Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. VI. Art und Weise
werden, solche ohne alle Ubligkeit, Bauchgrim-
men und Erhitzung ihre Würckung verrichten,
und mit der Wäßerigkeit durch den Urin oder
Stuhlgang gleich wieder fortgehen, und man
also dieselben gantz sicher gebrauchen, und wo es
nöthig, auch öffters wiederhohlen dürffe.

§. 58.

Es wäre zwar das allerbeste, wenn
man dem Brunnen-Wasser sein eigen Saltz
zusetzte, und also die Würckung vermehrete, al-
lein weil das Pfund Wasser nur 7 Gran Saltz
hält, so ist es mühsam und kostbar solches in ge-
nugsamer Quantität zur Dispensation daraus
zu verfertigen; Daher man diejenigen Salia er-
wählen kan, welche mit denen Eigenschafften
des natürlichen am nähesten überein kommen.
Doch schlägt nach Unterscheid der Naturen
dem einen dieses, dem andern jenes besser an,
und kan man nicht allen einerley verordnen.
Auch sind die Salia bey dem Gebrauch unsers
Wassers (welches, wie schon erwehnet, ins-
gemein durch sein eigen Saltz und Kräffte ge-
nugsame Würckung thut) denen allermeisten
Cur-Gästen unnöthig.

§. 59.

Andere sichere Purgir-Mittel sind bey
Gebrauch des Brunnens auch nicht zu verwerf-
fen. Es ist so wol das Wasser, als die ange-
führten Salia gelinde, und würcken zuweilen nur
als Digestiva, machen die Materiam peccan-
tem
in Primis viis, in den Gekröß-Drüsen und
andern Eingeweiden weich und beweglich. Bey

sol-

Cap. VI. Art und Weiſe
werden, ſolche ohne alle Ubligkeit, Bauchgrim-
men und Erhitzung ihre Wuͤrckung verrichten,
und mit der Waͤßerigkeit durch den Urin oder
Stuhlgang gleich wieder fortgehen, und man
alſo dieſelben gantz ſicher gebrauchen, und wo es
noͤthig, auch oͤffters wiederhohlen duͤrffe.

§. 58.

Es waͤre zwar das allerbeſte, wenn
man dem Brunnen-Waſſer ſein eigen Saltz
zuſetzte, und alſo die Wuͤrckung vermehrete, al-
lein weil das Pfund Waſſer nur 7 Gran Saltz
haͤlt, ſo iſt es muͤhſam und koſtbar ſolches in ge-
nugſamer Quantitaͤt zur Diſpenſation daraus
zu verfertigen; Daher man diejenigen Salia er-
waͤhlen kan, welche mit denen Eigenſchafften
des natuͤrlichen am naͤheſten uͤberein kommen.
Doch ſchlaͤgt nach Unterſcheid der Naturen
dem einen dieſes, dem andern jenes beſſer an,
und kan man nicht allen einerley verordnen.
Auch ſind die Salia bey dem Gebrauch unſers
Waſſers (welches, wie ſchon erwehnet, ins-
gemein durch ſein eigen Saltz und Kraͤffte ge-
nugſame Wuͤrckung thut) denen allermeiſten
Cur-Gaͤſten unnoͤthig.

§. 59.

Andere ſichere Purgir-Mittel ſind bey
Gebrauch des Brunnens auch nicht zu verwerf-
fen. Es iſt ſo wol das Waſſer, als die ange-
fuͤhrten Salia gelinde, und wuͤrcken zuweilen nur
als Digeſtiva, machen die Materiam peccan-
tem
in Primis viis, in den Gekroͤß-Druͤſen und
andern Eingeweiden weich und beweglich. Bey

