Das Wasser, welches zum Baden geschöpffet und zubereitet wird, * hat man biß- her aus dem grossen Brodel-Brunnen, welchen wir Cap. 3. §. 23. beschrieben haben, genom- men. Nicht als wenn das Wasser aus dem Trinck-Brunnen nicht eben so gut zum Baden wäre, sondern weil man denselben wegen des innerlichen Gebrauchs, durch das viele und star- cke Schöpffen nicht trübe machen, noch die Trinckenden dadurch verhindern darff. Auch ist das Wasser aus dem Brodel-Brunnen gantz gut und bequem zum Baden; denn ob es gleich nicht so subtil, spirituös und helle, als das Was- ser aus dem Trinck-Brunnen ist, so müssen doch alle dergleichen Wasser durch das Erwär- men zum Bade-Gebrauch einen Theil ihrer Spirituosität verliehren; Und was die übrigen Contenta des Wassers angehet, welche in dem Bade-Wasser unverändert und beständig blei- ben, so ist dieses Wasser an iedem Pfunde etli- che Grana reicher, als das Trinck-Brunnen- Wasser.
§. 23.
Solches Wasser nun, will Herr Bol- mann ** in einer Bade-Wannen mit einem Deckel durch glüende Kieselsteine, Kugeln oder Schmiede-Schlacken gewärmet haben, weil sonst alle Spiritus, darinnen die Kräffte stäcken,
sich
* Zubereitung des Wassers zum Bade.
** Herr Bolmanns Methode das Wasser zum Bade zu bereiten.
des Pyrmontiſchen Waſſers.
§. 22.
Das Waſſer, welches zum Baden geſchoͤpffet und zubereitet wird, * hat man biß- her aus dem groſſen Brodel-Brunnen, welchen wir Cap. 3. §. 23. beſchrieben haben, genom- men. Nicht als wenn das Waſſer aus dem Trinck-Brunnen nicht eben ſo gut zum Baden waͤre, ſondern weil man denſelben wegen des innerlichen Gebrauchs, durch das viele und ſtar- cke Schoͤpffen nicht truͤbe machen, noch die Trinckenden dadurch verhindern darff. Auch iſt das Waſſer aus dem Brodel-Brunnen gantz gut und bequem zum Baden; denn ob es gleich nicht ſo ſubtil, ſpirituös und helle, als das Waſ- ſer aus dem Trinck-Brunnen iſt, ſo muͤſſen doch alle dergleichen Waſſer durch das Erwaͤr- men zum Bade-Gebrauch einen Theil ihrer Spirituoſitaͤt verliehren; Und was die uͤbrigen Contenta des Waſſers angehet, welche in dem Bade-Waſſer unveraͤndert und beſtaͤndig blei- ben, ſo iſt dieſes Waſſer an iedem Pfunde etli- che Grana reicher, als das Trinck-Brunnen- Waſſer.
§. 23.
Solches Waſſer nun, will Herr Bol- mann ** in einer Bade-Wannen mit einem Deckel durch gluͤende Kieſelſteine, Kugeln oder Schmiede-Schlacken gewaͤrmet haben, weil ſonſt alle Spiritus, darinnen die Kraͤffte ſtaͤcken,
ſich
* Zubereitung des Waſſers zum Bade.
** Herr Bolmanns Methode das Waſſer zum Bade zu bereiten.
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
§. 22. Das Waſſer, welches zum Baden
geſchoͤpffet und zubereitet wird, * hat man biß-
her aus dem groſſen Brodel-Brunnen, welchen
wir Cap. 3. §. 23. beſchrieben haben, genom-
men. Nicht als wenn das Waſſer aus dem
Trinck-Brunnen nicht eben ſo gut zum Baden
waͤre, ſondern weil man denſelben wegen des
innerlichen Gebrauchs, durch das viele und ſtar-
cke Schoͤpffen nicht truͤbe machen, noch die
Trinckenden dadurch verhindern darff. Auch
iſt das Waſſer aus dem Brodel-Brunnen gantz
gut und bequem zum Baden; denn ob es gleich
nicht ſo ſubtil, ſpirituös und helle, als das Waſ-
ſer aus dem Trinck-Brunnen iſt, ſo muͤſſen
doch alle dergleichen Waſſer durch das Erwaͤr-
men zum Bade-Gebrauch einen Theil ihrer
Spirituoſitaͤt verliehren; Und was die uͤbrigen
Contenta des Waſſers angehet, welche in dem
Bade-Waſſer unveraͤndert und beſtaͤndig blei-
ben, ſo iſt dieſes Waſſer an iedem Pfunde etli-
che Grana reicher, als das Trinck-Brunnen-
Waſſer.
§. 23. Solches Waſſer nun, will Herr Bol-
mann ** in einer Bade-Wannen mit einem
Deckel durch gluͤende Kieſelſteine, Kugeln oder
Schmiede-Schlacken gewaͤrmet haben, weil
ſonſt alle Spiritus, darinnen die Kraͤffte ſtaͤcken,
ſich
* Zubereitung des Waſſers zum Bade.
** Herr Bolmanns Methode das Waſſer zum Bade
zu bereiten.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/287>, abgerufen am 03.03.2025.
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