hohen Bergen, oder vielmehr rechten Gebürgen umgeben, welche sich sonderlich Nord-West- und Süd-wärts weit und ferne erstrecken, daß man einen ziemlichen Spatzier-Weg über die Berge gehen muß, ehe man wieder in eine so niedrige Gegend, als die Pyrmontische ist, ge- langet.
In Absicht auf unseren Brunnen kommen hier nur die Berge, Hügel und Höhen gegen Norden in Consideration, weil an dem Fuß dererselben, ob gleich eine gute Ecke herunter, die Qvellen entspringen, und also ohne Zweifel ihren mineralischen Innhalt daher führen.
§. 3.
Der oberste Theil dieser Berge und Hö- hen ist an denen meisten Orten ein gut und recht fruchtbares Erdreich, * auf welchem allerhand Getrayde und Garten-Gewächse, wie der Au- genschein jährlich lehret, gar wohl kan ange- bauet und gezogen werden. Auf diese Erde folget schichtweise gelber oder weisser Leimen, Letten, Mergel, Sand etc. an einem Orte dieses, an einem andern jenes. Nach solchen Stratis oder Schichten, wie auch an verschiedenen Or- ten gleich oben an, findet man sehr häuffig einen braunen und röthlichen Stein, ent- weder in grossen Stücken oder viel kleinem Gebröckel.
§. 4.
Ohngefähr 800. Schritt vom Brun-
nen
* Das Erdreich.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibungen
hohen Bergen, oder vielmehr rechten Gebuͤrgen umgeben, welche ſich ſonderlich Nord-Weſt- und Suͤd-waͤrts weit und ferne erſtrecken, daß man einen ziemlichen Spatzier-Weg uͤber die Berge gehen muß, ehe man wieder in eine ſo niedrige Gegend, als die Pyrmontiſche iſt, ge- langet.
In Abſicht auf unſeren Brunnen kommen hier nur die Berge, Huͤgel und Hoͤhen gegen Norden in Conſideration, weil an dem Fuß dererſelben, ob gleich eine gute Ecke herunter, die Qvellen entſpringen, und alſo ohne Zweifel ihren mineraliſchen Innhalt daher fuͤhren.
§. 3.
Der oberſte Theil dieſer Berge und Hoͤ- hen iſt an denen meiſten Orten ein gut und recht fruchtbares Erdreich, * auf welchem allerhand Getrayde und Garten-Gewaͤchſe, wie der Au- genſchein jaͤhrlich lehret, gar wohl kan ange- bauet und gezogen werden. Auf dieſe Erde folget ſchichtweiſe gelber oder weiſſer Leimen, Letten, Mergel, Sand ꝛc. an einem Orte dieſes, an einem andern jenes. Nach ſolchen Stratis oder Schichten, wie auch an verſchiedenen Or- ten gleich oben an, findet man ſehr haͤuffig einen braunen und roͤthlichen Stein, ent- weder in groſſen Stuͤcken oder viel kleinem Gebroͤckel.
§. 4.
Ohngefaͤhr 800. Schritt vom Brun-
nen
* Das Erdreich.
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Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibungen
hohen Bergen, oder vielmehr rechten Gebuͤrgen
umgeben, welche ſich ſonderlich Nord-Weſt-
und Suͤd-waͤrts weit und ferne erſtrecken, daß
man einen ziemlichen Spatzier-Weg uͤber die
Berge gehen muß, ehe man wieder in eine ſo
niedrige Gegend, als die Pyrmontiſche iſt, ge-
langet.
In Abſicht auf unſeren Brunnen kommen
hier nur die Berge, Huͤgel und Hoͤhen gegen
Norden in Conſideration, weil an dem Fuß
dererſelben, ob gleich eine gute Ecke herunter,
die Qvellen entſpringen, und alſo ohne Zweifel
ihren mineraliſchen Innhalt daher fuͤhren.
§. 3. Der oberſte Theil dieſer Berge und Hoͤ-
hen iſt an denen meiſten Orten ein gut und recht
fruchtbares Erdreich, * auf welchem allerhand
Getrayde und Garten-Gewaͤchſe, wie der Au-
genſchein jaͤhrlich lehret, gar wohl kan ange-
bauet und gezogen werden. Auf dieſe Erde
folget ſchichtweiſe gelber oder weiſſer Leimen,
Letten, Mergel, Sand ꝛc. an einem Orte dieſes,
an einem andern jenes. Nach ſolchen Stratis
oder Schichten, wie auch an verſchiedenen Or-
ten gleich oben an, findet man ſehr haͤuffig
einen braunen und roͤthlichen Stein, ent-
weder in groſſen Stuͤcken oder viel kleinem
Gebroͤckel.
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nen
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/66>, abgerufen am 03.03.2025.
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