tile Theilgen sich schon längst in der alcalischen Erde concentriret, geändert und verlohren haben.
So man das Sauer-Wasser länger als 2. Stunden über dem Feuer hält, auf einmahl gar starck erhitzen, oder solches zum zweyten mahl auffwärmen lässet, alsdenn kommt ihre Würckung überein mit der Würckung vieler warmen Bäder, welche man so viel Stunden hat müssen stehen und abkühlen lassen, biß nichts mehr in dem Wasser übrig, als Saltz, ein wenig Eisen-Crocus, eine kreitenhafftige Erde, und ein geringer bituminöser Dunst; Von welchen Materien das Pyrmontische Wasser iederzeit noch genung behält, wenn gleich noch so unge- schickt mit dem Erwärmen umgegangen wird.
§. 6.
Und dieses ist auch die Ursache, warum ein Sauer-Brunnen-Bad mit viel mehr Un- terscheid und Vorsichtigkeit will gebrauchet seyn, als ein natürlich warmes Bad, * weil je- ner Würckung stärcker, durchdringender und angreiffender ist, welche man iedoch gar leicht moderiren, und durch eine vernünfftige Metho- de nach eigenem Wohlgefallen abmessen und einrichten kan, wie in nachfolgendem weiter wird angezeiget werden.
§. 8.
* Sauer-Brunnen-Bäder müssen mit mehr Vor- sichtigkeit gebrauchet werden.
des Pyrmontiſchen Waſſers.
tile Theilgen ſich ſchon laͤngſt in der alcaliſchen Erde concentriret, geaͤndert und verlohren haben.
So man das Sauer-Waſſer laͤnger als 2. Stunden uͤber dem Feuer haͤlt, auf einmahl gar ſtarck erhitzen, oder ſolches zum zweyten mahl auffwaͤrmen laͤſſet, alsdenn kommt ihre Wuͤrckung uͤberein mit der Wuͤrckung vieler warmen Baͤder, welche man ſo viel Stunden hat muͤſſen ſtehen und abkuͤhlen laſſen, biß nichts mehr in dem Waſſer uͤbrig, als Saltz, ein wenig Eiſen-Crocus, eine kreitenhafftige Erde, und ein geringer bituminoͤſer Dunſt; Von welchen Materien das Pyrmontiſche Waſſer iederzeit noch genung behaͤlt, wenn gleich noch ſo unge- ſchickt mit dem Erwaͤrmen umgegangen wird.
§. 6.
Und dieſes iſt auch die Urſache, warum ein Sauer-Brunnen-Bad mit viel mehr Un- terſcheid und Vorſichtigkeit will gebrauchet ſeyn, als ein natuͤrlich warmes Bad, * weil je- ner Wuͤrckung ſtaͤrcker, durchdringender und angreiffender iſt, welche man iedoch gar leicht moderiren, und durch eine vernuͤnfftige Metho- de nach eigenem Wohlgefallen abmeſſen und einrichten kan, wie in nachfolgendem weiter wird angezeiget werden.
§. 8.
* Sauer-Brunnen-Baͤder muͤſſen mit mehr Vor- ſichtigkeit gebrauchet werden.
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
tile Theilgen ſich ſchon laͤngſt in der alcaliſchen
Erde concentriret, geaͤndert und verlohren
haben.
So man das Sauer-Waſſer laͤnger als 2.
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gar ſtarck erhitzen, oder ſolches zum zweyten
mahl auffwaͤrmen laͤſſet, alsdenn kommt ihre
Wuͤrckung uͤberein mit der Wuͤrckung vieler
warmen Baͤder, welche man ſo viel Stunden
hat muͤſſen ſtehen und abkuͤhlen laſſen, biß nichts
mehr in dem Waſſer uͤbrig, als Saltz, ein wenig
Eiſen-Crocus, eine kreitenhafftige Erde, und
ein geringer bituminoͤſer Dunſt; Von welchen
Materien das Pyrmontiſche Waſſer iederzeit
noch genung behaͤlt, wenn gleich noch ſo unge-
ſchickt mit dem Erwaͤrmen umgegangen
wird.
§. 6. Und dieſes iſt auch die Urſache, warum
ein Sauer-Brunnen-Bad mit viel mehr Un-
terſcheid und Vorſichtigkeit will gebrauchet
ſeyn, als ein natuͤrlich warmes Bad, * weil je-
ner Wuͤrckung ſtaͤrcker, durchdringender und
angreiffender iſt, welche man iedoch gar leicht
moderiren, und durch eine vernuͤnfftige Metho-
de nach eigenem Wohlgefallen abmeſſen und
einrichten kan, wie in nachfolgendem weiter
wird angezeiget werden.
§. 8.
* Sauer-Brunnen-Baͤder muͤſſen mit mehr Vor-
ſichtigkeit gebrauchet werden.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/273>, abgerufen am 03.03.2025.
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