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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Einleitungs Vorrede.
An den Liebhaber der natür-
chen Wunder.

DJe aller fürtrefflichste und wunder-
würdigste Creatur unter allen sicht-
baren Geschöpffen/ damit der gros-
se und allgemeine Wunder-Schau-
Platz/ die Welt/ von dem Allweisen
Himmels-König versehen/ pranget/ ist der
Mensch; von dieser kleinen Wunder-Welt
solten billig alle Wunder-Erzehlungen den An-
fang machen; dann/ was kan wol von einigem
Ding seltzam und curiös für gebracht werden/
daß dergleichen in dem Menschen nicht viel
Wundersamers solte anzutreffen seyn? Und so
man ihne nach allen seinen Theilen und Be-
schaffenheiten eigentlich beschreiben wolte/ welche
Feder solte wol vermögen solches auch nur nach
dem wenigsten Theil werckstellig zu machen? Wel-
cher Redner oder Künstler solte wol gefunden wer-
den/ die verborgene Seltenheiten dieses Wun-
der-Geschöpffes auszureden/ oder das Wunder-
Gebäu des Leibs nachzuahmen. Mit einem
Wort: Die Faust eines solchen Schreibers
mus ermüden/ der Künstlichste Redner muß lal-

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Einleitungs Vorrede.
An den Liebhaber der natür-
chen Wunder.

DJe aller fürtrefflichſte und wunder-
würdigſte Creatur unter allen ſicht-
baren Geſchöpffen/ damit der groſ-
ſe und allgemeine Wunder-Schau-
Platz/ die Welt/ von dem Allweiſen
Himmels-König verſehen/ pranget/ iſt der
Menſch; von dieſer kleinen Wunder-Welt
ſolten billig alle Wunder-Erzehlungen den An-
fang machen; dann/ was kan wol von einigem
Ding ſeltzam und curiös für gebracht werden/
daß dergleichen in dem Menſchen nicht viel
Wunderſamers ſolte anzutreffen ſeyn? Und ſo
man ihne nach allen ſeinen Theilen und Be-
ſchaffenheiten eigentlich beſchꝛeiben wolte/ welche
Feder ſolte wol vermögen ſolches auch nur nach
dem wenigſten Theil werckſtellig zu machẽ? Wel-
cheꝛ Redneꝛ oder Künſtleꝛ ſolte wol gefunden weꝛ-
den/ die verborgene Seltenheiten dieſes Wun-
der-Geſchöpffes auszureden/ oder das Wunder-
Gebäu des Leibs nachzuahmen. Mit einem
Wort: Die Fauſt eines ſolchen Schreibers
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[0024] Einleitungs Vorrede. An den Liebhaber der natür- chen Wunder. DJe aller fürtrefflichſte und wunder- würdigſte Creatur unter allen ſicht- baren Geſchöpffen/ damit der groſ- ſe und allgemeine Wunder-Schau- Platz/ die Welt/ von dem Allweiſen Himmels-König verſehen/ pranget/ iſt der Menſch; von dieſer kleinen Wunder-Welt ſolten billig alle Wunder-Erzehlungen den An- fang machen; dann/ was kan wol von einigem Ding ſeltzam und curiös für gebracht werden/ daß dergleichen in dem Menſchen nicht viel Wunderſamers ſolte anzutreffen ſeyn? Und ſo man ihne nach allen ſeinen Theilen und Be- ſchaffenheiten eigentlich beſchꝛeiben wolte/ welche Feder ſolte wol vermögen ſolches auch nur nach dem wenigſten Theil werckſtellig zu machẽ? Wel- cheꝛ Redneꝛ oder Künſtleꝛ ſolte wol gefunden weꝛ- den/ die verborgene Seltenheiten dieſes Wun- der-Geſchöpffes auszureden/ oder das Wunder- Gebäu des Leibs nachzuahmen. Mit einem Wort: Die Fauſt eines ſolchen Schreibers mus ermüden/ der Künſtlichſte Redner muß lal- len:

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/24>, abgerufen am 21.11.2024.