Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. III. Natürliche Beschreibung dere um den Effect fragen, da er zum wenig-sten so viel Stimmen gegen als vor sich wird colligiren, und also den Schluß machen kön- nen, daß die Würckung nach denen mancherley Natur-Beschaffenheiten derer Menschen, auch nach der Veränderlichkeit derer Speisen, der Lufft, der Bewegung und anderer äusserlichen Umstände in einer Person nicht allezeit gleich, sondern bald mehr bald weniger sey, und seyn müsse. §. 43. Man könte diesen Umstand von der Es ist aber nicht contra leges hydrostaticas, §. 44. Wie solches über der Erden täglich ge- weilen * Ursprung der immerwährenden Brunnen.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung dere um den Effect fragen, da er zum wenig-ſten ſo viel Stimmen gegen als vor ſich wird colligiren, und alſo den Schluß machen koͤn- nen, daß die Wuͤrckung nach denen mancherley Natur-Beſchaffenheiten derer Menſchen, auch nach der Veraͤnderlichkeit derer Speiſen, der Lufft, der Bewegung und anderer aͤuſſerlichen Umſtaͤnde in einer Perſon nicht allezeit gleich, ſondern bald mehr bald weniger ſey, und ſeyn muͤſſe. §. 43. Man koͤnte dieſen Umſtand von der Es iſt aber nicht contra leges hydroſtaticas, §. 44. Wie ſolches uͤber der Erden taͤglich ge- weilen * Urſprung der immerwaͤhrenden Brunnen.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0094" n="74"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. III.</hi> Natuͤrliche Beſchreibung</fw><lb/> dere um den <hi rendition="#aq">Effect</hi> fragen, da er zum wenig-<lb/> ſten ſo viel Stimmen gegen als vor ſich wird<lb/><hi rendition="#aq">colligi</hi>ren, und alſo den Schluß machen koͤn-<lb/> nen, daß die Wuͤrckung nach denen mancherley<lb/> Natur-Beſchaffenheiten derer Menſchen, auch<lb/> nach der Veraͤnderlichkeit derer Speiſen, der<lb/> Lufft, der Bewegung und anderer aͤuſſerlichen<lb/> Umſtaͤnde in einer Perſon nicht allezeit gleich,<lb/> ſondern bald mehr bald weniger ſey, und ſeyn<lb/> muͤſſe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 43.</head> <p>Man koͤnte dieſen Umſtand von der<lb/> unveraͤnderlichen Beſtaͤndigkeit des <hi rendition="#aq">minerali-</hi><lb/> ſchen Halts in unſeren Brunnen <note place="foot" n="*">Urſprung der immerwaͤhrenden Brunnen.</note> mit als einen<lb/> Beweißthum anfuͤhren, daß die <hi rendition="#aq">Fontes peren-<lb/> nes</hi> ihr Waſſer nicht vom Regen, Thau, Hagel,<lb/> Schnee, Reiff und Nebel hernehmen, wie die<lb/> meiſten <hi rendition="#aq">Phyſici moderni</hi> nicht allein den An-<lb/> wachs und Vergroͤſſerung, ſondern auch den<lb/> Urſprung aller Qvellen daher leiten wollen.</p><lb/> <p>Es iſt aber nicht <hi rendition="#aq">contra leges hydroſtaticas,</hi><lb/> ſondern es iſt die gemeinſte und eine bekannte<lb/> Eigenſchafft des Waſſers, daß ſich daſſelbe in<lb/> Rauch und Dunſt zertheilet, und ſichtbarli-<lb/> cher oder unſichtbarlicher Weiſe davon flie-<lb/> get.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 44.</head> <p>Wie ſolches uͤber der Erden taͤglich ge-<lb/> ſchiehet, ſo werden wir ſonderlich auch an dieſen<lb/> Ort zwiſchen denen Bergen gewahr, daß das<lb/> Waſſer in Geſtalt eines haͤuffigen Nebels, biß-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weilen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0094]
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
dere um den Effect fragen, da er zum wenig-
ſten ſo viel Stimmen gegen als vor ſich wird
colligiren, und alſo den Schluß machen koͤn-
nen, daß die Wuͤrckung nach denen mancherley
Natur-Beſchaffenheiten derer Menſchen, auch
nach der Veraͤnderlichkeit derer Speiſen, der
Lufft, der Bewegung und anderer aͤuſſerlichen
Umſtaͤnde in einer Perſon nicht allezeit gleich,
ſondern bald mehr bald weniger ſey, und ſeyn
muͤſſe.
§. 43. Man koͤnte dieſen Umſtand von der
unveraͤnderlichen Beſtaͤndigkeit des minerali-
ſchen Halts in unſeren Brunnen * mit als einen
Beweißthum anfuͤhren, daß die Fontes peren-
nes ihr Waſſer nicht vom Regen, Thau, Hagel,
Schnee, Reiff und Nebel hernehmen, wie die
meiſten Phyſici moderni nicht allein den An-
wachs und Vergroͤſſerung, ſondern auch den
Urſprung aller Qvellen daher leiten wollen.
Es iſt aber nicht contra leges hydroſtaticas,
ſondern es iſt die gemeinſte und eine bekannte
Eigenſchafft des Waſſers, daß ſich daſſelbe in
Rauch und Dunſt zertheilet, und ſichtbarli-
cher oder unſichtbarlicher Weiſe davon flie-
get.
§. 44. Wie ſolches uͤber der Erden taͤglich ge-
ſchiehet, ſo werden wir ſonderlich auch an dieſen
Ort zwiſchen denen Bergen gewahr, daß das
Waſſer in Geſtalt eines haͤuffigen Nebels, biß-
weilen
* Urſprung der immerwaͤhrenden Brunnen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |