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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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herauf holen/ und zum trincken gebrauchen. J.B.
Tavernier.

15. Jn Ost-Jndien/ von dem Vor-Ge-
birg Capo Camorin längst hin am Gestad Co-
romandel,
ist auch mehrer Orten grosser Man-
gel an süssen Wasser; und das Land-Volck will
nicht die Mühe nehmen/ Wasser-Behalter zu
graben/ darinn sie den Regen auffangen könd-
ten. Sie ersetzen aber diesen Mangel also:
Wann das Meer abgeloffen/ graben die Wei-
ber zu nächst am gesaltzenen Meer-Wasser
zween oder drey Schuh tieff/ Gruben in den
Sand/ da sie süsses und gutes Trinck-Wasser
finden/ und zu Nothdurfft damit sich versorgen.
Dergleichen geschicht auch im Königreich Visa-
pur
dieser Gegend/ da die fliessende Wasser sehr
ungesund sind: an deren Ufer aber/ aus denen
in Sand gegrabenen Gruben/ gesundes Trinck-
Wasser geschöpffet wird. Idem.

In Africa.

16. Bey denen Jnsuln des grünen Vor-
gebürgs ( Capo verde,) in Africa, auf siebentzig
Meilen von dem vesten Land/ entdecket man ein
Stuck von dem Occano, oder dem allgemeinen
grossen Welt-Meer/ von dem 20. biß auf den
34. grad/ welches über und über/ mit einer be-
sondern Art Geträutig dergestalt dicke überzo-
gen/ daß man kein Wasser sehen kan; und an-

ders

Das andere Buch.
herauf holen/ und zum trincken gebrauchen. J.B.
Tavernier.

15. Jn Oſt-Jndien/ von dem Vor-Ge-
birg Capo Camorin längſt hin am Geſtad Co-
romandel,
iſt auch mehrer Orten groſſer Man-
gel an ſüſſen Waſſer; und das Land-Volck will
nicht die Mühe nehmen/ Waſſer-Behalter zu
graben/ darinn ſie den Regen auffangen könd-
ten. Sie erſetzen aber dieſen Mangel alſo:
Wann das Meer abgeloffen/ graben die Wei-
ber zu nächſt am geſaltzenen Meer-Waſſer
zween oder drey Schuh tieff/ Gruben in den
Sand/ da ſie ſüſſes und gutes Trinck-Waſſer
finden/ und zu Nothdurfft damit ſich verſorgen.
Dergleichen geſchicht auch im Königreich Viſa-
pur
dieſer Gegend/ da die flieſſende Waſſer ſehr
ungeſund ſind: an deren Ufer aber/ aus denen
in Sand gegrabenen Gruben/ geſundes Trinck-
Waſſer geſchöpffet wird. Idem.

In Africa.

16. Bey denen Jnſuln des grünen Vor-
gebürgs ( Capo verde,) in Africa, auf ſiebentzig
Meilen von dem veſten Land/ entdecket man ein
Stuck von dem Occano, oder dem allgemeinen
groſſen Welt-Meer/ von dem 20. biß auf den
34. grad/ welches über und über/ mit einer be-
ſondern Art Geträutig dergeſtalt dicke überzo-
gen/ daß man kein Waſſer ſehen kan; und an-

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[366/0468] Das andere Buch. herauf holen/ und zum trincken gebrauchen. J.B. Tavernier. 15. Jn Oſt-Jndien/ von dem Vor-Ge- birg Capo Camorin längſt hin am Geſtad Co- romandel, iſt auch mehrer Orten groſſer Man- gel an ſüſſen Waſſer; und das Land-Volck will nicht die Mühe nehmen/ Waſſer-Behalter zu graben/ darinn ſie den Regen auffangen könd- ten. Sie erſetzen aber dieſen Mangel alſo: Wann das Meer abgeloffen/ graben die Wei- ber zu nächſt am geſaltzenen Meer-Waſſer zween oder drey Schuh tieff/ Gruben in den Sand/ da ſie ſüſſes und gutes Trinck-Waſſer finden/ und zu Nothdurfft damit ſich verſorgen. Dergleichen geſchicht auch im Königreich Viſa- pur dieſer Gegend/ da die flieſſende Waſſer ſehr ungeſund ſind: an deren Ufer aber/ aus denen in Sand gegrabenen Gruben/ geſundes Trinck- Waſſer geſchöpffet wird. Idem. In Africa. 16. Bey denen Jnſuln des grünen Vor- gebürgs ( Capo verde,) in Africa, auf ſiebentzig Meilen von dem veſten Land/ entdecket man ein Stuck von dem Occano, oder dem allgemeinen groſſen Welt-Meer/ von dem 20. biß auf den 34. grad/ welches über und über/ mit einer be- ſondern Art Geträutig dergeſtalt dicke überzo- gen/ daß man kein Waſſer ſehen kan; und an- ders

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/468>, abgerufen am 23.11.2024.