Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.bey der Brunnen-Cur. schaffen. Derowegen wollen wir zum Be-schluß unserer Brunnen-Beschreibung noch kürtzlich etwas von denen vornehmsten Miß- bräuchen und Fehlern melden, welche bey dem innerlichen und äusserlichen Gebrauch unsers Wassers begangen werden. §. 3. I. Es ist also erstlich das unordentliche Es mag aber ein ieder recht erwegen, ob es den * Das kalte Trincken. S 4
bey der Brunnen-Cur. ſchaffen. Derowegen wollen wir zum Be-ſchluß unſerer Brunnen-Beſchreibung noch kuͤrtzlich etwas von denen vornehmſten Miß- braͤuchen und Fehlern melden, welche bey dem innerlichen und aͤuſſerlichen Gebrauch unſers Waſſers begangen werden. §. 3. I. Es iſt alſo erſtlich das unordentliche Es mag aber ein ieder recht erwegen, ob es den * Das kalte Trincken. S 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0299" n="279"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">bey der Brunnen-Cur.</hi></fw><lb/> ſchaffen. Derowegen wollen wir zum Be-<lb/> ſchluß unſerer Brunnen-Beſchreibung noch<lb/> kuͤrtzlich etwas von denen vornehmſten Miß-<lb/> braͤuchen und Fehlern melden, welche bey dem<lb/> innerlichen und aͤuſſerlichen Gebrauch unſers<lb/> Waſſers begangen werden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 3.</head> <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Es iſt alſo erſtlich das unordentliche<lb/> und unvorſichtige Kalt-Trincken, <note place="foot" n="*">Das kalte Trincken.</note> wodurch<lb/> der allermeiſte Schade geſchiehet. Denn ob-<lb/> gleich ſonſten durch ſo viele traurige Exempel ie-<lb/> dermann bekannt gnung iſt, wie groſſen Scha-<lb/> den man durch kalte Truͤncke an ſeiner Geſund-<lb/> heit leiden koͤnne, ſo bedencket man doch ſolches<lb/> bey Gebrauch der Geſund-Brunnen am aller-<lb/> wenigſten, ſondern trincket, oder gieſſet und<lb/> ſtuͤrtzet das Eiß-kalte Waſſer manchmahl ohne<lb/> Athem hohlen und Bart wiſchen mit groſſen<lb/> Glaͤſern hinunter. Wenn nur die <hi rendition="#aq">Quanti</hi>taͤt<lb/> Waſſer, welche man ſich vorgeſetzet hat, in den<lb/> Leib koͤmmt; weiter haben viele nichts dabey<lb/> zu bedencken, ſondern weil man aus einem Ge-<lb/> ſund-Brunnen trincket, ſo ſoll das Waſſer nach<lb/> allen ſeinen weſentlichen und zufaͤlligen Eigen-<lb/> ſchafften geſund und unſchaͤdlich ſeyn.</p><lb/> <p>Es mag aber ein ieder recht erwegen, ob es<lb/> wohl moͤglich, daß die natuͤrliche innerliche Hi-<lb/> tze bey allen Cur-Gaͤſten ſtarck gnung ſey, ſechs<lb/> acht und mehr Pfund Eiß-kaltes Waſſer (wel-<lb/> ches mancher in einer oder anderthalben Stun-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">S 4</fw><fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [279/0299]
bey der Brunnen-Cur.
ſchaffen. Derowegen wollen wir zum Be-
ſchluß unſerer Brunnen-Beſchreibung noch
kuͤrtzlich etwas von denen vornehmſten Miß-
braͤuchen und Fehlern melden, welche bey dem
innerlichen und aͤuſſerlichen Gebrauch unſers
Waſſers begangen werden.
§. 3. I. Es iſt alſo erſtlich das unordentliche
und unvorſichtige Kalt-Trincken, * wodurch
der allermeiſte Schade geſchiehet. Denn ob-
gleich ſonſten durch ſo viele traurige Exempel ie-
dermann bekannt gnung iſt, wie groſſen Scha-
den man durch kalte Truͤncke an ſeiner Geſund-
heit leiden koͤnne, ſo bedencket man doch ſolches
bey Gebrauch der Geſund-Brunnen am aller-
wenigſten, ſondern trincket, oder gieſſet und
ſtuͤrtzet das Eiß-kalte Waſſer manchmahl ohne
Athem hohlen und Bart wiſchen mit groſſen
Glaͤſern hinunter. Wenn nur die Quantitaͤt
Waſſer, welche man ſich vorgeſetzet hat, in den
Leib koͤmmt; weiter haben viele nichts dabey
zu bedencken, ſondern weil man aus einem Ge-
ſund-Brunnen trincket, ſo ſoll das Waſſer nach
allen ſeinen weſentlichen und zufaͤlligen Eigen-
ſchafften geſund und unſchaͤdlich ſeyn.
Es mag aber ein ieder recht erwegen, ob es
wohl moͤglich, daß die natuͤrliche innerliche Hi-
tze bey allen Cur-Gaͤſten ſtarck gnung ſey, ſechs
acht und mehr Pfund Eiß-kaltes Waſſer (wel-
ches mancher in einer oder anderthalben Stun-
den
* Das kalte Trincken.
S 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |