Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. VIII. Mißbräuche und Fehler den trincket, und welche Quantität 1 Drittheiloder 1 Viertheil aller circulirenden Feuchtig- keiten, so ein Mensch in allen Adern, und im gantzen Leibe hat, ausmachet) in so kurtzer Zeit zu erwärmen, ohne daß viele, ehe solches geschie- het, grossen Schaden dadurch solten leiden müssen? §. 4. Es ruhet der Magen auf der Leber und Men-
Cap. VIII. Mißbraͤuche und Fehler den trincket, und welche Quantitaͤt 1 Drittheiloder 1 Viertheil aller circulirenden Feuchtig- keiten, ſo ein Menſch in allen Adern, und im gantzen Leibe hat, ausmachet) in ſo kurtzer Zeit zu erwaͤrmen, ohne daß viele, ehe ſolches geſchie- het, groſſen Schaden dadurch ſolten leiden muͤſſen? §. 4. Es ruhet der Magen auf der Leber und Men-
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Cap. VIII. Mißbraͤuche und Fehler
den trincket, und welche Quantitaͤt 1 Drittheil
oder 1 Viertheil aller circulirenden Feuchtig-
keiten, ſo ein Menſch in allen Adern, und im
gantzen Leibe hat, ausmachet) in ſo kurtzer Zeit
zu erwaͤrmen, ohne daß viele, ehe ſolches geſchie-
het, groſſen Schaden dadurch ſolten leiden
muͤſſen?
§. 4. Es ruhet der Magen auf der Leber und
auf der Miltzen, wie auf zwey Kuͤſſen. Beyde
ſind ſehr empfindliche Eingeweide und der Kaͤl-
te ſehr ungewohnet. Auch iſt ihre Subſtanz
wie ein Schwamm, und beſtehet aus lauter klei-
nen Roͤhrlein und ſubtilen Gaͤngen; dieſelben
ſind mit Blut und andern Feuchtigkeiten ange-
fuͤllet, welche wie eine Gelée oder Gallert von
der Kaͤlte gerinnen und ſtocken. Wie dann
iedermann weiß, daß das Blut, wenn man zur
Ader gelaſſen, in der Lufft wie eine Leber zu-
ſammen rinnet, und alſo offenbahr iſt, daß die
Feuchtigkeiten unſers Leibes alleine durch die
Bewegung und Waͤrme fluͤßig erhalten, von
der Kaͤlte aber coaguliret, und zur Bewegung
untuͤchtig gemachet werden. Nun beſtehet
aber unſer Leben in der Bewegung, und in dem
freyen Umlauff aller Feuchtigkeiten durch alle
Theile, und durch alle ſubtile haarkleine Roͤhr-
lein und Gaͤnge der Eingeweide. Was dieſe
Bewegung und den freyen Lauff hindert, und
die Feuchtigkeiten coaguliret, ſonderlich in de-
nen Eingeweiden, ohne welche das Leben des
Men-
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