Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.bey der Brunnen-Cur. die Helffte des gantzen Geblüts ausmachet,welches ohnedem nur lau oder Milch-warm ist, so muß ja ohnfehlbar die im vorhergehenden an- gezeigte schädliche Erkältung der Eingeweide darauf erfolgen, (man mag sich auch so starck und hitzig von Geblüte halten, wie man will) alle innerlichen Theile, Adern, subtile Gänge, Drüsen und Wassergefässe (vasa lymphatica) werden durch die grosse Menge und Gewicht des Wassers gar zu starck ausgedehnet, und aus einander getrieben, daß sich dieselben nach- mahls nicht wieder gebührlich zusammen zie- hen können. Und also bleiben die von der Käl- te coagulirte gelatinöse Feuchtigkeiten desto gewisser darinnen stecken, verursachen neue Obstructiones Viscerum, und das Ubel wel- ches der Brunnen hätte curiren können und sollen, wird durch diesen Mißbrauch befödert und zuwege gebracht. §. 15. Ist hernach die Cur übel gerathen, gezei-
bey der Brunnen-Cur. die Helffte des gantzen Gebluͤts ausmachet,welches ohnedem nur lau oder Milch-warm iſt, ſo muß ja ohnfehlbar die im vorhergehenden an- gezeigte ſchaͤdliche Erkaͤltung der Eingeweide darauf erfolgen, (man mag ſich auch ſo ſtarck und hitzig von Gebluͤte halten, wie man will) alle innerlichen Theile, Adern, ſubtile Gaͤnge, Druͤſen und Waſſergefaͤſſe (vaſa lymphatica) werden durch die groſſe Menge und Gewicht des Waſſers gar zu ſtarck ausgedehnet, und aus einander getrieben, daß ſich dieſelben nach- mahls nicht wieder gebuͤhrlich zuſammen zie- hen koͤnnen. Und alſo bleiben die von der Kaͤl- te coagulirte gelatinoͤſe Feuchtigkeiten deſto gewiſſer darinnen ſtecken, verurſachen neue Obſtructiones Viſcerum, und das Ubel wel- ches der Brunnen haͤtte curiren koͤnnen und ſollen, wird durch dieſen Mißbrauch befoͤdert und zuwege gebracht. §. 15. Iſt hernach die Cur uͤbel gerathen, gezei-
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bey der Brunnen-Cur.
die Helffte des gantzen Gebluͤts ausmachet,
welches ohnedem nur lau oder Milch-warm iſt,
ſo muß ja ohnfehlbar die im vorhergehenden an-
gezeigte ſchaͤdliche Erkaͤltung der Eingeweide
darauf erfolgen, (man mag ſich auch ſo ſtarck
und hitzig von Gebluͤte halten, wie man will)
alle innerlichen Theile, Adern, ſubtile Gaͤnge,
Druͤſen und Waſſergefaͤſſe (vaſa lymphatica)
werden durch die groſſe Menge und Gewicht
des Waſſers gar zu ſtarck ausgedehnet, und aus
einander getrieben, daß ſich dieſelben nach-
mahls nicht wieder gebuͤhrlich zuſammen zie-
hen koͤnnen. Und alſo bleiben die von der Kaͤl-
te coagulirte gelatinoͤſe Feuchtigkeiten deſto
gewiſſer darinnen ſtecken, verurſachen neue
Obſtructiones Viſcerum, und das Ubel wel-
ches der Brunnen haͤtte curiren koͤnnen und
ſollen, wird durch dieſen Mißbrauch befoͤdert
und zuwege gebracht.
§. 15. Iſt hernach die Cur uͤbel gerathen,
ſo muß das Waſſer die Schuld haben, und der
Brunnen ſoll zu ſtarck und zu ſcharff geweſen
ſeyn. Haͤtte man es aber bey einer gelinden
und offt wiederholten Wirckung bewenden
laſſen, und eine gehoͤrige Maaß nicht uͤber-
ſchritten, ſondern (wenn es ja noͤthig gewe-
ſen waͤre) die Sedes vielmehr durch gute Sa-
lia und andere dienliche laxirende Mittel be-
foͤdert, wie im ſechſten Capitel umſtaͤndlich an-
gezei-
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