Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.des Pyrmontischen Wassers. che Laxität durch die gelind zusammenziehendeKrafft des Eisens, resolviret den Schleim und tödtet Würme und Ungezieffer. Es wird die sehr gebräuchliche und nützliche Tinctura Mar- tis Ludovici Tartarisata daraus gemachet, und in dem berühmten Pulvere absorbente Wede- lii tragen auch die vorsichtigsten Practici kein Bedencken, den Eisen-Vitriol Wochen-Kin- dern zu verschreiben. §. 12. Wenn nichts desto weniger iemand §. 13. Aus dieser Vereinigung der Säure Saltz, * Beschaffenheit des Vitriols in dem Wasser. L 2
des Pyrmontiſchen Waſſers. che Laxitaͤt durch die gelind zuſammenziehendeKrafft des Eiſens, reſolviret den Schleim und toͤdtet Wuͤrme und Ungezieffer. Es wird die ſehr gebraͤuchliche und nuͤtzliche Tinctura Mar- tis Ludovici Tartariſata daraus gemachet, und in dem beruͤhmten Pulvere abſorbente Wede- lii tragen auch die vorſichtigſten Practici kein Bedencken, den Eiſen-Vitriol Wochen-Kin- dern zu verſchreiben. §. 12. Wenn nichts deſto weniger iemand §. 13. Aus dieſer Vereinigung der Saͤure Saltz, * Beſchaffenheit des Vitriols in dem Waſſer. L 2
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des Pyrmontiſchen Waſſers.
che Laxitaͤt durch die gelind zuſammenziehende
Krafft des Eiſens, reſolviret den Schleim und
toͤdtet Wuͤrme und Ungezieffer. Es wird die
ſehr gebraͤuchliche und nuͤtzliche Tinctura Mar-
tis Ludovici Tartariſata daraus gemachet, und
in dem beruͤhmten Pulvere abſorbente Wede-
lii tragen auch die vorſichtigſten Practici kein
Bedencken, den Eiſen-Vitriol Wochen-Kin-
dern zu verſchreiben.
§. 12. Wenn nichts deſto weniger iemand
ſolte gefunden werden, welcher den gemeinen
Eiſen-Vitriol verdaͤchtig hielte, und denſelben
einer heimlichen corrodirenden Schaͤrffe und
Saͤure beſchuldigen wolte, ſo laͤſſet ſich doch ſol-
ches von dem Vitriolo Martis in unſerm Waſſeꝛ *
im geringſten nicht gedencken. Denn weil
nach dem ſechſten Satz das Alcali in dem Waſ-
ſer prædominiret, ſo kan die Saͤure durchaus
zu keiner corrodirenden Wuͤrckung kommen,
ſondern ſo bald ein Sauer-Theilgen von dem
Eiſen loß kommt, wird daſſelbe in dem Augen-
blick von dem Alcali (Cap. IV. §. 108.) ergriffen,
und mit demſelben ſo feſte vereiniget, daß durch
die allerſtaͤrckeſte Gewalt des Feuers mit ge-
nauer Noth ein Theil von demſelben wieder
loßgetrieben werden kan.
§. 13. Aus dieſer Vereinigung der Saͤure
mit dem Alcali entſtehet nun unſer Brunnen-
Saltz,
* Beſchaffenheit des Vitriols in dem Waſſer.
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Zitationshilfe: | Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/183>, abgerufen am 30.07.2024. |