mit Pflug und Pferden vom Lande gezogen seyn. Es haben auch vor wenig Jahren noch Leute gelebet, die solches dencken können.
In diesen Gruben ist nun iederzeit die Men- ge Wasser, und leben auch Fische darinnen, in- dessen siehet man so wenig wie das Wasser hin- ein kömmt, als wie nirgends ein bekanter Aus- fluß verspühret wird.
§. 28.
Wir kehren aber wieder zu unserem Gesund-Brunnen, * woselbst wir noch einen dritten gegen Westen 112 Fuß von dem Trinck- Brunnen finden. Es ist derselbe auch mit Ei- chen-Bohlen 22 Fuß in die Länge und 16 Fuß in die Breite eingefaßt. Das Wasser stehet in diesem Raum 4 Fuß tieff. Man siehet dar- innen verschiedene grosse und kleine Brodel auf- steigen. Dieser Brunn ist der schwächste an Gehalt, und spühret man auch den säuerlichen mineralischen Spiritum am wenigsten darinnen. Wird als ein kaltes Bad von denen Armen gebraucht, welche den Sommer über hinein steigen.
Es ist Schade, daß diese Quellen so tieff liegen, und von Schlamm und Erden nicht so rein können gehalten werden, wie die andern beyden Brunnen, daher man das Wasser im- mer trübe findet.
§. 29.
Diese Brunnen nun bringen mit ein- ander, so bald solche aus der Erden kommen,
eine
* Der niedere Bade-Brunnen.
des Pyrmontiſchen Thals.
mit Pflug und Pferden vom Lande gezogen ſeyn. Es haben auch vor wenig Jahren noch Leute gelebet, die ſolches dencken koͤnnen.
In dieſen Gruben iſt nun iederzeit die Men- ge Waſſer, und leben auch Fiſche darinnen, in- deſſen ſiehet man ſo wenig wie das Waſſer hin- ein koͤmmt, als wie nirgends ein bekanter Aus- fluß verſpuͤhret wird.
§. 28.
Wir kehren aber wieder zu unſerem Geſund-Brunnen, * woſelbſt wir noch einen dritten gegen Weſten 112 Fuß von dem Trinck- Brunnen finden. Es iſt derſelbe auch mit Ei- chen-Bohlen 22 Fuß in die Laͤnge und 16 Fuß in die Breite eingefaßt. Das Waſſer ſtehet in dieſem Raum 4 Fuß tieff. Man ſiehet dar- innen verſchiedene groſſe und kleine Brodel auf- ſteigen. Dieſer Brunn iſt der ſchwaͤchſte an Gehalt, und ſpuͤhret man auch den ſaͤuerlichen mineraliſchen Spiritum am wenigſten darinnen. Wird als ein kaltes Bad von denen Armen gebraucht, welche den Sommer uͤber hinein ſteigen.
Es iſt Schade, daß dieſe Quellen ſo tieff liegen, und von Schlamm und Erden nicht ſo rein koͤnnen gehalten werden, wie die andern beyden Brunnen, daher man das Waſſer im- mer truͤbe findet.
§. 29.
Dieſe Brunnen nun bringen mit ein- ander, ſo bald ſolche aus der Erden kommen,
eine
* Der niedere Bade-Brunnen.
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des Pyrmontiſchen Thals.
mit Pflug und Pferden vom Lande gezogen ſeyn.
Es haben auch vor wenig Jahren noch Leute
gelebet, die ſolches dencken koͤnnen.
In dieſen Gruben iſt nun iederzeit die Men-
ge Waſſer, und leben auch Fiſche darinnen, in-
deſſen ſiehet man ſo wenig wie das Waſſer hin-
ein koͤmmt, als wie nirgends ein bekanter Aus-
fluß verſpuͤhret wird.
§. 28. Wir kehren aber wieder zu unſerem
Geſund-Brunnen, * woſelbſt wir noch einen
dritten gegen Weſten 112 Fuß von dem Trinck-
Brunnen finden. Es iſt derſelbe auch mit Ei-
chen-Bohlen 22 Fuß in die Laͤnge und 16 Fuß
in die Breite eingefaßt. Das Waſſer ſtehet
in dieſem Raum 4 Fuß tieff. Man ſiehet dar-
innen verſchiedene groſſe und kleine Brodel auf-
ſteigen. Dieſer Brunn iſt der ſchwaͤchſte an
Gehalt, und ſpuͤhret man auch den ſaͤuerlichen
mineraliſchen Spiritum am wenigſten darinnen.
Wird als ein kaltes Bad von denen Armen
gebraucht, welche den Sommer uͤber hinein
ſteigen.
Es iſt Schade, daß dieſe Quellen ſo tieff
liegen, und von Schlamm und Erden nicht ſo
rein koͤnnen gehalten werden, wie die andern
beyden Brunnen, daher man das Waſſer im-
mer truͤbe findet.
§. 29. Dieſe Brunnen nun bringen mit ein-
ander, ſo bald ſolche aus der Erden kommen,
eine
* Der niedere Bade-Brunnen.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/83>, abgerufen am 03.03.2025.
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