ſol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0248" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi> Art und Wei&#x017F;e</fw><lb/>
werden, &#x017F;olche ohne alle Ubligkeit, Bauchgrim-<lb/>
men und Erhitzung ihre Wu&#x0364;rckung verrichten,<lb/>
und mit der Wa&#x0364;ßerigkeit durch den Urin oder<lb/>
Stuhlgang gleich wieder fortgehen, und man<lb/>
al&#x017F;o die&#x017F;elben gantz &#x017F;icher gebrauchen, und wo es<lb/>
no&#x0364;thig, auch o&#x0364;ffters wiederhohlen du&#x0364;rffe.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 58.</head>
          <p>Es wa&#x0364;re zwar das allerbe&#x017F;te, wenn<lb/>
man dem Brunnen-Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ein eigen Saltz<lb/>
zu&#x017F;etzte, und al&#x017F;o die Wu&#x0364;rckung vermehrete, al-<lb/>
lein weil das Pfund Wa&#x017F;&#x017F;er nur 7 Gran Saltz<lb/>
ha&#x0364;lt, &#x017F;o i&#x017F;t es mu&#x0364;h&#x017F;am und ko&#x017F;tbar &#x017F;olches in ge-<lb/>
nug&#x017F;amer <hi rendition="#aq">Quanti</hi>ta&#x0364;t zur <hi rendition="#aq">Di&#x017F;pen&#x017F;ation</hi> daraus<lb/>
zu verfertigen; Daher man diejenigen <hi rendition="#aq">Salia</hi> er-<lb/>
wa&#x0364;hlen kan, welche mit denen Eigen&#x017F;chafften<lb/>
des natu&#x0364;rlichen am na&#x0364;he&#x017F;ten u&#x0364;berein kommen.<lb/>
Doch &#x017F;chla&#x0364;gt nach Unter&#x017F;cheid der Naturen<lb/>
dem einen die&#x017F;es, dem andern jenes be&#x017F;&#x017F;er an,<lb/>
und kan man nicht allen einerley verordnen.<lb/>
Auch &#x017F;ind die <hi rendition="#aq">Salia</hi> bey dem Gebrauch un&#x017F;ers<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;ers (welches, wie &#x017F;chon erwehnet, ins-<lb/>
gemein durch &#x017F;ein eigen Saltz und Kra&#x0364;ffte ge-<lb/>
nug&#x017F;ame Wu&#x0364;rckung thut) denen allermei&#x017F;ten<lb/>
Cur-Ga&#x0364;&#x017F;ten unno&#x0364;thig.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 59.</head>
          <p>Andere &#x017F;ichere Purgir-Mittel &#x017F;ind bey<lb/>
Gebrauch des Brunnens auch nicht zu verwerf-<lb/>
fen. Es i&#x017F;t &#x017F;o wol das Wa&#x017F;&#x017F;er, als die ange-<lb/>
fu&#x0364;hrten <hi rendition="#aq">Salia</hi> gelinde, und wu&#x0364;rcken zuweilen nur<lb/>
als <hi rendition="#aq">Dige&#x017F;tiva,</hi> machen die <hi rendition="#aq">Materiam peccan-<lb/>
tem</hi> in <hi rendition="#aq">Primis viis,</hi> in den Gekro&#x0364;ß-Dru&#x0364;&#x017F;en und<lb/>
andern Eingeweiden weich und beweglich. Bey<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ol-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[228/0248] Cap. VI. Art und Weiſe werden, ſolche ohne alle Ubligkeit, Bauchgrim- men und Erhitzung ihre Wuͤrckung verrichten, und mit der Waͤßerigkeit durch den Urin oder Stuhlgang gleich wieder fortgehen, und man alſo dieſelben gantz ſicher gebrauchen, und wo es noͤthig, auch oͤffters wiederhohlen duͤrffe. §. 58. Es waͤre zwar das allerbeſte, wenn man dem Brunnen-Waſſer ſein eigen Saltz zuſetzte, und alſo die Wuͤrckung vermehrete, al- lein weil das Pfund Waſſer nur 7 Gran Saltz haͤlt, ſo iſt es muͤhſam und koſtbar ſolches in ge- nugſamer Quantitaͤt zur Diſpenſation daraus zu verfertigen; Daher man diejenigen Salia er- waͤhlen kan, welche mit denen Eigenſchafften des natuͤrlichen am naͤheſten uͤberein kommen. Doch ſchlaͤgt nach Unterſcheid der Naturen dem einen dieſes, dem andern jenes beſſer an, und kan man nicht allen einerley verordnen. Auch ſind die Salia bey dem Gebrauch unſers Waſſers (welches, wie ſchon erwehnet, ins- gemein durch ſein eigen Saltz und Kraͤffte ge- nugſame Wuͤrckung thut) denen allermeiſten Cur-Gaͤſten unnoͤthig. §. 59. Andere ſichere Purgir-Mittel ſind bey Gebrauch des Brunnens auch nicht zu verwerf- fen. Es iſt ſo wol das Waſſer, als die ange- fuͤhrten Salia gelinde, und wuͤrcken zuweilen nur als Digeſtiva, machen die Materiam peccan- tem in Primis viis, in den Gekroͤß-Druͤſen und andern Eingeweiden weich und beweglich. Bey ſol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/248
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/248>, abgerufen am 21.11.2024.