Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Thals. halten kan, sondern wann es erkaltet wieder fal-len lassen muß. Auf eben solche Art stelle ich mir vor, das unterirdische Wasser, wenn sol- che durch den sauren mineralischen Spiritum der Schwefel-Kiese geschärffet, und denensel- ben eine auflösende Krafft mitgetheilet worden, da solche noch über dieses erhitzet werden, viel schärffer grobes und feines, was ihnen unter der Erden begegnet, auflösen und in sich fassen. Hingegen kan der mineralische Spiritus ohne Erhitzung in kalten Wassern insgemein nur das subtilere und zur Auflösung bequemste solviren, wie hier der Effect und die Erfahrung bezeu- gen. §. 33. Aber wieder auf die Eisen-Erde * zu So viel ich bißher erforschen und nachsu- oder * Die Quantität des Eisens und anderer Materien im Wasser. E 2
des Pyrmontiſchen Thals. halten kan, ſondern wann es erkaltet wieder fal-len laſſen muß. Auf eben ſolche Art ſtelle ich mir vor, das unterirdiſche Waſſer, wenn ſol- che durch den ſauren mineraliſchen Spiritum der Schwefel-Kieſe geſchaͤrffet, und denenſel- ben eine aufloͤſende Krafft mitgetheilet worden, da ſolche noch uͤber dieſes erhitzet werden, viel ſchaͤrffer grobes und feines, was ihnen unter der Erden begegnet, aufloͤſen und in ſich faſſen. Hingegen kan der mineraliſche Spiritus ohne Erhitzung in kalten Waſſern insgemein nur das ſubtilere und zur Aufloͤſung bequemſte ſolviren, wie hier der Effect und die Erfahrung bezeu- gen. §. 33. Aber wieder auf die Eiſen-Erde * zu So viel ich bißher erforſchen und nachſu- oder * Die Quantitaͤt des Eiſens und anderer Materien im Waſſer. E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="67"/><fw place="top" type="header">des Pyrmontiſchen Thals.</fw><lb/> halten kan, ſondern wann es erkaltet wieder fal-<lb/> len laſſen muß. Auf eben ſolche Art ſtelle ich<lb/> mir vor, das unterirdiſche Waſſer, wenn ſol-<lb/> che durch den ſauren <hi rendition="#aq">minerali</hi>ſchen <hi rendition="#aq">Spiritum</hi><lb/> der Schwefel-Kieſe geſchaͤrffet, und denenſel-<lb/> ben eine aufloͤſende Krafft mitgetheilet worden,<lb/> da ſolche noch uͤber dieſes erhitzet werden, viel<lb/> ſchaͤrffer grobes und feines, was ihnen unter<lb/> der Erden begegnet, aufloͤſen und in ſich faſſen.<lb/> Hingegen kan der <hi rendition="#aq">minerali</hi>ſche <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> ohne<lb/> Erhitzung in kalten Waſſern insgemein nur das<lb/><hi rendition="#aq">ſubtil</hi>ere und zur Aufloͤſung bequemſte <hi rendition="#aq">ſolvi</hi>ren,<lb/> wie hier der <hi rendition="#aq">Effect</hi> und die Erfahrung bezeu-<lb/> gen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 33.</head> <p>Aber wieder auf die Eiſen-Erde <note place="foot" n="*">Die Quantitaͤt des Eiſens und anderer Materien<lb/> im Waſſer.</note> zu<lb/> kommen, ſo iſt nichts mehr offenbahr und vor<lb/> iedermanns Augen bekannt in unſerem Brun-<lb/> nen als eben dieſelbige, welche wie ſchon gemel-<lb/> det, nicht allein in und um die Quellen ſo haͤuf-<lb/> fig gefunden wird, ſondern ſich auch an alle Ge-<lb/> faͤſſe, in welchen das Waſſer einige Zeit warm<lb/> oder kalt gehalten wird, anleget und dieſelben<lb/> gelb faͤrbet. Deſſen ohngeachtet iſt dieſes Ei-<lb/> ſen der kleineſte Theil von der <hi rendition="#aq">ſolid</hi>en <hi rendition="#aq">Subſtan</hi>tz<lb/> oder harten Materien, welche dem Waſſer ein-<lb/> verleibet ſind.</p><lb/> <p>So viel ich bißher erforſchen und nachſu-<lb/> chen koͤnnen, haͤlt das Pfund Waſſer nur zwey<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0087]
des Pyrmontiſchen Thals.
halten kan, ſondern wann es erkaltet wieder fal-
len laſſen muß. Auf eben ſolche Art ſtelle ich
mir vor, das unterirdiſche Waſſer, wenn ſol-
che durch den ſauren mineraliſchen Spiritum
der Schwefel-Kieſe geſchaͤrffet, und denenſel-
ben eine aufloͤſende Krafft mitgetheilet worden,
da ſolche noch uͤber dieſes erhitzet werden, viel
ſchaͤrffer grobes und feines, was ihnen unter
der Erden begegnet, aufloͤſen und in ſich faſſen.
Hingegen kan der mineraliſche Spiritus ohne
Erhitzung in kalten Waſſern insgemein nur das
ſubtilere und zur Aufloͤſung bequemſte ſolviren,
wie hier der Effect und die Erfahrung bezeu-
gen.
§. 33. Aber wieder auf die Eiſen-Erde * zu
kommen, ſo iſt nichts mehr offenbahr und vor
iedermanns Augen bekannt in unſerem Brun-
nen als eben dieſelbige, welche wie ſchon gemel-
det, nicht allein in und um die Quellen ſo haͤuf-
fig gefunden wird, ſondern ſich auch an alle Ge-
faͤſſe, in welchen das Waſſer einige Zeit warm
oder kalt gehalten wird, anleget und dieſelben
gelb faͤrbet. Deſſen ohngeachtet iſt dieſes Ei-
ſen der kleineſte Theil von der ſoliden Subſtantz
oder harten Materien, welche dem Waſſer ein-
verleibet ſind.
So viel ich bißher erforſchen und nachſu-
chen koͤnnen, haͤlt das Pfund Waſſer nur zwey
oder
* Die Quantitaͤt des Eiſens und anderer Materien
im Waſſer.
E 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/87 |
Zitationshilfe: | Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/87>, abgerufen am 30.07.2024. |