Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.von der Grafschafft Pyrmont. meistentheils alle finden. Denn weil derGrund und Boden so mancherley, und man alle erdenckliche Situationes, hohe und niedrige Berge und Wälder, Hügel und Felsen, steinig- te und dürre Oerter, so wohl als fette, sümpffig- te und morastige, auch sauere und süsse Quel- len, Bäche und Flüsse daselbst hat, so findet ein jedes Gewächse seinen Gebuhrts-Ort, und ist solches die Ursache, daß man eine so grosse Men- ge schöner Kräuter daselbst haben kan. §. 15. Andere suchen des Nachmittags ihr §. 16. Es dienet auch allen, welche Andacht machen * Gottesdienst.
von der Grafſchafft Pyrmont. meiſtentheils alle finden. Denn weil derGrund und Boden ſo mancherley, und man alle erdenckliche Situationes, hohe und niedrige Berge und Waͤlder, Huͤgel und Felſen, ſteinig- te und duͤrre Oerter, ſo wohl als fette, ſuͤmpffig- te und moraſtige, auch ſauere und ſuͤſſe Quel- len, Baͤche und Fluͤſſe daſelbſt hat, ſo findet ein jedes Gewaͤchſe ſeinen Gebuhrts-Ort, und iſt ſolches die Urſache, daß man eine ſo groſſe Men- ge ſchoͤner Kraͤuter daſelbſt haben kan. §. 15. Andere ſuchen des Nachmittags ihr §. 16. Es dienet auch allen, welche Andacht machen * Gottesdienſt.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0035" n="15"/><fw place="top" type="header">von der Grafſchafft Pyrmont.</fw><lb/> meiſtentheils alle finden. Denn weil der<lb/> Grund und Boden ſo mancherley, und man<lb/> alle erdenckliche <hi rendition="#aq">Situationes,</hi> hohe und niedrige<lb/> Berge und Waͤlder, Huͤgel und Felſen, ſteinig-<lb/> te und duͤrre Oerter, ſo wohl als fette, ſuͤmpffig-<lb/> te und moraſtige, auch ſauere und ſuͤſſe Quel-<lb/> len, Baͤche und Fluͤſſe daſelbſt hat, ſo findet ein<lb/> jedes Gewaͤchſe ſeinen Gebuhrts-Ort, und iſt<lb/> ſolches die Urſache, daß man eine ſo groſſe Men-<lb/> ge ſchoͤner Kraͤuter daſelbſt haben kan.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 15.</head> <p>Andere ſuchen des Nachmittags ihr<lb/> Vergnuͤgen und Zeitvertreib im Buchladen,<lb/> mit Durchſehung allerhand gelehrter und neuer<lb/> Sachen; andere bey denen <hi rendition="#aq">Aſſemblées</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Balls,</hi> welche von groſſen Herrn und Fuͤrneh-<lb/> men von Adel in der <hi rendition="#aq">Allée,</hi> oder in dem Ball-<lb/> hauſe, auch wohl in einigen Haͤuſern<lb/> wo Gelegenheit und Raum dazu iſt, gegeben<lb/> werden. Andere <hi rendition="#aq">diverti</hi>ren ſich mit Spielen,<lb/> auf denen <hi rendition="#aq">Billards,</hi> auf dem Brete, mit Kegeln<lb/> und dergleichen. Summa, es bringet man-<lb/> cher ſeine Cur-Zeit zu Pyrmont ſo vergnuͤgt und<lb/> kurtz hin, daß er keine Urſache findet, uͤber eine<lb/> verdruͤßliche und langwierige Cur zu klagen,<lb/> ſondern es heiſſet hier oͤffters: <hi rendition="#aq">Medice vive-<lb/> re, optime vivere.</hi></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 16.</head> <p>Es dienet auch allen, welche Andacht<lb/> pflegen, <note place="foot" n="*">Gottesdienſt.</note> und ſich bey der Cur in Chriſtlichen<lb/> Ubungen des goͤttlichen Seegens theilhafftig<lb/> <fw place="bottom" type="catch">machen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0035]
von der Grafſchafft Pyrmont.
meiſtentheils alle finden. Denn weil der
Grund und Boden ſo mancherley, und man
alle erdenckliche Situationes, hohe und niedrige
Berge und Waͤlder, Huͤgel und Felſen, ſteinig-
te und duͤrre Oerter, ſo wohl als fette, ſuͤmpffig-
te und moraſtige, auch ſauere und ſuͤſſe Quel-
len, Baͤche und Fluͤſſe daſelbſt hat, ſo findet ein
jedes Gewaͤchſe ſeinen Gebuhrts-Ort, und iſt
ſolches die Urſache, daß man eine ſo groſſe Men-
ge ſchoͤner Kraͤuter daſelbſt haben kan.
§. 15. Andere ſuchen des Nachmittags ihr
Vergnuͤgen und Zeitvertreib im Buchladen,
mit Durchſehung allerhand gelehrter und neuer
Sachen; andere bey denen Aſſemblées und
Balls, welche von groſſen Herrn und Fuͤrneh-
men von Adel in der Allée, oder in dem Ball-
hauſe, auch wohl in einigen Haͤuſern
wo Gelegenheit und Raum dazu iſt, gegeben
werden. Andere divertiren ſich mit Spielen,
auf denen Billards, auf dem Brete, mit Kegeln
und dergleichen. Summa, es bringet man-
cher ſeine Cur-Zeit zu Pyrmont ſo vergnuͤgt und
kurtz hin, daß er keine Urſache findet, uͤber eine
verdruͤßliche und langwierige Cur zu klagen,
ſondern es heiſſet hier oͤffters: Medice vive-
re, optime vivere.
§. 16. Es dienet auch allen, welche Andacht
pflegen, * und ſich bey der Cur in Chriſtlichen
Ubungen des goͤttlichen Seegens theilhafftig
machen
* Gottesdienſt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |