo das Jnngeweid um- faſſet/ alſo hart/ daß es kaum durch ein Scheer- Meſſer hat können geöffnet werden. Jn der Mutter/ fande man an ſtatt einer vermutheten ſteinern Leibs-Frucht/ nichts als ungeſtalte Stei- ne. Idem. In Aſia. 8. Auf dem Berge Carmel im heiligen Land/ oder Palæſtina, unweit dem zerfallnen Kloſter des H. Brocardi/ oben auf der Höhe/ ſiehet man einen gantzen Acker oder Feld/ voller Melonen/ oder Pfeben/ die zu Stein geworden. Diß Wunder will dem Propheten Elia zuge- ſchrieben werden/ ſo auf ſich beruhet. Hiervon ſchreibet F. F. von Troilo, in ſeiner Orientali- ſchen Reiſe-Beſchreibung/ als der noch jüngſtes im Jahr 1666. unter andern auch erſt-gedach- ten Berg Carmel beſichtiget/ es habe ſich bege- ben/ daß in Zeiten des Propheten Eliæ/ dieſer Gottes-Mann einſten am Berg herum ſpatzi- ret/ habe er in einem Garten etliche ſchöne Melo- nen liegen ſehen/ und den Jnnhaber des Gar- tens um ein Stuck angeſprochen/ dieſer aber hätte ihme vermeldet: Das Geſicht betriege ihn/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/674
Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/674>, abgerufen am 21.11.2024.