Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. VII. Aeußerlicher Gebrauch
wenn solche gewärmet werden, auch äußerlich
gleichmäßige gute Effecte gegen die Kranckhei-
ten und Gebrechen des menschlichen Leibes zu
erwarten, wie von denen natürlich warmen
Wassern.

§. 5.

Drittens geben einige Umstände zu er-
kennen, daß kräfftige und reichhaltige Sauer-
Brunnen, wenn solche gleich frisch erwärmet,
und als ein warmes Bad zubereitet werden, auf
gewisse Art noch einen Vorzug vor denen na-
türlich warmen Bädern behalten. * Es ist be-
kannt, daß die kalten mineralischen Wasser ins-
gemein spirituöser, (Cap. IV. §. 100.) und ihre
Ingredientien subtiler (Cap. III. §. 31. seq.) als
in dem Wasser der warmen Bäder sind. Auch
daß insonderheit das Pyrmontische Wasser
bey zwey Stunden erwärmet und brenn-heiß
könne gemachet werden, ehe die innerliche Fer-
mentation
und Bewegung der subtilen Theil-
gen gestillet, und alle Spirituosität gedämpffet
und verlohren gangen. Cap. IV. §. 11.

§. 6.

Wenn man nun in einem solchen Was-
ser badet, in welchem diese innerliche Bewegung
derer Spirituum noch in voller Würckung ist,
so muß solches die festen Theile des Leibes mehr
afficiren und stärcker penetriren, als ein blosses
salinisches Wasser, ** dessen Spiritus und sub-

tile
* Vorzug der kalten Mineral-Wasser.
** Würckung des Sauer-Brunnen-Bades ist stär-
cker, als anderer mineralischen Bäder.

Cap. VII. Aeußerlicher Gebrauch
wenn ſolche gewaͤrmet werden, auch aͤußerlich
gleichmaͤßige gute Effecte gegen die Kranckhei-
ten und Gebrechen des menſchlichen Leibes zu
erwarten, wie von denen natuͤrlich warmen
Waſſern.

§. 5.

Drittens geben einige Umſtaͤnde zu er-
kennen, daß kraͤfftige und reichhaltige Sauer-
Brunnen, wenn ſolche gleich friſch erwaͤrmet,
und als ein warmes Bad zubereitet werden, auf
gewiſſe Art noch einen Vorzug vor denen na-
tuͤrlich warmen Baͤdern behalten. * Es iſt be-
kannt, daß die kalten mineraliſchen Waſſer ins-
gemein ſpirituoͤſer, (Cap. IV. §. 100.) und ihre
Ingredientien ſubtiler (Cap. III. §. 31. ſeq.) als
in dem Waſſer der warmen Baͤder ſind. Auch
daß inſonderheit das Pyrmontiſche Waſſer
bey zwey Stunden erwaͤrmet und brenn-heiß
koͤnne gemachet werden, ehe die innerliche Fer-
mentation
und Bewegung der ſubtilen Theil-
gen geſtillet, und alle Spirituoſitaͤt gedaͤmpffet
und verlohren gangen. Cap. IV. §. 11.

§. 6.

Wenn man nun in einem ſolchen Waſ-
ſer badet, in welchem dieſe innerliche Bewegung
derer Spirituum noch in voller Wuͤrckung iſt,
ſo muß ſolches die feſten Theile des Leibes mehr
afficiren und ſtaͤrcker penetriren, als ein bloſſes
ſaliniſches Waſſer, ** deſſen Spiritus und ſub-

