Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Thals. Nahme Ochra gar general und dunckel, weilalle gelbe Farben, so man aus der Erden grä- bet, auch eine gelbe Farbe aus dem Bley unter denen Ocker-Farben begriffen werden. Wenn ich unsere gelbe Erde, so wohl diejenige, welche aus denen Quellen und Wasser-Leitungen ge- sammlet, als die andere, so um die Allee gegra- ben wird, in einem Tiegel in Schmeltz-Ofen bringe, und mit dem Gebläse starck Feuer ge- be, so schmeltzt dieselbe zusammen und wird Eisen, welches den Magneten anhänget, und wenn solche nur von der untergemischten Erde und crystallinischen Cremore (Cap. IV. §. 108.) ge- säubert ist, alle Eigenschafften hat, welche ein vollkommenes Eisen oder Stahl haben muß. Es geschicht dieses ohne den geringsten Zu- Man gebe also dieser gelben Materie ihren §. 31. Ob sich nun gleich diese Eisen-Erde Rin- * Man findet keinen Toff-Stein in unsern Gesund- Brunnen. E
des Pyrmontiſchen Thals. Nahme Ochra gar general und dunckel, weilalle gelbe Farben, ſo man aus der Erden graͤ- bet, auch eine gelbe Farbe aus dem Bley unter denen Ocker-Farben begriffen werden. Wenn ich unſere gelbe Erde, ſo wohl diejenige, welche aus denen Quellen und Waſſer-Leitungen ge- ſammlet, als die andere, ſo um die Allée gegra- ben wird, in einem Tiegel in Schmeltz-Ofen bringe, und mit dem Geblaͤſe ſtarck Feuer ge- be, ſo ſchmeltzt dieſelbe zuſammen und wird Eiſen, welches den Magneten anhaͤnget, und wenn ſolche nur von der untergemiſchten Erde und cryſtalliniſchen Cremore (Cap. IV. §. 108.) ge- ſaͤubert iſt, alle Eigenſchafften hat, welche ein vollkommenes Eiſen oder Stahl haben muß. Es geſchicht dieſes ohne den geringſten Zu- Man gebe alſo dieſer gelben Materie ihren §. 31. Ob ſich nun gleich dieſe Eiſen-Erde Rin- * Man findet keinen Toff-Stein in unſern Geſund- Brunnen. E
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des Pyrmontiſchen Thals.
Nahme Ochra gar general und dunckel, weil
alle gelbe Farben, ſo man aus der Erden graͤ-
bet, auch eine gelbe Farbe aus dem Bley unter
denen Ocker-Farben begriffen werden. Wenn
ich unſere gelbe Erde, ſo wohl diejenige, welche
aus denen Quellen und Waſſer-Leitungen ge-
ſammlet, als die andere, ſo um die Allée gegra-
ben wird, in einem Tiegel in Schmeltz-Ofen
bringe, und mit dem Geblaͤſe ſtarck Feuer ge-
be, ſo ſchmeltzt dieſelbe zuſammen und wird Eiſen,
welches den Magneten anhaͤnget, und wenn
ſolche nur von der untergemiſchten Erde und
cryſtalliniſchen Cremore (Cap. IV. §. 108.) ge-
ſaͤubert iſt, alle Eigenſchafften hat, welche ein
vollkommenes Eiſen oder Stahl haben muß.
Es geſchicht dieſes ohne den geringſten Zu-
ſatz, da ſonſt nach D. Bechers Experiment aus
iedem Leimen mit Zuthuung etwas Lein-Oehls
oder einer andern Fettigkeit, Eiſen-Staͤublein
koͤnnen herfuͤr gebracht werden.
Man gebe alſo dieſer gelben Materie ihren
rechten Nahmen, und nenne ſie Eiſen, oder
wenn ſolche ja doch Erde ſeyn ſoll, ſo mag ſie Ei-
ſen-Erde heiſſen.
§. 31. Ob ſich nun gleich dieſe Eiſen-Erde
allenthalben, wo das Waſſer herflieſſet, ſo
haͤuffig anſetzet, ſo findet man doch bey unſern
Geſund-Brunnen * weder in denen Waſſer-
Rin-
* Man findet keinen Toff-Stein in unſern Geſund-
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