Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Wassers. linde zusammen ziehet. In denen meistenlangwierigen Kranckheiten findet sich eine sehr schädliche Laxität und Erweichung der Fäser- lein aller innerlichen Theile; von der sulphuri- schen, trockenen, alcalischen Erde des Eisens aber erlangen dieselben ihre natürliche Stärcke und Fettigkeit wieder; Die fibrae motrices partium membranosarum, vasculosarum & glandulo- sarum ziehen sich wieder gebührend zusammen; Und durch diese Bewegung werden die be- schwerlichen Versammlungen der Feuchtigkei- ten von denen Eingeweiden abgetrieben, und die schleimichten tartarischen Verstopffungen (wenn solche nicht schon gäntzlich veraltet und verhärtet sind) aus denen Drüsen, Röhrlein und Gängen heraus gepreßet. Auf solche Art öffnet denn das Eisen und ziehet zusammen. Aus angeregten Ursachen aber thun die Stahl- oder Eisen-Brunnen so herrliche Würckungen in dem Malo hypochondriaco, Mutter Be- schwerungen, allerhand Gebrechen der Däu- ungs-Eingeweide, langwierigen Durchfällen, Verstopffungen des Gekröses, des Miltzen, der Leber etc. §. 20. Je weniger Eisen in einem minerali- durch * Vorzug der reichhaltigen Stahl-Wasser. L 4
des Pyrmontiſchen Waſſers. linde zuſammen ziehet. In denen meiſtenlangwierigen Kranckheiten findet ſich eine ſehr ſchaͤdliche Laxitaͤt und Erweichung der Faͤſer- lein aller innerlichen Theile; von der ſulphuri- ſchen, trockenen, alcaliſchen Erde des Eiſens aber erlangen dieſelben ihre natuͤrliche Staͤrcke und Fettigkeit wieder; Die fibræ motrices partium membranoſarum, vaſculoſarum & glandulo- ſarum ziehen ſich wieder gebuͤhrend zuſammen; Und durch dieſe Bewegung werden die be- ſchwerlichen Verſammlungen der Feuchtigkei- ten von denen Eingeweiden abgetrieben, und die ſchleimichten tartariſchen Verſtopffungen (wenn ſolche nicht ſchon gaͤntzlich veraltet und verhaͤrtet ſind) aus denen Druͤſen, Roͤhrlein und Gaͤngen heraus gepreßet. Auf ſolche Art oͤffnet denn das Eiſen und ziehet zuſammen. Aus angeregten Urſachen aber thun die Stahl- oder Eiſen-Brunnen ſo herrliche Wuͤrckungen in dem Malo hypochondriaco, Mutter Be- ſchwerungen, allerhand Gebrechen der Daͤu- ungs-Eingeweide, langwierigen Durchfaͤllen, Verſtopffungen des Gekroͤſes, des Miltzen, der Leber ꝛc. §. 20. Je weniger Eiſen in einem minerali- durch * Vorzug der reichhaltigen Stahl-Waſſer. L 4
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
linde zuſammen ziehet. In denen meiſten
langwierigen Kranckheiten findet ſich eine ſehr
ſchaͤdliche Laxitaͤt und Erweichung der Faͤſer-
lein aller innerlichen Theile; von der ſulphuri-
ſchen, trockenen, alcaliſchen Erde des Eiſens aber
erlangen dieſelben ihre natuͤrliche Staͤrcke und
Fettigkeit wieder; Die fibræ motrices partium
membranoſarum, vaſculoſarum & glandulo-
ſarum ziehen ſich wieder gebuͤhrend zuſammen;
Und durch dieſe Bewegung werden die be-
ſchwerlichen Verſammlungen der Feuchtigkei-
ten von denen Eingeweiden abgetrieben, und die
ſchleimichten tartariſchen Verſtopffungen
(wenn ſolche nicht ſchon gaͤntzlich veraltet und
verhaͤrtet ſind) aus denen Druͤſen, Roͤhrlein
und Gaͤngen heraus gepreßet. Auf ſolche Art
oͤffnet denn das Eiſen und ziehet zuſammen.
Aus angeregten Urſachen aber thun die Stahl-
oder Eiſen-Brunnen ſo herrliche Wuͤrckungen
in dem Malo hypochondriaco, Mutter Be-
ſchwerungen, allerhand Gebrechen der Daͤu-
ungs-Eingeweide, langwierigen Durchfaͤllen,
Verſtopffungen des Gekroͤſes, des Miltzen, der
Leber ꝛc.
§. 20. Je weniger Eiſen in einem minerali-
ſchen Waſſer iſt, * ie eher koͤnnen die Einge-
weide Schaden durch den Gebrauch deſſelben
leiden, es mag auch ſonſt ſo viel oͤffnen, laxiren
und den Urin treiben, wie es will. Inmaſſen
durch
* Vorzug der reichhaltigen Stahl-Waſſer.
L 4
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