tile
* Vorzug der kalten Mineral-Waſſer.
** Wuͤrckung des Sauer-Brunnen-Bades iſt ſtaͤr-
cker, als anderer mineraliſchen Baͤder.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0272" n="252"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. VII.</hi> Aeußerlicher Gebrauch</hi></fw><lb/>
wenn &#x017F;olche gewa&#x0364;rmet werden, auch a&#x0364;ußerlich<lb/>
gleichma&#x0364;ßige gute <hi rendition="#aq">Effect</hi>e gegen die Kranckhei-<lb/>
ten und Gebrechen des men&#x017F;chlichen Leibes zu<lb/>
erwarten, wie von denen natu&#x0364;rlich warmen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ern.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 5.</head>
          <p>Drittens geben einige Um&#x017F;ta&#x0364;nde zu er-<lb/>
kennen, daß kra&#x0364;fftige und reichhaltige Sauer-<lb/>
Brunnen, wenn &#x017F;olche gleich fri&#x017F;ch erwa&#x0364;rmet,<lb/>
und als ein warmes Bad zubereitet werden, auf<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;e Art noch einen Vorzug vor denen na-<lb/>
tu&#x0364;rlich warmen Ba&#x0364;dern behalten. <note place="foot" n="*">Vorzug der kalten <hi rendition="#aq">Mineral</hi>-Wa&#x017F;&#x017F;er.</note> Es i&#x017F;t be-<lb/>
kannt, daß die kalten <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Wa&#x017F;&#x017F;er ins-<lb/>
gemein <hi rendition="#aq">&#x017F;piritu</hi>o&#x0364;&#x017F;er, (<hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi> §. 100.) und ihre<lb/><hi rendition="#aq">Ingredienti</hi>en <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil</hi>er (<hi rendition="#aq">Cap. III. §. 31. &#x017F;eq.</hi>) als<lb/>
in dem Wa&#x017F;&#x017F;er der warmen Ba&#x0364;der &#x017F;ind. Auch<lb/>
daß in&#x017F;onderheit das Pyrmonti&#x017F;che Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
bey zwey Stunden erwa&#x0364;rmet und brenn-heiß<lb/>
ko&#x0364;nne gemachet werden, ehe die innerliche <hi rendition="#aq">Fer-<lb/>
mentation</hi> und Bewegung der &#x017F;ubtilen Theil-<lb/>
gen ge&#x017F;tillet, und alle <hi rendition="#aq">Spirituo&#x017F;i</hi>ta&#x0364;t geda&#x0364;mpffet<lb/>
und verlohren gangen. <hi rendition="#aq">Cap. IV.</hi> §. 11.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 6.</head>
          <p>Wenn man nun in einem &#x017F;olchen Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er badet, in welchem die&#x017F;e innerliche Bewegung<lb/>
derer <hi rendition="#aq">Spirituum</hi> noch in voller Wu&#x0364;rckung i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o muß &#x017F;olches die fe&#x017F;ten Theile des Leibes mehr<lb/><hi rendition="#aq">affici</hi>ren und &#x017F;ta&#x0364;rcker <hi rendition="#aq">penetri</hi>ren, als ein blo&#x017F;&#x017F;es<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;alini</hi>&#x017F;ches Wa&#x017F;&#x017F;er, <note place="foot" n="**">Wu&#x0364;rckung des Sauer-Brunnen-Bades i&#x017F;t &#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
cker, als anderer <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Ba&#x0364;der.</note> de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> und &#x017F;ub-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tile</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252/0272] Cap. VII. Aeußerlicher Gebrauch wenn ſolche gewaͤrmet werden, auch aͤußerlich gleichmaͤßige gute Effecte gegen die Kranckhei- ten und Gebrechen des menſchlichen Leibes zu erwarten, wie von denen natuͤrlich warmen Waſſern. §. 5. Drittens geben einige Umſtaͤnde zu er- kennen, daß kraͤfftige und reichhaltige Sauer- Brunnen, wenn ſolche gleich friſch erwaͤrmet, und als ein warmes Bad zubereitet werden, auf gewiſſe Art noch einen Vorzug vor denen na- tuͤrlich warmen Baͤdern behalten. * Es iſt be- kannt, daß die kalten mineraliſchen Waſſer ins- gemein ſpirituoͤſer, (Cap. IV. §. 100.) und ihre Ingredientien ſubtiler (Cap. III. §. 31. ſeq.) als in dem Waſſer der warmen Baͤder ſind. Auch daß inſonderheit das Pyrmontiſche Waſſer bey zwey Stunden erwaͤrmet und brenn-heiß koͤnne gemachet werden, ehe die innerliche Fer- mentation und Bewegung der ſubtilen Theil- gen geſtillet, und alle Spirituoſitaͤt gedaͤmpffet und verlohren gangen. Cap. IV. §. 11. §. 6. Wenn man nun in einem ſolchen Waſ- ſer badet, in welchem dieſe innerliche Bewegung derer Spirituum noch in voller Wuͤrckung iſt, ſo muß ſolches die feſten Theile des Leibes mehr afficiren und ſtaͤrcker penetriren, als ein bloſſes ſaliniſches Waſſer, ** deſſen Spiritus und ſub- tile * Vorzug der kalten Mineral-Waſſer. ** Wuͤrckung des Sauer-Brunnen-Bades iſt ſtaͤr- cker, als anderer mineraliſchen Baͤder.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/272
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/272>, abgerufen am 21.12.2024.