und nützlicher zu denen Kranckheiten und Ge- brechen wären, gegen welche ein warmes mi- neralisches Bad ersprießlich zu seyn pfle- get.
§. 2.
Es folget aber so wenig, daß die Gaben, welche GOtt dem Menschen zu Beschützung und Wiederbringung der verlohrnen Gesund- heit gegeben hat, eben in der Beschaffenheit müssen gelassen und gebrauchet werden, wie sol- che aus der Erden herfür kommen; so wenig es durch die Erfahrung gut gefunden worden, die Nahrungs-Mittel zu täglicher Erhaltung des Lebens roh und ohne Zubereitung zu ge- niessen.
Im Gegentheil lieget zuweilen der rechte Gebrauch der allerbesten Sachen am allermei- sten verborgen; GOtt aber hat dem Menschen Verstand und Geschicklichkeit gegeben, daß er durch fleißiges Nachsinnen, Auffmercksamkeit und vernünfftige Proben ausforschen und ent- decken könne, auf was Art und Weise ein iedes Geschöpffe zu des Menschen Vortheil und Nu- tzen am besten könne angewandt und gebraucht werden, da denn nachmahls durch offt wieder- hohlte Proben eine beständige Erfahrung er- lernet wird.
§. 3.
Und damit wir nicht zu weit von unse- rer Handlung abweichen, sondern bey Betrach- tung der mineralischen Wasser beharren, und ein Exempel daher nehmen, so entspringen ja
viele
Cap. VII. Aeußerlicher Gebrauch
und nuͤtzlicher zu denen Kranckheiten und Ge- brechen waͤren, gegen welche ein warmes mi- neraliſches Bad erſprießlich zu ſeyn pfle- get.
§. 2.
Es folget aber ſo wenig, daß die Gaben, welche GOtt dem Menſchen zu Beſchuͤtzung und Wiederbringung der verlohrnen Geſund- heit gegeben hat, eben in der Beſchaffenheit muͤſſen gelaſſen und gebrauchet werden, wie ſol- che aus der Erden herfuͤr kommen; ſo wenig es durch die Erfahrung gut gefunden worden, die Nahrungs-Mittel zu taͤglicher Erhaltung des Lebens roh und ohne Zubereitung zu ge- nieſſen.
Im Gegentheil lieget zuweilen der rechte Gebrauch der allerbeſten Sachen am allermei- ſten verborgen; GOtt aber hat dem Menſchen Verſtand und Geſchicklichkeit gegeben, daß er durch fleißiges Nachſinnen, Auffmerckſamkeit und vernuͤnfftige Proben ausforſchen und ent- decken koͤnne, auf was Art und Weiſe ein iedes Geſchoͤpffe zu des Menſchen Vortheil und Nu- tzen am beſten koͤnne angewandt und gebraucht werden, da denn nachmahls durch offt wieder- hohlte Proben eine beſtaͤndige Erfahrung er- lernet wird.
§. 3.
Und damit wir nicht zu weit von unſe- rer Handlung abweichen, ſondern bey Betrach- tung der mineraliſchen Waſſer beharren, und ein Exempel daher nehmen, ſo entſpringen ja
viele
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Cap. VII. Aeußerlicher Gebrauch
und nuͤtzlicher zu denen Kranckheiten und Ge-
brechen waͤren, gegen welche ein warmes mi-
neraliſches Bad erſprießlich zu ſeyn pfle-
get.
§. 2. Es folget aber ſo wenig, daß die Gaben,
welche GOtt dem Menſchen zu Beſchuͤtzung
und Wiederbringung der verlohrnen Geſund-
heit gegeben hat, eben in der Beſchaffenheit
muͤſſen gelaſſen und gebrauchet werden, wie ſol-
che aus der Erden herfuͤr kommen; ſo wenig es
durch die Erfahrung gut gefunden worden, die
Nahrungs-Mittel zu taͤglicher Erhaltung des
Lebens roh und ohne Zubereitung zu ge-
nieſſen.
Im Gegentheil lieget zuweilen der rechte
Gebrauch der allerbeſten Sachen am allermei-
ſten verborgen; GOtt aber hat dem Menſchen
Verſtand und Geſchicklichkeit gegeben, daß er
durch fleißiges Nachſinnen, Auffmerckſamkeit
und vernuͤnfftige Proben ausforſchen und ent-
decken koͤnne, auf was Art und Weiſe ein iedes
Geſchoͤpffe zu des Menſchen Vortheil und Nu-
tzen am beſten koͤnne angewandt und gebraucht
werden, da denn nachmahls durch offt wieder-
hohlte Proben eine beſtaͤndige Erfahrung er-
lernet wird.
§. 3. Und damit wir nicht zu weit von unſe-
rer Handlung abweichen, ſondern bey Betrach-
tung der mineraliſchen Waſſer beharren, und
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/270>, abgerufen am 03.03.2025.
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