so viel mehr; Daher leicht zu erachten, daß, wenn man denen Sauer-Brunnen nur die Käl- te nehmen würde, solche dem Frauenzimmer e- ben so gut anschlagen könten, als die natürlich warmen Wasser.
§. 65.
Sonsten hat auch das Frauenzimmer bey der Brunnen-Cur noch Acht zu geben auff die vier Wochen Zeit. Wenn solche einfäl- let, müssen sie 2, 3 biß 4 Tage aussetzen. Es wäre denn daß man aus einer besondern Ab- sicht einige Personen, welche starcke Naturen haben, warm fort trincken liesse, die Evacuatio- nem menstruam, wo es nöthig und zuträglich, durch das mineralische Wasser zu befödern und anzutreiben. Diejenigen, welche die Wür- ckung der vier Wochen gar zu starck und häuf- fig, auch wol ohne Auffhören verspühren, fin- den auch (wenn es nicht allbereit mit solchen Personen auf das äußerste kommen ist) bey dem Pyrmontischen Wasser ihre Hülffe. Sie müssen aber die Cur gantz gelinde und vorsich- tig führen, und das Wasser ebenfalls nicht an- derst als überschlagen oder warm gebrau- chen.
§. 66.
Schwangere Personen * thun besser, daß sie sich ein wenig gedulden; Oder wenn ih- nen ein und andere Beschwerungen neun Mo- nate lang zu erleiden unerträglich scheinet, durch andere Mittel, bey deren Gebrauch nicht so vie-
le
* Ob Schwangeren das Wasser dienlich?
P 5
das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
ſo viel mehr; Daher leicht zu erachten, daß, wenn man denen Sauer-Brunnen nur die Kaͤl- te nehmen wuͤrde, ſolche dem Frauenzimmer e- ben ſo gut anſchlagen koͤnten, als die natuͤrlich warmen Waſſer.
§. 65.
Sonſten hat auch das Frauenzimmer bey der Brunnen-Cur noch Acht zu geben auff die vier Wochen Zeit. Wenn ſolche einfaͤl- let, muͤſſen ſie 2, 3 biß 4 Tage ausſetzen. Es waͤre denn daß man aus einer beſondern Ab- ſicht einige Perſonen, welche ſtarcke Naturen haben, warm fort trincken lieſſe, die Evacuatio- nem menſtruam, wo es noͤthig und zutraͤglich, durch das mineraliſche Waſſer zu befoͤdern und anzutreiben. Diejenigen, welche die Wuͤr- ckung der vier Wochen gar zu ſtarck und haͤuf- fig, auch wol ohne Auffhoͤren verſpuͤhren, fin- den auch (wenn es nicht allbereit mit ſolchen Perſonen auf das aͤußerſte kommen iſt) bey dem Pyrmontiſchen Waſſer ihre Huͤlffe. Sie muͤſſen aber die Cur gantz gelinde und vorſich- tig fuͤhren, und das Waſſer ebenfalls nicht an- derſt als uͤberſchlagen oder warm gebrau- chen.
§. 66.
Schwangere Perſonen * thun beſſer, daß ſie ſich ein wenig gedulden; Oder wenn ih- nen ein und andere Beſchwerungen neun Mo- nate lang zu erleiden unertraͤglich ſcheinet, durch andere Mittel, bey deren Gebrauch nicht ſo vie-
le
* Ob Schwangeren das Waſſer dienlich?
P 5
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das Pyrmont. Waſſer zu gebrauchen.
ſo viel mehr; Daher leicht zu erachten, daß,
wenn man denen Sauer-Brunnen nur die Kaͤl-
te nehmen wuͤrde, ſolche dem Frauenzimmer e-
ben ſo gut anſchlagen koͤnten, als die natuͤrlich
warmen Waſſer.
§. 65. Sonſten hat auch das Frauenzimmer
bey der Brunnen-Cur noch Acht zu geben auff
die vier Wochen Zeit. Wenn ſolche einfaͤl-
let, muͤſſen ſie 2, 3 biß 4 Tage ausſetzen. Es
waͤre denn daß man aus einer beſondern Ab-
ſicht einige Perſonen, welche ſtarcke Naturen
haben, warm fort trincken lieſſe, die Evacuatio-
nem menſtruam, wo es noͤthig und zutraͤglich,
durch das mineraliſche Waſſer zu befoͤdern und
anzutreiben. Diejenigen, welche die Wuͤr-
ckung der vier Wochen gar zu ſtarck und haͤuf-
fig, auch wol ohne Auffhoͤren verſpuͤhren, fin-
den auch (wenn es nicht allbereit mit ſolchen
Perſonen auf das aͤußerſte kommen iſt) bey
dem Pyrmontiſchen Waſſer ihre Huͤlffe. Sie
muͤſſen aber die Cur gantz gelinde und vorſich-
tig fuͤhren, und das Waſſer ebenfalls nicht an-
derſt als uͤberſchlagen oder warm gebrau-
chen.
§. 66. Schwangere Perſonen * thun beſſer,
daß ſie ſich ein wenig gedulden; Oder wenn ih-
nen ein und andere Beſchwerungen neun Mo-
nate lang zu erleiden unertraͤglich ſcheinet, durch
andere Mittel, bey deren Gebrauch nicht ſo vie-
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* Ob Schwangeren das Waſſer dienlich?
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/253>, abgerufen am 03.03.2025.
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